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Berufspendler: Den Fahrstress positiv gestalten

13.06.2017 Neumarkt.

Flexibel und mobil sein – das sind heute wesentliche Anforderungen, die fast schon zu jedem Job dazugehören. So ist die Zahl der Berufspendler in den vergangenen Jahren auf einen Rekordwert gestiegen: 2015 pendelten bundesweit 60 Prozent aller Arbeitnehmer zum Job in eine andere Gemeinde - im Jahr 2000 waren es 53 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Jahre 2000 bis 2015 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Die einfache Wegstrecke zur Arbeit verlängerte sich im Schnitt demnach von 14,6 Kilometer im Jahr 2000 auf 16,8 Kilometer im Jahr 2015. Und 1,3 Millionen Fernpendler fahren sogar 150 Kilometer und mehr zu ihrer Arbeitsstelle.



Gesundheitsrisiko Pendeln
Das tägliche sowie das wochenweise Pendeln können für Arbeitnehmer sehr belastend sein. Pendeln bedeutet zumeist frühes Aufstehen, wodurch es zu Erschöpfung, Mattigkeit und Kopfschmerzen kommen kann. „Berufspendler klagen auch häufig über Kreuz- und Rückenschmerzen, verursacht durch mangelnde Bewegung und beständige Anspannung“, so Marion Schmiddt, Gesundheitsfachkraft bei der AOK in Neumarkt. Weitere Stress-Faktoren sind Verkehrsstaus oder Zugverspätungen, die den Zeitplan durcheinander bringen. Und Stress kann auf Dauer ebenfalls auf die Gesundheit schlagen. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt, ist mehr von Infektionen betroffen, vor allem in der kalten Jahreszeit. Die Belastungen des Pendelns wirken sich auf den Einzelnen allerdings sehr unterschiedlich aus. „Studien zeigen, dass diejenigen, die den Arbeitsweg als festen Bestandteil ihres Alltags akzeptieren und die Zeit des Pendelns sinnvoll nutzen, mit langen Fahrzeiten besser zurechtkommen“; so Schmidt. Drei Tipps können dabei helfen:


Zeitdruck vermeiden
Generell gilt, für die Fahrt zur Arbeit ausreichend Zeit einzuplanen. Verspätungen bei Bahn und Nahverkehr oder Staus sind selten vorhersehbar und kosten Zeit. „Lieber eine frühere Verbindung nehmen oder eher mit dem Auto losfahren“, rät Marion Schmidt. Und: „Die kürzeste Strecke ist nicht automatisch die Beste, wenn man mehrmals umsteigen muss.“ Wenn es dann trotzdem zu einer massiven Verspätung komme, helfe nur Gelassenheit. „Wer sich ärgert, kommt auch nicht schneller an.“

Wegzeiten nutzen
Lange Fahrten müssen keine verlorene Zeit sein: „Wenn man der Reisezeit einen positiven Sinn geben kann, erlebt man sie als angenehmer“, sagt Schmidt. Gerade im Zug kann man lesen, Musik hören, den nächsten Urlaub planen oder sich in Gedanken auf den bevorstehenden Arbeitstag vorbereiten. Auf Autofahrten bringen Hörbücher Abwechslung. Ebenso können Autofahrer Fahrgemeinschaften bilden und sich beim Fahren abwechseln. Das entlastet die einzelnen Fahrer. Zudem können gute Gespräche im Auto dabei helfen, schneller von der Arbeit abzuschalten.

Ausgleich im Alltag finden
Wer unter der Woche viel unterwegs ist, sollte besonders darauf achten, dass Freizeit und soziale Kontakte im Alltag nicht zu kurz kommen. „Unter der Woche sollte sich jeder ausreichend Zeit nehmen für Familie, Freunde, Hobbys und natürlich auch für sich selbst“, empfiehlt Schmidt. Solche Freiräume seien wichtig, damit man sich wirklich entspanne. Und fürs Wochenende gilt: Nicht alles Liegengebliebene sofort erledigen, sondern sich bewusst erholen.

Foto: panthermedia.net/Nomadsoul1

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