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Nach acht Jahren Wachstum stagnieren die Bevölkerungszahlen

13.04.2021 Neumarkt.

Eine Ursache könnte die erhöhte Sterblichkeit im letzten Jahr sein
 
„Acht Jahre lang sind die Bevölkerungszahlen in der Stadt Neumarkt nach oben gegangen“, erinnert Oberbürgermeister Thomas Thumann an die Entwicklung. „Im letzten Jahr dagegen mussten wir einen geringen Rückgang von 82 Einwohnern hinnehmen, so dass man von einer Stagnation der Bevölkerungsentwicklung sprechen muss, auch wenn wir immer noch 40.561 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Neumarkt aufweisen.“ Als Ursache für den leichten Bevölkerungsrückgang könnte die 2020 gegenüber 2019 deutlich erhöhte Zahl der Verstorbenen gelten. Waren es 2019 noch 458 Verstorbene mit Wohnsitz im Stadtbereich, so waren im letzten Jahr 554 Verstorbene zu verzeichnen; das bedeutet immerhin eine Zunahme um 21 Prozent.
 
Nichtsdestotrotz kann die Stadt Neumarkt auf ein langjähriges Bevölkerungswachstum zurückblicken. Seit 2012 hat die Bevölkerung in Neumarkt um fast 2.000 Bewohner zugelegt, damals waren es noch 38.592 Einwohner gewesen. Mit den aktuell 40.561 Einwohnern hat die Stadt Neumarkt jetzt schon die vom Bayerischen Landesamt für Statistik vor zwei Jahren aufgestellte Prognose für das Jahr 2027 überschritten. Das Landesamt hatte nämlich geschätzt, dass die Stadt bis dahin 40.200 Einwohner haben werde. Auch die Prognose für 2037 hat Neumarkt bereits überschritten, denn die wäre vom Landesamt auf 40.300 berechnet worden. „Prognosen anderer Institute, etwa aus dem Jahr 2010, sahen unsere Stadt sogar bevölkerungsmäßig schrumpfen“, erinnert sich Neumarkts Oberbürgermeister Thumann. „Wir haben mit vielen guten Maßnahmen dagegengehalten und diese Aussichten nicht Wirklichkeit werden lassen. Vielmehr konnten wir eine Aufwärtsbewegung bei den Bevölkerungszahlen einleiten und sogar 2017 die lange als magisch angesehene Zahl von 40.000 Einwohnern überschreiten.“
 
Sowohl die Tatsache, dass Neumarkt als Wohnort überaus attraktiv ist, als auch die Bedeutsamkeit und Stärke des Wirtschaftsstandortes Neumarkt sind für das Stadtoberhaupt wichtige Aspekte für das Anwachsen der Bevölkerung. Aber auch die Ausweisung von Wohnbaugebieten, die eigenen Wohnbaumaßnahmen und der Trend zur Nachverdichtung sorgen für mehr Wohnraum und damit für mehr Einwohner. Dies wiederum hat auch Auswirkungen auf die Einnahmesituation der Stadt im Hinblick auf die Anteile an der Einkommenssteuer.
 
Zum 01.01.2021 weist die Statistik der Stadt Neumarkt bei der Bevölkerungszahl 40.561 Hauptwohnsitze auf, im Bereich der Gesamtwohnsitze sind es 42.448. Bei 11,8 Prozent handelt es sich um Wohnsitze von ausländischen Mitbürgern, bei 88,2 Prozent um Wohnsitze von Deutschen, wie der Leiter des Einwohnermeldeamtes Alfred Frauenknecht erläutert. Interessant ist auch, wie sich die Gesamtwohnsitze hinsichtlich des Familienstandes unterscheiden: 17.008 Neumarkterinnen und Neumarkter sind dabei ledig, 18.924 sind verheiratet, 2.999 sind verwitwet, 3.248 sind geschieden und bei den restlichen ist keine Angabe vorhanden. Dies bedeutet, einen Anteil von 40 Prozent Ledigen, 44,6 Prozent sind verheiratet, 7,1 Prozent sind verwitwet und 7,7 Prozent sind geschieden.
 
Die Verteilung der Religionszugehörigkeit zeigt, dass Neumarkt weiterhin einen großen Anteil mit römisch-katholischer Zugehörigkeit besitzt. 23.731 unter den 42.448 Gesamtwohnsitzen sind Personen, die der römisch-katholischen Kirche angehören, das sind immerhin 55,9 Prozent. Evangelischer Glaubenszugehörigkeit sind 5.962 Bewohner, das entspricht einem Anteil von 14 Prozent. 12.755 Bewohner geben keine Religionszugehörigkeit an oder die Zugehörigkeit zu einer anderen Religionsgemeinschaft. Das sind immerhin bereits 30 Prozent aller Bewohner mit Hauptwohnsitz in Neumarkt.
 
Unverändert negativ geblieben ist das Verhältnis zwischen Geburten und Sterbefällen mit Wohnsitzen in der Stadt. Seit dem Jahr 2003, als dieses Verhältnis erstmals negativ geworden war und damit die Zahl der Sterbefälle mit 379 größer war als die der Geburten mit 332 hat sich an dieser Negativstellung nichts geändert. Im Jahr 2020 betrug die Differenz sogar minus192, bei 362 Geburten mit Wohnsitz im Stadtgebiet und 554 Sterbefällen mit Wohnort der Verstorbenen in Neumarkt. Dieser Wert stellt das bisher größte Negativergebnis im Verhältnis zwischen Geburten und Sterbefällen dar.
 
Erfreulich ist dagegen die Zahl der Kinder bis fünf Jahre. Hier erreichen die Werte inzwischen wieder Dimensionen, wie zu Beginn der 2000er Jahre. Von 0 bis 2 Jahren sind in Neumarkt 1.030 Kinder dieses Alters verzeichnet, von 3 bis 5 Jahren 1.010. Vor zehn Jahren lag diese Zahl noch bei 891 für die 0- bis 2-Jährigen und bei 958 für die 3- bis 5-Jährigen. Auf diese Zunahme hat die Stadt rechtzeitig reagiert und entsprechende Kinderbetreuungseinrichtungen geschaffen bzw. bestehende wurden ausgebaut. Dabei verweist OB Thumann als Beispiele auf die im letzten Jahr fertiggestellte Kindertagesstätte „Haus Regenbogen“ in der Dr.-Kurz-Straße und auf die neu errichtete Kindertagesstätte „Burg Wichtelstein“ in Wolfstein.
 
Unverändert geblieben ist auch der Trend dahin, dass immer mehr Menschen immer älter werden und damit die Zahl der älteren Mitbewohner stetig ansteigt. Zum 01.01.2021 sind in Neumarkt 12.252 Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren verzeichnet. Das sind immerhin 28,9 Prozent der Gesamtwohnsitze. Betrachtet man die Altersstruktur der Bevölkerung in Zehnjahreskohorten, so ist die stärkste Gruppe dabei die der 50 bis 59-Jährigen mit 6.521 unter allen Hauptwohnsitzen. Das entspricht 16,0 Prozent der Bevölkerung. Zweitgrößte Gruppe ist die der 60- bis 69-Jährigen mit 5.636, und einem Anteil von 13,9 Prozent. Drittgrößte Gruppe unter der Bevölkerung ist die der 30- bis 39-Jährigen mit 12,7 Prozent.
 
Bei den Hauptwohnsitzen gibt es in Neumarkt 3.736 Familien, in denen insgesamt 6.050 Kinder bis zum Alter unter 18 Jahren leben. Über die Hälfte, nämlich 51,28 Prozent der Familien sind Ein-Kind-Familien, oder anders ausgedrückt gibt es in Neumarkt 1.916 Familien mit einem Kind. In 1.429 Familien sind zwei Kinder vorhanden, das ist ein Anteil aller Familien von 38,25 Prozent. Bei 307 Familien sind drei Kinder zuhause, das sind 8,22 Prozent aller Familien und in 71 Familien gibt es vier Kinder, sie machen gerade einmal einen Anteil von 1,90 Prozent unter allen Familien aus. In 13 Familien gibt es fünf und mehr Kinder, das sind 0,35 Prozent der Familien.
 
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