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Verfolgungsfahrt nach Pkw-Diebstahl und Unfallflucht

19.08.2018 Nürnberg / A9 / TRA Fürholzen .

Nach einem gemeinsamen Diskothekenbesuch nächtigte in der Nacht zum Samstag ein 19-jähriger aus Nürnberg in der Wohnung einer gleichaltrigen Krankenschwester, da er gerade keine andere Schlafgelegenheit hatte. Als die junge Frau schlief, entwendete er aus deren Handtasche den Fahrzeugschlüssel und fuhr mit ihren Pkw los.

Dabei kollidierte der Staplerfahrer ohne Führerschein beim Ausparken nach eigenen Angaben mit einer Hauswand und entfernte sich anschließend von der Unfallstelle, ohne sich um die Schäden zu kümmern.

In der Nürnberger Innenstadt nahm er später vier Freunde an einer bekannten Diskothek auf, von denen er 3 am Nürnberger Hauptbahnhof wieder aussteigen ließ. Ein Bekannter, den er angeblich nach Hause fahren wollte, blieb als Beifahrer sitzen. Während der Heimfahrt geriet Pkw ins Visier einer Polizeistreife, die das Fahrzeug einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterziehen wollten. Der Fahrer missachtete die Signalgeber und entzog sich der Kontrolle. Sein Beifahrer forderte ihn mehrfach auf, ihn aussteigen zu lassen, was den Lenker aber auch nicht zum Anhalten bewegen konnte.

Stattdessen beschleunigte der 19-Jährige, verließ das Stadtgebiet und fuhr an der AS Nürnberg-Nord auf die A 3 in Richtung Regensburg auf. Am Autobahnkreuz Nürnberg steuerte er den Mini dann weiter Richtung München.

Sämtliche Anhalteversuche ignorierte der Staplerfahrer und fuhr dabei mit Geschwindigkeiten von ca. 160-200 km/h. Dabei überholte er mehrfach rechts sowie über den Seitenstreifen und gefährdete durch seine unkontrollierten Fahr- und Überholmanöver auch andere Verkehrsteilnehmer. Um den Verfolgungsdruck abzubauen, ließen sich die Streifenfahrzeuge zurückfallen. Es war der Einsatzzentrale auch gelungen, einen dauerhaften Telefonkontakt mit den Fahrzeuginsassen zu halten. Die Beobachtung übernahm ein Polizeihubschrauber aus der Luft.

An der Tank- und Rastanlage Führholzen fuhr der Mini schließlich von der Autobahn ab. Dort konnte er von mehreren Streifenwagen so eingekesselt werden, dass seine Flucht nach knapp 150 km beendet war. Der Fahrer wurde festgenommen.

Neben der fehlenden Fahrerlaubnis wurde bei dem 19-Jährigen auch noch Alkoholeinfluss festgestellt. Ein Alkotest ergab über 1 Promille.

Den Pkw wollte er angeblich nicht stehlen, sondern ihn nur für eine Spritztour ausleihen. Eigenen Angaben zufolge leidet er unter einer Persönlichkeitsstörung und hat psychische Probleme. Aufgrund der konkreten Gefährdungsprognose wurde er nach einer Blutentnahme in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.  

Glücklicherweise kamen bei der Verfolgungsfahrt keine Unbeteiligten oder Polizeibeamten zu Schaden.

Der Unfallschaden aus Nürnberg wird auf ca. 2000,- Euro geschätzt.
 

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