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Jahreshauptversammlung des Alpenvereins Neumarkt

04.04.2023 Neumarkt.

Erfolgsgeschichte des Alpenvereins geht weiter

Jahreshauptversammlung wählte Bernhard Hollweck erneut / 15000 Ehrenamts-Stunden

Eine überwältigende Mehrheit wählte Bernhard Hollweck bei der Jahreshauptversammlung am Freitag weiterhin zum 1. Vorsitzenden des Alpenvereins, Sektion Neumarkt. Mit über 7000 Mitgliedern ist der Verein der größte im Landkreis. Bei der Jahreshauptversammlung im G6 merkte man das auch allein an der Anzahl der Teilnehmer: Über 300 Mitglieder waren gekommen. An der Eingangstür standen vor dem Beginn Schlangen an.

Bernhard Hollweck begrüßte die Gäste herzlich mit dem Vermerk, dass es "so voll wie nie" bei einer Jahreshauptversammlung sei. Der DAV habe seine Erfolgsgeschichte auch 2022 fortgesetzt, sagte er. Sogar der Hauptverein in München sei auf die Neumarkter DAV-Sektion aufmerksam geworden, "weil hier so viel läuft".

Weit über 50.000 Menschen nehmen beim DAV Neumarkt jährlich eines der Angebote wahr. Sein Ziel, das DAV-Zentrum mit Leben zu füllen, sei erreicht, so Hollweck. Er setze darauf, Menschen in Entscheidungsprozesse einzubinden und somit ihr Engagement "auszubauen, statt zu konservieren". Und der Einfallsreichtum der engagierten DAV-Mitglieder sei sehr groß, betonte er.

In allen Bereichen gab es im vergangenen Jahr Fortschritte: so in der Olpererhütte, mit dem Ausbau der Juratrails oder mit der Anschaffung eines Sektionsbusses.
Änderungen erfuhr die Personalsituation: Mit Reinhard Röll konnte ein neuer engagierter Mitarbeiter sowohl für das Bistro wie auch für die Geschäftsstelle gewonnen werden. Stine Fückert übernahm die Jugendarbeit und die Buchhaltung führe inzwischen Horst Federer durch.

Ausgeschieden sind die Leiterin der Geschäftsstelle Barbara Peukert, die Geschäftsstellenmitarbeiterin Anita Huber und der Leiter des Kletterzentrums Achim Fischer. Bernhard Hollweck dankte ihnen für den jahrelangen Aus- und Aufbau des DAV-Zentrums und das eingesetzte große Engagement.

Viel engagiert haben sich auch zahlreiche Mitglieder und die einzelnen Gruppen innerhalb der Neumarkter Sektion: Von A wie Aktivgruppe bis Z wie Zwergerlgruppe gab es zahlreiche Wanderungen, Touren, Fahrten und Ausflüge, welche die Gruppen organisiert und durchgeführt haben. Zusammen mit den Unternehmungen des Event-Teams "Feste feiern" und 36 Kletterkursen konnte die DAV-Sektion Neumarkt 2022 insgesamt 283 Veranstaltungen anbieten - allesamt ehrenamtlich organisiert. Alles zusammengerechnet, kommt die DAV-Sektion auf rund 15.000 geleistete Ehrenamtsstunden. "Würde man das alleine mit Mindestlohn bezahlen, käme man auf 182.000 Euro," stellte Bernhard Hollweck fest. Sein anschließender Dank an alle ehrenamtlich Engagierten fiel entsprechend innig aus. "Jede Ehrenamtsstunde ist wertvoll," ist er der Meinung und er ziehe den Hut davor.
So gebe es auch eine neue Gruppe: Ski Alpin, geleitet von Steffi Lieb.

Für die Erläuterung der einzelnen Projekte übergab Bernhard Hollweck das Wort an die jeweiligen Sprecher bzw. Verantwortlichen.

Alexander Emmerling stellte die neue Klimaschutzgruppe vor, deren Ziel es nicht sei, mit Verboten zu arbeiten, um möglichst klimafreundlich unterwegs zu sein, sondern die zum Nachdenken über Klimaschutz im persönlichen Bereich anregen möchte. Bei den Fahrten wird eine Kimabilanzierung durchgeführt, "um in Zukunft optimaler vorwärts zu gehen," so Emmerling. Das betreffe Ausflüge ebenso wie alles andere, das dem Klima möglicherweise schaden können. Bei der Olpererhütte gelte dies ganz besonders. Die neuen Abwasserleitungen würden dazu beitragen. Das DAV-Zentrum selbst sei von vorneherein schon klimafreundlich geplant und gebaut worden. Schließlich habe der Alpenverein eine Verantwortung im Bereich Natur und Umweltschutz.

Dabei gelte das Grundprinzip "vermeiden, vor reduzieren, vor kompensieren". Emmerling betonte, dass der Alpenverein "keine Vorschriften machen" wolle, sondern Akzeptanz für das Thema. Bei insgesamt 1,4 Million Mitgliedern kann damit schon vieles geschehen.

Eine wahre Mammutaufgabe gestemmt hat das Team, das sich für die Errichtung der Juratrails stark machte. Ihr Sprecher Philipp Kölbl stellte den Weg vor, wie aus zehn illegalen Mountainbike-Strecken fünf legale, gut ausgebaute und gesicherte Trails wurden: eine lange Prozedur von den ersten Gesprächen mit Waldbesitzern, Jägern und Gemeindeoberhäuptern über das Verhandeln und Schließen von Nutzungsvereinbarungen bis hin zu Gesprächen mit den Naturschutzbehörden, das Abstecken des rechtlichen Rahmens zum Ausbau durch eine professionelle Firma.

Vieles, was nun rechtlich für so eine Baumaßnahme festgelegt ist, war Pionierarbeit, da es diesen Fall zuvor rechtlich noch nicht gab; das Projekt passte in keinen vorgegebenen Rahmen. "Da wird jetzt eine Verordnung von offizieller Seite aus," erläuterte Philipp Kölbl. Damit dürften die Juratrails Neumarkt zur Vorbild-Funktion für andere Gemeinden werden, die ebenfalls illegale Trails legalisieren und vernünftig ausbauen möchten.

Die Eröffnung des Diavolo Snake Trail wird am 5. Mai sein. Wer sich das Gelände zuvor noch ansehen möchte: Die alte Weißmarter-Straße rein, dann rechts runter.

Zum Sachstand im DAV-Zentrum sprach Bernhard Hollweck von über 20.000 Eintritten im Jahr 2022. "Damit ist der Kletterbetrieb in den schwarzen Zahlen." In der Kletterhalle werden 122 Kletterrouten immer wieder umgebaut, ebenso die Routen im Boulderbereich. Mit einem großen Dank wandte sich Bernhard Hollweck an die Routenbauer.  "Danke! Ich weiß, dass das brutal anstrengend ist."  Er erzählte davon, dass sich ein Projektteam gebildet habe, um die noch freie Wandstelle im Außenbereich des DAV-Zentrums umzubauen. Dort wird eine alpine Kletterwand entstehen.

Schließlich sprach Franz Baierl, der Hüttenreferent, über die Olpererhütte. Die unfallfreie Saison 22 habe am 10.10. 22 geendet. Die Übernachtungszahlen von 5536, verteilt auf vier Monate Hüttenbetrieb, näherten sich wieder den Vor-Corona-Zahlen.

Die vielfotografierte Brücke zur Olpererhütte werde glücklicherweise inzwischen etwas weniger frequentiert. Teilweise sind schon Polizei-Einsätze notwendig gewesen, um den normalen Wanderbetrieb aufrecht zu erhalten.

Durchgeführte Maßnahmen waren: eine einwandfrei funktionierende Abwasserleitung, eine Stromleitung und ein ersetztes Puffergerät, das durchgerostet war. Ein Trinkwasserproblem mit der Quelle (entstanden durch die Hitze) wird noch genauestens überprüft. Nun stehe noch eine Teilwegesanierung an, die in mehreren Bauabschnitten durchgeführt werden soll. Während der Bauzeit werden Besucher auf die Neumarkter Runde verwiesen.

Von den vielen Wegen zur Hütte soll nun einer im dritten Bauabschnitt zum offiziellen Weg gemacht werden.

Von der Jugend berichtete der Jugendvorstand Oliver Larisch: Der Jugend gehören 2276 Mitglieder an. 2022 seien etliche Aktionen durchgeführt worden und bei der Vollversammlung der Jugend sind Oliver Larisch und Julia Bott zu ihren Leitern ernannt worden, was in der Jahreshauptversammlung noch bestätigt werden müsse.

Für dieses Jahr sind die Teilnahme an der Sonnwendfeier, Skifreizeiten, Touren zu Berghütten und ein Klettermarathon geplant.

Danach sprach Schatzmeisterin Sabine Höß über die Finanzen der Neumarkter DAV-Sektion, die mit etwa 10.000 Euro im Plus liege. Rechnungsprüfer Toni Schmidt bestätigte eine korrekte Buchführung.

Es folgte die Entlastung der Vorstandschaft.

Auch den Haushaltsvorschlag 2023 erläuterte Sabine Höß.

Danach erfolgte die Neuwahl der kompletten Vorstandschaft.

Das Ergebnis:

1.    Vorsitzender: Bernhard Hollweck, 2. Vorsitzende Monika Steinmetz, Schatzmeisterin: Sabine Höß, Schriftführerin: Sabine Silberhorn, Hüttenreferent Franz Baierl, Sektionsjugend: Oliver Larisch und Julia Bott, Rechnungsprüfer: Anton Schmidt, Franz Guth, Ehrenrat: Gerhard Schäfer, Josef Rackl.

2.    Auch alle bisherigen Beiräte wurden wieder wiedergewählt, neu dazu kommen: Alexander Emmerling (Klimaschutzgruppe) und Philipp Kölbl (Mountainbike).

Mit großem Dank für das geleistete Engagement verabschiedete Bernhard Hollweck Claudia Paulus, welche die Aktivgruppe 15 Jahre geleitet hat. Ihr Nachfolger ist Horst Federer. Auch Jutta Frosch wurde für die langjährige Leitung der Bayerntouren in Abwesenheit gedankt.

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