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Volkskrankheit „Diabetes“

23.06.2018 Neumarkt.

Anita Walter, Ernährungsberaterin der AOK, war beim gemeinsamen Blutzuckermesstag von AOK und NM Vital-Apotheke im Einsatz. Hier noch Antworten auf die häufigsten Fragen zum Diabetes.

Kann man ein Diabetesrisiko an körperlichen Symptomen erkennen?
Menschen, die im Alter von 25 bis 40 stark an Gewicht zunehmen und eine Diabetesvorgeschichte in der Familie aufweisen, haben ein höheres Diabetesrisiko als Menschen, die erst später Übergewicht entwickeln. Typ II Diabetes entwickelt sich eher schleichend und über Jahre hinweg. Nicht selten fehlen sogar jegliche Beschwerden oder Patienten klagen über unklare Symptome, die häufig auf ein fortschreitendes Alter bezogen werden, wie z. B. Antriebsarmut, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, depressive Verstimmungen, Müdigkeit, Juckreiz, Infektionen, trockene Haut oder schlecht heilende Wunden

Gibt es besondere Ernährungsempfehlungen für Diabetiker?
Eine diabetesgerechte Ernährungstherapie spielt neben der medikamentösen Therapie und einem intensiven Bewegungsprogramm eine entscheidende Rolle. Die diabetesgerechte Ernährung entspricht weitgehend einer ausgewogenen Mischkost , wie sie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird.
Körpergewicht und Lebensstiländerung sind die primären Behandlungsziele bei Typ II Diabetes, können aber gleichzeitig auf Menschen mit Typ I angewandt werden, sofern ein Übergewicht vorliegt.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist vor allem eins: abwechslungsreich! Das bedeutet 45 bis 60 Prozent Kohlenhydrate, 30 bis 35 Prozent Fett und 10 bis 20 Prozent Eiweiß, 40 g Ballaststoffe und maximal 6 g Kochsalz.
Die Art der Kohlenhydrate ist hierbei von Bedeutung. Es wird unterschieden zwischen Kohlenhydraten, die schnell ins Blut gehen (z.B. Weißmehlprodukte) und solchen, die langsam aufgenommen werden. Zu letzteren gehören unter anderem ballaststoffreichere Lebensmittel (z.B. Vollkornprodukte). Sie wirken positiv auf den Blutzuckerspiegel.
Die Fettaufnahme sollte 35 Prozent der Gesamtenergie nicht überschreiten. Fettreiche Wurst- und Käsesorten, Schokolade, Kuchen und Gebäck sollen eher gemieden werden. Zum Kochen und für Salate dagegen sollen verschiedene Öle verwendet werden. (z.B. Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl).
Eiweiß soll 10 bis 20 Prozent der gesamten Nahrungsaufnahme nicht überschreiten.

Ist der Verzehr von zu viel Zucker oder zu viel Süßigkeiten die Ursache für einen Diabetes mellitus?
Zucker oder Süßigkeiten allein führen nicht zu einem Diabetes mellitus. Ein übermäßiger Verzehr von Süßigkeiten und Zucker sowie fettreiche Nahrungsmittel oder zuckerhaltige Getränke können jedoch zu Übergewicht führen, was die Entwicklung der Stoffwechselkrankheit Typ II begünstigt.

Zieht Diabetes unausweichlich Folgeerkrankung nach sich?
Wenn Diabetes frühzeitig erkannt - dies gilt insbesondere für Menschen mit Typ II Diabetes - und optimal behandelt wird, lässt sich das Risiko für diabetische Folgeerkrankungen, wie Herz-Kreislauferkrankungen, das diabetische Fußsyndrom oder Schädigung der Nieren, Augen und Nerven, deutlich verringern.
Eine gute ärztliche Betreuung kann Folgeerkrankungen oftmals abschwächen oder gar vermeiden. Die AOK bietet zum Beispiel für Diabetes ein strukturiertes Behandlungsprogramm – AOK Curaplan – an. Die Einschreibung erfolgt in den teilnehmenden Arztpraxen. Das Programm ist natürlich kostenfrei und bietet viele Vorteile für unsere Versicherten. Wir empfehlen, einfach beim behandelnden Arzt nachzufragen. Auch die AOK vor Ort bietet Ihnen dazu Informationen an.

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