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Dialogführung und Buchpräsentation im Museum Lothar Fischer

08.09.2021 Neumarkt.

Begleitend zu der Sonderschau „Du lebst nur keinmal. Uwe Lausen und Heide Stolz. Ein Künstlerpaar der 1960er Jahre“ im Museum Lothar Fischer führen die Kuratorinnen Selima Niggl und Pia Dornacher erstmals gemeinsam durch diese Ausstellung, die noch bis zum So. 10.10. 2021 in Neumarkt i.d.OPf. zu sehen sein wird. Im Anschluss an die Kurzführung stellt die Kunsthistorikerin Selima Niggl ihre druckfrische, neu erschienene Monographie „Uwe Lausen. Und übermorgen bin ich tot“ vor (erschienen in der Reihe Reihe the future of the past, Bd. 7. hrsg. von Axel Heil, Verlag Walther & Franz König, Köln 2021. 352 Seiten 68 €). Selima Niggl interessiert sich für vergessene Positionen der 1960er Jahre. So schrieb sie zu Künstlern wie dem italienischen „Tausendsassa“ Pinot Gallizio, den Mitgliedern der legendären Gruppen SPUR, RADAMA, WIR und GEFLECHT oder dem scharfzüngigen Wegbereiter Hans Platschek.



„Es bedarf wohl keiner Prophetengabe mehr, um Lausen als eine der essentiellen Begabungen des jungen Europas zu erkennen!“, zitiert Deutschlands beliebteste Fernsehzeitung Hörzu 1965 unter einem Foto von Uwe Lausen vor dessen Werk Ringo. Der 1941 in Stuttgart geborene Maler wird von der Newcomer-Galerie Friedrich & Dahlem vertreten und ist hier in Gesellschaft von Künstlern wie Georg Baselitz, Gerhard Richter oder Sigmar Polke. Doch was passiert dann? Ist sein Werk zu polarisierend, zu gewaltgesättigt? Oder steht sein abruptes Ende durch den frühen Tod Lausens mit 29 Jahren dagegen? Während Baselitz, Richter und Polke zum Aushängeschild deutscher Kunst nach 1945 werden, gerät Uwe Lausen in Vergessenheit. Jüngere Retrospektiven in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt, der Sammlung Falckenberg in Hamburg, dem Museum Villa Stuck in München, der Staatsgalerie Stuttgart, dem Museum Gunzenhauser in Chemnitz und dem Museum Lothar Fischer in Neumarkt i.d.OPf. haben ein Werk zum Vorschein gebracht, das nicht nur ein untrügliches Schlaglicht auf seine Zeit wirft, sondern bis heute scharf, aktuell und provozierend wirkt.
Mit der Monographie zu Leben und Werk wird es nun erstmals von Selima Niggl in dieser Tiefe untersucht und ebenso wie sein Autor aus den Schlagschatten gerückt, die Etiketten wie „Wunderkind“, „Außenseiter“, „Drogensüchtiger“ oder „Selbstmörder“ geworfen haben.

Im Museum, das bei Abendveranstaltungen durchgeben von 14 bis 19 Uhr geöffnet ist, gelten die 3G- Regeln. Bitte fühlen Sie sich trotz der Maßnahmen herzlich willkommen. Wir freuen uns auf Sie

Foto: Andreas Pauly

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