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Neues endoskopisches Behandlungsverfahren am Klinikum Neumarkt – Weltweite Neuheit

09.01.2015 Neumarkt, Klinikum.

Mit einem neuartigen endoskopischen Behandlungsverfahren, der Vollwandresektion, wurden in der Medizinischen Klinik II am Klinikum Neumarkt jetzt zwei Patienten behandelt – als eine der ersten weltweit.

Eine Darmspiegelung soll idealerweise Vorformen bösartiger Tumore so frühzeitig erkennen, dass ein Krebs gar nicht erst entsteht. Eine dieser Vorformen sind gutartige Geschwulste, sog. Adenome. Die meisten davon ragen ins Innere des Dickdarms hinein. Ärzte können Sie bei der Darmspiegelung problemlos entfernen. Schwieriger ist dies bei flachen Adenomen, die sich nicht von der Darmwand abheben lassen. Um sie zu entfernen bedarf es bislang einer offenen Bauchoperation. Dies hat sich jetzt mit einem neuen endoskopischen Verfahren geändert. Hierbei wird eine Kappe auf die Spitze eines herkömmlichen Endoskops gesetzt und das Adenom samt Darmwand entfernt. Diese endoskopische Vollwandresektion wurde von der Firma Ovesco in Tübingen entwickelt und ist seit Ende September 2014 für die Therapie zugelassen. Es ermöglicht die Entfernung geeigneter Läsionen (geschädigte Strukturen) unter Einbeziehung aller Wandschichten des Darms. Das Design dieses neuen Systems stellt sicher, dass die Durchschneidung der Darmwand erst erfolgt, nachdem sie an der Zielstelle sicher verschlossen ist. Der Darm bleibt daher beim Eingriff immer geschlossen.

Erstmalig wurden jetzt am Klinikum Neumarkt zwei Patienten mit dieser neuartigen Untersuchungs- und Behandlungsmethode erfolgreich von Prof. Dr. med. Claus Schäfer behandelt. Weltweit ist dieses neue Verfahren bislang nur an wenigen Kliniken möglich. Geeignete Patienten können noch wesentlich schonender behandelt werden und benötigen keine Operation durch die Bauchwand mehr. Die Methode erlaubt es, Frühformen von Darmkrebs oder Polypen mit hohem Entartungsrisiko im Dick- und Enddarmbereich zu entfernen.

Bilder: Firma Ovesco


Hintergrundinformationen:
Das Klinikum Neumarkt ist ein Schwerpunktkrankenhaus der Versorgungsstufe II mit 457 Planbetten und 8 teilstationären Behandlungsplätzen sowie Lehrkrankenhaus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Wir versorgen in 16 Hauptabteilungen, vier Organzentren, einer regionalen Stroke Unit, einem regionalen Traumazentrum, dem Muskuloskelettalen Zentrum, einer Belegabteilung, einer Tagesklinik für Schmerztherapie und zusammen mit mehreren Kooperationspartnern ca. 60.000 stationäre und ambulante Patienten pro Jahr. In Kooperation mit der Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche des Klinikums Nürnberg betreiben wir seit Oktober 2013 eine Kinderstation.
Grundziel ist die Gewährleistung einer qualifizierten Gesundheitsversorgung für die Bürger des Landkreises und der angrenzenden Regionen– orientiert an dem Leitbild für die Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. Im Mittelpunkt des Handelns der über 1.500 Beschäftigten im Gesamtunternehmen steht das Wohlergehen der Patienten, das durch fachliche Kompetenz, menschliche Zuwendung und die kontinuierliche Abstimmung der patientenbezogenen Abläufe erreicht wird. Unser Ziel ist die beste medizinische und pflegerische Versorgung - verbunden mit persönlicher und menschlicher Zuwendung für unsere Patienten - sowie die weitere Entwicklung zu einem modernen und patientenorientierten Gesundheitszentrum.
 

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