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1.100 junge Meister erhalten in Straubing ihren Meisterbrief

16.04.2016 Neumarkt, Straubing.

1.100 Handwerksmeister aus 25 verschiedenen Berufen feierten in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle in Straubing ihren Abschluss. Sie alle hatten im vergangenen Jahr ihre Meisterprüfung im Gebiet der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz mit Erfolg abgelegt. Heute nahmen sie bei der Meisterfeier 2016, die unter dem Motto „Leidenschaft ist das beste Werkzeug“ stand, ihre Meisterbriefe entgegen. 202 Absolventen erhielten zudem den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. Sie gehörten zu den besten 20 Prozent der Prüfungsteilnehmer in ihrem Beruf.
 
Handwerk selbst trägt die Verantwortung für ein positives Image 
Die Feier begann mit einem einstündigen Bühnenprogramm, durch das Bayern 3-Moderator Axel Robert Müller führte. Den hohen Stellenwert der Weiterbildung betonte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, in seiner Festrede. Der Meisterbrief zeichne die jungen Handwerker als Spitzen-Fachkräfte aus und sei das höchste Prädikat im Handwerk. Er sei nicht nur ein Abschluss auf Papier, sondern ein Versprechen für die Zukunft. Denn: „Er steht für die Tatsache, dass man Ihnen viel zutraut. Wer ihn hat, kann vieles meistern.“ Haber forderte die Absolventen auf, offensiv für eine Handwerksausbildung zu werben, denn Nachwuchs werde dringend gesucht. Die Verantwortung, das Handwerk in ein strahlenderes Licht zu rücken, liege nicht nur bei der Politik, sondern bei den Handwerkern selbst.
 
 
Handwerker aus Leidenschaft: Schreinermeister Daniel Leuser (1. v. li.), Bäckermeister Jerry Agbontaen (2. v. li.) sowie Sattler- und Feintäschnermeisterin Natali Sauerwald (1. v. re.) berichteten Moderator Axel Robert Müller (2. v. re.) auf der Bühne über ihren Weg zum Meister.
 
Friseur und Kraftfahrzeugtechniker auf der Rangliste ganz oben
Der Meistertitel im Kfz-Technikerhandwerk war nach wie vor bei den Männern am beliebtesten, mit 232 männlichen und gerade einmal drei weiblichen Absolventen war er insgesamt der begehrteste Meisterabschluss. Unter den Frauen kam die überwiegende Anzahl der Meisterinnen aus dem Friseurhandwerk. Insgesamt 127 Handwerker, darunter 13 Männer, haben sich in diesem Beruf weiterqualifiziert.
 
 
Feierlaune bei der Übergabe der insgesamt 1.100 Meisterbriefe – auch bei den Installateur- und Heizungsbauermeistern.
 
Persönliche Geschichten hinter den Kulissen der Meisterprüfung
In Gesprächen auf der Bühne mit drei Handwerksmeistern ging es um die persönliche Motivation, den Meistertitel zu erwerben. Mit dabei: die 23-jährige Sattler- und Feintäschnermeisterin Natali Sauerwald aus Adlkofen. Sie sei schon immer vom Reitsport fasziniert gewesen, erzählte sie auf der Bühne. Aus Liebe zum Beruf zog sie mit gerade mal 16 Jahren nach Berlin, um dort eine Ausbildungsstelle anzutreten. „Die Verbindung zwischen Hobby und Beruf ist mir sehr wichtig“, sagte die Reitsportsattlerin, die heute in Ergoldsbach arbeitet – passend zum Motto der Veranstaltung „Leidenschaft ist das beste Werkzeug“. Der 32-jährige Bäckermeister und Dreifach-Vater Jerry Agbontaen aus Traunstein erzählte, dass er sich für den Meisterkurs entschieden habe, um in seinem Beruf mehr Verantwortung übernehmen zu können. Der gebürtige Nigerianer, der seit 2005 in Deutschland lebt, hat diesen trotz der Sprachbarrieren mit viel Ehrgeiz absolviert. Bei seinem Arbeitgeber in Waging am See ist er aktuell der dienstälteste Angestellte. Mit einer Schmuckaufbewahrungssteele überzeugte Daniel Leuser aus Schöllnach, im Landkreis Deggendorf, bei seiner Meisterprüfung zum Schreiner. „Eine solche Aufbewahrungsmöglichkeit wird am Markt nicht angeboten“, berichtete er. Den 26-Jährigen reize es an seinem Beruf, Innovatives aus Holz schaffen und außergewöhnliche Möbel kreieren zu können.
 
Die Meister mit den besten Abschlüssen nahmen stellvertretend für alle Absolventen ihres Gewerks auf der Bühne den Meisterbrief entgegen, den ihnen Präsident Haber und seine Vizekollegen Franz Greipl, Richard Hettmann, Karl-Heinz Moser, Konrad Treitinger und Albert Vetterl überreichten. Das Bühnenprogramm wurde begleitet von der Street Percussion-Gruppe „Move and Groove“ aus Regensburg. Im Anschluss an das Bühnenprogramm erfolgte die Ausgabe aller 1.100 Meisterbriefe. Für die passende Partystimmung sorgte bis spät in den Abend hinein die Band „Keep Cool“, eine Show- und Coverband aus Österreich.
 
Fotos: Foto Graggo
 
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