Unbekannte erbeuten mehrere tausende Euro durch Callcenter-Betrüger
28.10.2024 Oberpfalz.
Am Wochenende kam es zu mehreren Betrugsanrufen im Raum Amberg und Schwandorf, bei denen es den Tätern gelang Geldbeträge im fünfstelligen Bereich zu erlangen. Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg hat die Ermittlungen übernommen und warnt erneut vor den verschiedenen Maschen der Betrüger.
Am Freitagnachmittag, 25. Oktober erhielt eine Frau aus Amberg einen Anruf von einem bisher noch unbekannten Täter. Dieser gab vor, dass der Enkelsohn der Seniorin einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll und deswegen eine Haftstrafe im Raum steht. Ein weiterer unbekannter Täter, der sich als Staatsanwalt ausgab, erklärte ihr, dass eine Kaution von 60.000 Euro nötig sei, um die Inhaftierung ihres Enkels zu verhindern.
Die Unbekannten überzeugten die Seniorin von der vermeintlichen Notlage ihres Enkels und sie übergab in Folge dessen einen mittleren fünftstelligen Geldbetrag, sowie diversen Schmuck an einen Abholer. Die Übergabe fand gegen 18:00 Uhr im Bereich der Plechstraße in Amberg statt.
Der Abholer kann wie folgt beschrieben werden:
• Ca. 2,0 m groß
• Kräftige Statur
• Dunkel gekleidet
• Trug eine schwarze Wollmütze
Mit der gleichen Betrugsmasche setzten Betrüger einen 61-jährigen Mann aus Neunburg vorm Wald unter Druck, und ließen ihn glauben, dass seine Tochter einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht habe. Der Haftrichter habe angeblich einen Kaution von 85.000 Euro festgelegt, für die der 61-Jährige aufkommen muss. Die Täter hielten den Mann über mehrere Stunden hinweg am Telefon und änderten mehrmals die Anweisungen an den 61-Jährigen bezüglich der Übergabe der „Kaution“. Im Zusammenspiel mit dem hohen emotionalen Druck, den die Täter aufbauten, konnte der Mann die Betrugsmasche nicht erkennen und übergab schließlich einen niedrigen fünfstelligen Geldbetrag an einen unbekannten Abholer.
Die Übergabe fand gegen 19:10 Uhr in der Bahnhofstraße in Schwandorf am Pkw des Geschädigten statt. Der Abholer wurde als männlich und dunkel gekleidet beschrieben.
In beiden Fällen bittet die Kriminalpolizeiinspektion Amberg um Zeugenhinweise. Haben Sie am Freitagabend in der Plechstraße in Amberg oder in der Bahnhofstraße in Schwandorf eine verdächtige Situation beobachtet. Ist Ihnen in der Nähe eine Person aufgefallen, die auf die obigen Beschreibungen passt? Dann melden Sie sich unter der Rufnummer 09621/890-0 bei der Kriminalpolizeiinspektion Amberg.
Dass sich die Betrüger nicht nur als Amtspersonen der Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gericht, sondern beispielsweise auch als Bankmitarbeiter ausgeben, zeigt ein werterer aktueller Fall aus dem Bereich Schwarzenfeld. Eine 61-Jährige Schwarzenfelderin erhielt in der vergangenen Woche eine SMS, in der ihr mitgeteilt wurde, dass das „Push-TAN-Verfahren“ ihres Online-Bankings abgelaufen sei. Dieses könne Sie über einen Link in der SMS erneuern. Der Link führte jedoch zu einer betrügerischen Website, mittels derer die unbekannten Täter die Bankdaten der Geschädigten abgriffen. Unter zusätzlicher telefonischer Anleitung eines vermeintlichen Bankmitarbeiters gab die Frau mehrere Überweisungen mittels dem Push-TAN-Verfahren frei. Der Beuteschaden wird auf einen niedrige fünfstellige Summe geschätzt.
Wie diese drei aktuellen Fälle zeigen, stellen die sogenannten „Callcenter-Betrüge“ weiterhin ein sehr aktuelles Thema dar. Beispielsweise mit verschiedenen Präventionskampagnen wie #NMMO (Nicht mit meiner Oma!) oder lokalen Präventionsvorträgen durch die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle, versucht die Polizei weiterhin auf die Maschen der Betrüger aufmerksam zu machen und die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Die Beschreibung der verschiedenen Betrugsmaschen, sowie entsprechende Präventionshinweise finden Sie unter Betrugsmaschen | polizei-beratung.de (extrapol.de).