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Wie gewinnt Bayern die Zukunft?

28.10.2015 Plankstetten.

Enorme Zugkraft hatte das 19. Plankstettener Gesprächs der Schule der Dorf- und Landentwicklung  (SDL) zur aktuellen McKinsey-Studie „Bayern 2025 – Alte Stärke, neuer Mut“. Erster Vorsitzender Albert Löhner konnte etwa 120 Gäste im Cramer-Klett-Saal der Abtei Plankstetten begrüßen. Darunter waren zahlreiche Bürgermeister und Fachleute der ländlichen Entwicklung aus ganz Ostbayern. Sie wollten sich aus erster Hand über die von den McKinsey-Fachleuten prognostizierten tiefgreifenden Veränderungen und deren Folgen für den ländlichen Raum informieren.

Lisa Schirmers, Beraterin bei McKinsey in Deutschland, zeichnete eingangs das Bild eines erfolgreichen Bayern, wie es sich heute in Deutschland, Europa und der Welt präsentiert. Doch wie ist Bayern für die kommenden Herausforderungen aufgestellt? Hier sehen die McKinsey-Leute angesichts von tiefgreifenden Veränderungen aktuellen Handlungsbedarf.

Dabei ist nach den Worten von Lisa Schirmers die „Entgrenzte Welt“ mit hohen Migrantenzahlen nur ein Aspekt einer sich rasch wandelnden Welt. Insbesondere die Arbeitswelt wird sich durch zunehmende Digitalisierung und Automatisierung dramatisch verändern. Viele uns vertraute Berufe und damit Arbeitsplätze werden sich verändern und manche sogar verschwinden. Neue Arbeitsfelder und Sektoren müssen erschlossen werden. Die Studie listet aber bei Unternehmensneugründungen und Start-ups Defizite auf.

Der ländliche Raum ist von dieser Entwicklung nicht abgekoppelt. Doch Lisa Schirmers sieht durchaus Handlungsmöglichkeiten. „Ländliche Kommunen haben mit ihren aktiven ehrenamtlichen Strukturen und ihrer guten Infrastruktur beispielsweise einen enormen Vorteil bei der Integration von Migranten gerade unter Beibehaltung der bayerischen Traditionen und Werte“, ist sie überzeugt.

Bei der  Verbesserung der Bildungsmobilität ist zunächst der Staat gefordert. Verbesserte Online-Studien- und Weiterbildungsangebote könnten dazu beitragen, dass qualifizierte junge Leute nicht in die Metropolen abwandern müssen. Aber auch die Kommunen könnten beim Megathema Bildung mit Ganztags- und Förderangeboten zu besseren Schulabschlüssen und erfolgreicher Berufsausbildung beitragen.

Telemedizin und Online-Sprechstunden mit Fachärzten könnten künftig die medizinische Versorgung auf dem Land verbessern helfen.  Als weiteres aussichtsreiches Handlungsfeld im ländlichen Raum sieht sie energieautarke Regionen.

Finanzstaatsekretär Albert Füracker stimmte McKinsey in der Analyse durchaus zu. Er sieht Bayern aber bereits auf einem guten Weg. So wurde die Finanzausstattung der Kommunen deutlich verbessert. Die gegenwärtig laufende Breitbandinitiative wird bis 2018 landesweit für schnelle Internetverbindungen sorgen und in zahlreichen Landkreisen wurden Regionalmanagements zur Entwicklungssteuerung eingesetzt.

„Niemand kann sich heute Ostbayern ohne die Hochschulneugründungen mehr vorstellen“, so Albert Füracker. In der Tat hätten die Hochschulen in Weiden, Amberg und Deggendorf und ihre Ausgründungen in Ostbayern eine enorme Anziehungskraft und führten mit Unternehmensausgründungen zu neuen Arbeitsplätzen im ländlichen Raum.

„Unser Ziel ist, die Arbeit zu den Menschen zu bringen“, so Füracker weiter. Dazu zählten auch die jüngst beschlossenen  Behördenverlagerungen.

Die Zukunftsaussichten für Bayern und den ländlichen Raum scheinen positiv, auch wenn es noch viel zu tun gibt – so das positive Fazit am Ende der Diskussion.  

Die McKinsey-Studie Bayern 2015 kann unter http://www.mckinsey.de/sites/mck_files/files/bayern_2025.pdf
kostenlos heruntergeladen werden.



v.l.: Albert Löhner (SDL), Lisa Schirmers (McKinsey), Staatssekretär Albert Füracker, Abt Beda Sonnenberg. Foto: privat

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