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„Grüne Hausummern“ an vorbildliche Bauherren verliehen

18.01.2017 Neumarkt.

Marion Burkhardt hat zusammen mit Klimaschutzmanager Hidir Altinok an sechs Besitzer die „Grüne Hausnummer“ verliehen, die beim Neubau bzw. bei der Sanierung auf nachhaltige und umweltfreundliche Umsetzung geachtet haben und die Kriterien dafür erfüllt haben. Die Bewertung erfolgte dabei nach einem strengen Punktesystem. Marion Burkhardt vom Amt für Nachhaltigkeitsförderung, Fachstelle nachhaltiges Bauen und Sanieren stellte zuvor die einzelnen Objekte vor. In diesem Jahr gingen die Auszeichnungen an die Familien Seibold, Daume, Kühnlein, Kaufhold, Ellert und Niedermayer. Burkhardt lobte die Bauherren dafür, dass sie sich für eine energetische und klima- sowie rohstoffschonende Bauweise bemüht haben. Dies sei auch ein Ausdruck dafür, dass sie sich verantwortungsvoll und zukunftsorientiert verhalten haben.


 
„Seit über zehn Jahren ist Klimaschutz ein wichtiges Thema der Stadtentwicklung“, hebt Marion Burkhardt hervor. „Dabei wird Wert darauf gelegt, dass es sich hierbei nicht um einen verwaltungsinternen Prozess handelt. Erfolgreicher Klimaschutz braucht Akteure: Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit“. Auch Bürger und Bürgerinnen könnten mit ihren Baumaßnahmen aktiv Klimaschutz betreiben. Daher habe die Stadt auch mit dem Förderprogramm Faktor 10 für energetisches Bauen und Sanieren seit Beginn 2010 diesen Bereich in besonderem Maße gefördert. Seither seien über 309 Sanierungs- und Neubauprojekte im Stadtgebiet mit einer Höhe von 1,2 Mio. € aus diesem Förderprogramm der Stadt unterstützt worden. Den gerade beim Bauen habe man auch als Einzelner die Möglichkeit entsprechend auf die Schonung von Ressourcen und auf energiesparende Maßnahmen zu setzen. Letztlich seien es das Bauen und das Wohnen, die neben dem Autoverkehr und der Industrie als die größten Umweltbelastungen angesehen werden. Die Herstellung der Baustoffe, der Transport und auch die Erstellung der Bauwerke verbraucht Rohstoffe und Energie.
 
Die „Grüne Hausnummer“
Die „Grüne Hausnummer“ ist ein Baustein der Bemühungen der Stadt im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Sie wurde erstmalig 2011 verliehen. Mit diesem Prädikat werden Eigentümer nachhaltig und umweltfreundlich gebauter und betriebener Gebäude für ihr Engagement mit einer Plakette und einer Urkunde ausgezeichnet. Bisher wurden 44 Gebäude ausgezeichnet. Die Bewertung erfolgt dabei nach einem in verschiedene Bereiche unterteilten Punktesystem. Ab einer Gesamtzahl von 100 von insgesamt 200 möglichen Punkten erhalten Bewerber das Gütesiegel „Vorbildliches Umwelthaus“. Jeder Hauseigentümer der Stadt Neumarkt kann sich um die „Grüne Hausnummer“ bewerben. In die Bewertung fließen u.a. die energetische Qualität von Gebäuden, die Baustoffwahl, das Thema „Bauen mit der Sonne“, der Umgang mit Wasser sowie Begrünung und Garten mit ein. Eine Sonderbewertung können Betriebe und Schulen geltend machen, sofern hier Umweltaspekte Berücksichtigung finden. Dieses jährlich verliehene Prädikat soll unterstreichen, dass sich die Gebäudeeigentümer der Verantwortung für die Zukunft stellen. Eigentümer von Gebäuden können sich jederzeit um die „Grüne Hausnummer“ bei der Stadt Neumarkt bewerben. Jährlich zum 30.Juli werden die Bewerbungen für die Verleihung gesichtet.
 
Folgende Gebäudeeigentümer haben sich in 2016 mit ihrem Gebäude beworben und erhalten das Gütesiegel „Grüne Hausnummer“ für Ihr Gebäude:
 
Objekt Neubau eines Einfamilienhauses kfw 70
Familie Seibold, Schwester-Concordia-Str. 5
Massivgebäude BJ 2012 in Leichtbeton
mit Wärmedämmung aus PS
Wärmepumpe mit Photovoltaik > 4000 kWh/a
Endenergieverbrauch 19,6 kWh/(m²/a)
Stromverbrauch von 390 kWH/a
Gesamtpunktzahl 143
 
Objekt Sanierung eines Wohnhauses kfw  55
Familie Daume, Kornstr. 53
Massivgebäude mit Wärmedämmung aus PS
Pelletheizung mit Solarthermie mit WW
Zentrale Zu- und Abluft mit WRG
Nutzgarten und Gehölz
Endenergieverbrauch 48,5 kWh/(m²a)
Gesamtpunktzahl 121
 
Objekt Neubau eines Einfamilienhauses
Familie Kühnlein, Prof.-Ott-Str.14
Massivgebäude BJ 2012 in Massivholz mit Wärmedämmung aus Holzfaser
Wärmepumpe mit Erdwärme als Flächenkollektor
Endenergieverbrauch 47,21 kWh/(m²a)
Stromverbrauch geringer 680 kWH/a je Person
Massivholz für Fenster, Türen und Böden
alle Oberflächen in Massivholz natur, geölt o. gewachst
Weiterverwendung der Wandausschnitte für die Möbel
Naturbelassender Garten Wiesmahd 1 -2 x im Jahr
mit Nutzgarten und Tierhaltung
Gesamtpunktzahl 193
 
Objekt Umbau und Sanierung eines Wohnhauses kfw 70
Familie Kaufhold, Weinbergerstr. 67
Massivgebäude BJ 1965 mit Erweiterung in Holzbauweise
Wärmedämmung in Zellulose und Holzfaser
Massivholz für Fenster und Böden
Innenflächen in Lehm- und Kalkputz
Beläge in Holz o. Kalkstein
Holzoberflächen geölt oder gewachst
Solarthermie WW und Heizung
mit Scheitholzofen
Heizenergiebedarf 59,8 kWh/(m²a)
Bäume wurden zum Teil erhalten
Gesamtpunktzahl 158
 
Objekt Neubau eines Wohnhauses kfw 55
Familie Ellert, Zur Kapelle 10
Holzständergebäude BJ 2014 mit Wärmedämmung
in Zellulose und Holzspan mit Lehm und Holzfassade
Innenoberflächen in Lehmputz mit Wandheizung
Massivholz für Böden, Türen, Treppe und Fenster
Holzpellet mit Solarthermie
Heizenergieverbrauch 38,8 kWh/(m²a)
Verwendung von Kalksteinfindlingen für die Außenanlagen
Nutzgarten und Artenschutz, Obstbäume
Gesamtpunktzahl 189
 
Objekt Umbau und Sanierung eines Wohnhauses  kfw 85
Familie Niedermayer, Eichenstr. 6
Massivgebäude mit Wärmedämmung
Wärmedämmung in Zellulose und Holzfaser
Innenflächen in Lehm- und Kalkputz, Holz-Lehm-Böden,
Holzoberflächen geölt oder gewachst
Solarthermie WW und Heizung mit Pelletofen
Heizenergiebedarf 67,9 kWh/(m²/a)
Bäume auf dem Grundstück wurden erhalten
Gesamtpunktzahl 169

Foto: Herbert Meier, Stadt Neumarkt

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