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Tag der Pflege - „Ich würde diesen Beruf jederzeit wieder ergreifen“

12.05.2022 Neumarkt.

 
Pflege – das wird heutzutage in der Öffentlichkeit oft mit „schlechte Bezahlung, Überlastung…“ verbunden. Am Tag der Pflege am 12. Mai äußerste sich hierzu und über ihren ganz normalen Alltag Sabrina Rabenstein, Pflegefachkraft im Seniorenzentrum Pyrbaum seit 2019. „Wir betrachten jeden Bewohnenden gesamtheitlich hinsichtlich der individuellen Fähigkeiten“, erklärt Eva Anghelina, die Einrichtungs- und Pflegedienstleitung in Pyrbaum. „Das heißt, wir fördern und fordern zum Beispiel im Bereich der Mobilität. Bewohnende werden von uns auch nach Krankenhaus-Entlassungen oder Stürzen daheim im Haus wieder mobil gemacht.“ Dies bedeutet, dass viele Menschen auch nur zeitweilig und nicht permanent in Pyrbaum bleiben. „Ich liebe meinen Beruf“, sagt Sabrina Rabenstein voller Überzeugung. „Mein Alltag ist so vielfältig. Mir ist niemals langweilig, es kehrt nie Routine ein und ich verdiene auch nicht schlecht.“ Bei Dienstbeginn, je nach Schicht entweder um 6 Uhr, 13:30 Uhr oder 21:00 Uhr findet zunächst die Übergabe statt. Hier wird im Team besprochen, was in der vorigen Schicht passiert ist, welche Auffälligkeiten es gab, was liegen geblieben ist. „In der Frühschicht beginnen wir danach mit der Grundpflege unserer Bewohnerinnen und Bewohner, d.h. waschen, Zahnpflege, Hautpflege, Mobilisation.“ Hier wird je nach Pflegegrad und körperlicher bzw. geistiger Einschränkung unterschiedlich unterstützt. Anschließend gibt es Frühstück. Danach starten die Beschäftigungsangebote durch spezielle Gerontofachkräfte und Betreuungsassistentinnen und -assistenten beispielsweise Basteln, Spielen oder Gesprächskreise. Währenddessen kümmern sich Rabenstein und Team um die Medikamentenvorbereitung, Arztgespräche, Angehörigenunterstützung, Koordination mit Ergo- und Physiotherapeuten oder Kliniken und derzeit auch um Corona-Tests für Angehörige und Mitarbeitende. Um 12 Uhr ist Mittagessen, davor werden oft Blutdruck und weitere Vitalwerte gemessen. Nach dem Mittagessen wird dokumentiert und danach die Übergabe zur Spätschicht vorbereitet. Diese beginnt um 13:30 Uhr. In der Spätschicht, während der Mittagsruhe der Bewohnenden, kontrolliert die Schichtleitung die Bestände der Betäubungsmittel und Schmerzmittel Um 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen und danach weitere Angebote. „Wir verteilen bis zum Abendessen um 18 Uhr auch wieder Medikamente, spritzen Insulin und erledigen dann nach dem Essen bis 21 Uhr die Abendpflege.“ Im Gemeinschaftsraum oder im eigenen Zimmer verbringen die Bewohnerinnen und Bewohner den Abend. In der Nachtschicht wird regelmäßig in jedes Zimmer geschaut und es werden Positionswechsel bei Personen, die sich nicht selbst im Bett drehen können, vorgenommen. „Bei mit Menschen mit Demenz machen wir fünf Rundgänge pro Nacht“, erklärt Rabenstein. „Insgesamt ist der Nachdienst ruhiger als am Tag, wir überprüfen die Medikamente, sichten Unterlagen…“ Rabenstein schätzt das gute Klima und gute Miteinander in Pyrbaum. „Wir arbeiten als Team. Pflegefachkraft, Pflegeassistentinnen und -assistenten, Gerontofachkraft, Betreuungsassistentinnen und -assistenten, Küchen- und Reinigungsteam - jeder und jede ist wichtig.“ Sabrina Rabenstein mag den Schichtdienst. „Ich habe dadurch viele Vorteile. Arzttermine, Zeit mit meinen Kindern oder auch mal Zeit ganz allein für mich, wenn die Familie in Beruf und Schule ist“, so Rabenstein. „Und auch Weihnachten oder Neujahr mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu verbringen ist schön.“ Dabei werde immer abgefragt, wer in welcher Schicht arbeiten möchte. Durch den Schichtdienst werden auch Zulagen verdient, was sehr attraktiv sei. Abschließend sagt sie voller Überzeugung: „Ich würde diesen Beruf jederzeit wieder ergreifen.“  
 
Foto: Eva Anghelina
 
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