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Zahl der Ausbildungsplätze sinkt - NGG fürchtet um "Generation Corona"

22.07.2020 Neumarkt / Landkreis.

Neues Ausbildungsjahr: Gewerkschaft NGG fürchtet um „Generation Corona“

Wenn Corona die Karrierepläne durchkreuzt: Vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor gravierenden Folgen der Pandemie für Berufsanfänger imLandkreis Neumarkt in der Oberpfalzgewarnt. Bereits im ablaufenden Ausbildungsjahr hätten viele Firmen die betriebliche Ausbildung deutlich zurückgefahrenoder ganz eingestellt. Nach Angaben der Arbeitsagentur sank die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze imKreiszwischen Oktober und Juni um 4,2Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Trotz Krise sollten die Unternehmen alles daransetzen, die Ausbildung aufrechtzuerhalten und dafür die neuen staatlichen Fördermittel nutzen. Wer heute auf Azubis verzichtet, dem fehlen morgen die Fachkräfte“, betont dieGeschäftsführerinder NGG-Region Nürnberg-Fürth, ReginaSchleser.

Besonders dramatisch sei die Lage in Hotels und Gaststätten, aber auch im Lebensmittelhandwerk. „Corona könnte den Fachkräftemangel ausgerechnet in Branchen verschärfen,die ohnehin seit Jahren kaum noch Nachwuchs finden“, warnt Schleser. Dabei greife die Politik betroffenen Firmen längst unter die Arme. Nach den Beschlüssen der Großen Koalition bekommen kleinere und mittlere Betriebe, die im Zuge der Coronakrise Umsatzeinbußen vonmehr als 60 Prozent verzeichnet haben, einen Zuschuss von 2.000Euro für jeden nicht gestrichenen Ausbildungsplatz. Wer zusätzliche Azubi-Stellen schafft, erhält pro Platz 3.000 Euro. Außerdem können sich Firmen, die wegen Corona Arbeitsausfällevon mindestens 50 Prozent haben, drei Viertel der Ausbildungsvergütung erstatten lassen.

„Wer gut durch dieKrise gekommen ist, sollte als Unternehmereine besondere Verantwortung zeigen und Azubis aus insolventen Betrieben übernehmen“, fordert Schleser.Auch dafür hat die Bundesregierung eine Prämie beschlossen. Wer in technischen Berufen, etwa als angehender Mechatroniker, von der Pleite des Arbeitgebers betroffen ist, kannauchvon einem Süßwarenhersteller oder einer Großbrauerei zu Ende ausgebildet werden. Wegen der vergleichsweise guten wirtschaftlichen Lage der Lebensmittelindustrie sei die Branche auch in der Regionaktuell noch auf der Suche nach Azubis, so die NGG.

„In den kommenden Monaten müssen dieUnternehmen dafür sorgen, dass die Coronakrise nicht zu einer Azubi-Krise wird. Am Ende geht es auch darum, ob Gäste beim Restaurant-oder Hotelbesuch künftig noch den gewohnten Standard erwarten können. Den garantieren langfristignur gelernte Köche und ausgebildete Hotelfachleute“, so Schleser.

 

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