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Von der „Stern“-Aktion zur „Staatsaktion“: 50 Jahre „Jugend forscht“ in Deutschland

26.02.2015 Neumarkt.

„Jugend forscht“ feiert in diesem Jahr gleich zwei runde

Geburtstage. Während der Regionalwettbewerb in der Oberpfalz heuer zum 20. Mal stattfindet, ist die bundesweite Initiative deutlich älter: Vor genau 50 Jahren hat sie Henri Nannen, der damalige Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Stern“, ins Leben gerufen. Sein Ziel war es, junge Leute für die Wissenschaft zu begeistern. Im Dezember 1965 hieß es daher zum ersten Mal: „Wir suchen die Forscher von morgen!“

Jungen und Mädchen wurden damals noch getrennt bewertet. Doch seit 1967 spielt das Geschlecht keine Rolle mehr. Stattdessen treten die Teilnehmer in verschiedenen Fachgebieten an. Angefangen bei den klassischen Fächern Biologie, Chemie, Mathematik und Physik kam in 1968 die Technik hinzu, ein Jahr später die Geo- und Raumwissenschaft. Jüngstes Fachgebiet ist die „Arbeitswelt“, die seit 1975 junge Auszubildende für den Wettbewerb gewinnen will.

Teilnehmen können seit jeher junge Leute von 10 bis 21 Jahren. Da es jedoch unmöglich ist, auf faire Weise die Leistungen von Fünftklässlern mit denen junger Erwachsener zu vergleichen, richtete man in 1969 „Schüler experimentieren“ ein, eine eigenständige Sparte für die unteren Jahrgangsstufen. Mittlerweile nehmen bundesweit pro Jahr um die 10.000 junge Leute an „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ teil.

Pfleiderer investiert in „Jugend forscht

Überzeugt vom Erfolg der Aktion, macht seit 1975 auch die Politik mit. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert die Geschäftsstelle von „Jugend forscht“ in Hamburg und der Bundespräsident übernimmt die Schirmherrschaft. Die einstige „Stern“-Aktion wurde damit zur „Staatsaktion“ – die allerdings undenkbar wäre ohne seine Partner aus der Wirtschaft, welche die Wettbewerbe organisieren und Preise stiften. Für die Oberpfalz hat vor 20 Jahren die Firma Pfleiderer diese Aufgabe übernommen.

Seither richtet das Unternehmen den Regionalwettbewerb aus und investiert jährlich rund 25.000 Euro in „Jugend forscht“. Für durchschnittlich 150 Teilnehmer und die Juroren müssen Hotelzimmer gebucht, Verpflegung gestellt und Bustransfers organisiert werden. Hinzu kommen die vielen Vorbereitungen für den Wettbewerb, der Auf- und Abbau, ein Rahmenprogramm, die Preisverleihung und vieles mehr. Mit diesen Aufgaben ist bei Pfleiderer ein Projektteam aus neun Personen insgesamt knapp 1000 Stunden beschäftigt – und das parallel zum normalen Tagesgeschäft. Unterstützt werden sie dabei von Lehrkräften des Neumarkter Ostendorfer-Gymnasiums, die regelmäßig die Wettbewerbsleitung für „Jugend forscht“ in der Oberpfalz übernehmen.

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