NewsVom Trost der Ewigkeit
23.11.2015 Neumarkt.
Hilfen für Trauernde aus christlicher Sicht – Neuformulierung der Trauerphasen
Das Evangelische Bildungswerk veranstaltet derzeit das Evangelische Forum 2015, wir haben bereits ausführlich darüber berichtet. Aufgrund des großen Interesses der Bevölkerung wird in diesem Zusammenhang die Ausstellung „Unser aller Abschied“ in der Evangelischen Christuskirche um zwei Wochen, bis zum 13. Dezember, verlängert.
Am kommenden Donnerstag, den 26. November 2015, findet ab 19 Uhr im Diakoniezentrum Martin – Schalling - Haus, Seelstraße 13, ein weiterer Abend innerhalb dieser Veranstaltungsreihe statt. Dabei geht es um Hilfen für Trauernde. Referent ist Priv. Doz. Dr. theol. Dipl.-Psychologe Thomas Schnelzer, der Leiter der Caritas-Erziehungsberatungsstelle in Neumarkt. Er wird sich dabei auch auf sein Buch „Trauernde trösten“ beziehen.
Von der vielbeschworenen „Verdrängung des Todes“ kann man schon seit Jahren erfreulicherweise nicht mehr reden: Zahlreiche Initiativen und Buchveröffentlichungen beschäftigen sich inzwischen mit Sterben und Tod. Die heutige Auseinandersetzung mit Sterben und Tod geschieht allerdings im Gegensatz zu früheren Zeiten häufig unter nichtreligiösen Vorzeichen. Während es die Kirche immer schon als ihre Aufgabe angesehen hat, trauernde Menschen zu trösten, wird der christliche Umgang mit Tod und Trauer inzwischen auch kritisch gesehen. Gelegentlich wird sogar behauptet, die Überzeugung von einem Leben nach dem Tod störe den Trauerprozess.
Der Vortrag möchte deutlich machen, dass dieser Vorwurf nicht zutrifft. Denn wer den christlichen Glauben zum alten Eisen wirft, verzichtet auf wichtige Hilfen für trauernde Menschen. Es lässt sich nämlich zeigen, dass dieser Glaube, und zwar den ganzen Trauerprozess hindurch, Trauernde auf hilfreiche Weise begleiten kann.
Die Erfahrung lehrt, dass bei vielen Menschen, die von einem Verlust betroffen sind, im Verlauf der Trauer Fragen aufbrechen, die nur auf religiöser Ebene eine befriedigende Antwort erhalten können: Fragen nach einem möglichen Wiedersehen der Verstorbenen sowie nach der Weiterführung der Beziehung zu ihnen. Der Referent, der sich mit dem Thema schon seit vielen Jahren beschäftigt, hat daher in seinem Buch „Trauernde trösten“ eine Neuformulierung der gängigen Phasenmodelle der Trauer vorgelegt, die er auch in seinem Vortrag zur Sprache bringt. Letztlich wirkt der christliche Glaube geradezu therapeutisch, indem er den Tod auf eine hilfreiche Weise umdeutet: Durch die Auferstehung Jesu ist er nicht mehr das ängstigende und hoffnungslose Ende und der Abbruch jeder Beziehung, sondern der Durchgang zu einem neuen Leben. Denn Christen erinnern sich an die Toten, nicht damit sie leben, sondern weil sie leben.
Zu dem Vortrag sind alle interessierten Personen eingeladen, egal, welcher Religionsgemeinschaft sie angehören oder welcher Auffassung sie sind. Nach den Ausführungen von Dr. Schnelzer ist noch Zeit zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.
