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Weiterentwicklung der ambulanten Pflege

19.03.2024 Amberg.

Gutachten zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der ambulante, häuslichen Pflege Thema beim „Fachgespräch am LfP“
 
Ausgehend von einer Debatte im Bayerischen Landtag hat das Institut für Gesundheit und Generationen (IGG) der Hochschule Kempten im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention moderne Modelle zur Weiterentwicklung der ambulanten Pflege wissenschaftlich untersucht und bewertet. Dazu wurde ein Gutachten erstellt, das sich mit der Fragestellung beschäftigt, wie einzelne als innovativ geltende ambulante Pflegeeinrichtungen den Herausforderungen im Pflegealltag unter den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen begegnen. Die Ergebnisse des Gutachtens waren jetzt Thema beim „Fachgespräch am LfP“.
 
Im Rahmen des Gutachtens wurden zunächst die Herausforderungen im Kontext der ambulanten pflegerischen Versorgung betrachtet. Anschließend ging es um eine mögliche gemeinsame Zielausrichtung aller Beteiligten und um die Zukunftsperspektiven der Beschäftigten, der Pflegebedürftigen sowie der An- und Zughörigen.
 
„Um den aktuellen Herausforderungen in der pflegerischen Infrastruktur bedarfsgerecht begegnen zu können, ist eine umfassende Weiterentwicklung und Neuausrichtung insbesondere der ambulanten pflegerischen Infrastruktur notwendig.“, so LfP-Leiter Achim Uhl.
 
Neben mehreren Anbietern in Deutschland wurde für die Erstellung des Gutachtens auch der Pflegedienstleister Buurtzorg in den Niederlanden in die Untersuchungen einbezogen und dessen Struktur und Prozessorganisation vor Ort beobachtet und analysiert. „Ergänzt durch eine Recherche der Rahmenbedingungen für die ambulante Pflege in den Niederlanden und eine Reihe von Interviews mit Fach- und Führungskräften konnten wertvolle Erkenntnisse zu den Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit des Buurtzorg-Konzeptes nach Deutschland und Bayern gewonnen werden.“, erläutert Impulsgeber Prof. Dr. Johannes Zacher vom Bayerischen Zentrum Pflege Digital.
 
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ineinandergreifen. „Das Professionsverständnis und die fachlichen Kompetenzen, die Berücksichtigung der multisektoralen Versorgungsbedarfe und die Vernetzung in den Quartieren müssen gemeinsam weiterentwickelt und aufeinander bezogen werden. Den zuständigen kommunalen Instanzen (Gemeinden, Städte, Landkreise, Bezirke) kommt damit eine wesentlich stärkere Steuerungs- und Sicherstellungsverantwortung zu.“, erklärt Referent Prof. Dr. Philipp Prestel vom Bayerischen Zentrum Pflege Digital. „Die Erkenntnisse aus den Niederlanden legen zudem nahe, dass ambulante Pflegedienste gezielt und durchdacht in regionale, kommunale und nachbarschaftliche Leistungsverbünde einzubinden sind, für die Koordinationsinstrumente aus dem Care- und Casemanagement bedeutsam sind.“
 
Auch Themen wie die Digitalisierung, die akademische Pflegeausbildung und die fachliche Weiterqualifizierung sprechen im Rahmen eines professionellen Changemanagements für die Weiterentwicklung der ambulanten Pflege.
 
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