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Kreative Fernarbeit in Zeiten Coronas

19.01.2021 Neumarkt.

 
Wie viele andere Einrichtungen sieht sich auch der Kreisjugendring Neumarkt in der Corona-Krise mit zahlreichen bisher unbekannten Herausforderungen konfrontiert. Ehrenamtliches Engagement lässt sich jedoch nur schwer bremsen, was ein aktuelles Projekt beweist, in dem Fernarbeit und kreative Arbeitstechniken kombiniert werden.
 
Im Rahmen eines Projektberichts erarbeiteten drei Studierende der IUBH Erfurt gemeinsam mit den Mitarbeitern des Kreisjugendrings den Prototyp eines digitalen Wandkalenders, mithilfe dessen letztere in ihren Planungsprozessen unterstützt werden sollen. Die Kommilitonen selbst wohnen je über eine Stunde voneinander entfernt und kennen sich bisher nur über digitale Kanäle: Veronika Voronko aus Würzburg, Florian Dotzler aus Weiden sowie Tobias Bartl aus Neumarkt erledigten einen Großteil der Arbeit während der Hochphase der COVID19-Ausgangsbeschränkungen, welche es unmöglich machten, sich persönlich zu treffen.
 
Eine Besonderheit des digitalen Wandkalenders ist die direkte Verknüpfung mit einem so genannten Kanban-Board. Diese Darstellungstechnik von Prozessen, die eigentlich in der Fertigungsindustrie beheimatet ist, kam beim Kreisjugendring wegen ihres leichtgewichtigen Ansatzes sehr gut an. Man hatte im Vorfeld nach einer Lösung mit sehr eingeschränkter, aber direkt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenen Funktionalität gesucht. So waren einige bereits auf dem Markt vorhandene Produkte durch viele überflüssige Funktionen unattraktiv geworden.
 
Die IUBH Erfurt ist eine Fernuniversität, die weder Präsenzphasen noch das Ablegen von Leistungsnachweisen in Prüfungszentren voraussetzt. Dennoch können die Studierenden an nahezu jedem Ort über einen Computer mit Internetverbindung ihre Prüfungen ablegen. Hierbei schaut ein Proktor mittels externer Webcam „über die Schulter“, was klassische Versuche des Unterschleifs praktisch unmöglich macht.
 
Für die Projektarbeit wurden Ansätze aus dem Design Thinking angewandt. Dabei handelt es sich um die Erarbeitung von Problemlösungen mit teils recht unkonventionell anmutenden Methoden. In der Vergangenheit hatte der Kreisjugendring bereits mehrere Projekte mit Methoden aus diesem „Kreativ-Werkzeugkasten“ realisiert, nicht zuletzt die Überarbeitung didaktischer Ansätze zur Vermittlung von Methodenkompetenz im Rahmen der JULEICA-Ausbildung. 
 
Da die Studierenden das Projekt ausschließlich „remote“ und nicht in unmittelbarer Nähe durchführen konnten, griffen sie auf bewährte Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams und Adobe XD zurück. Aus Sicht des KJR-Geschäftsführers Markus Ott sei die erfolgreiche Prototypenerstellung sowie das positive Feedback aller Beteiligten ein gutes Beispiel für die gewinnbringende Implementierung der Fernarbeit in den Arbeitsalltag. Der zuständige Professor der IUBH Erfurt bewertete die Projektarbeit mit der maximal zu erreichenden Punktzahl, wodurch man sich in dem Vorhaben bestätigt fühlte, die Ergebnisse zeitnah in die Praxis umsetzen zu wollen.
 
Dank der kräftigen Unterstützung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt kann der KJR auch auf die nötige Hardware zurückgreifen. Die Stiftung unterstützte bei der Anschaffung eines Collaboration Hubs, Laptops und Bildschirmen mit 12.000,00€.
 
Foto: Susanne Kirsch

 

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