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Umweltbildung: Klimawandel und Wasser

27.10.2021 Neumarkt.

Die neue Filmreihe „Klimawandel und Wasser“ mit anschließendem Filmgespräch wurde mit drei Kurzfilmen zum Thema „Der durstige Planet“ fortgesetzt. Eingeladen hatten das Evangelische Bildungswerk, die katholische Erwachsenenbildung und der BUND Naturschutz, Ortsgruppe Neumarkt.

Die Filme zeigten recht deutlich auf, wie schmutzig die Geschäfte mit dem Wasser in vielen Regionen der Erde ablaufen. Die Konfliktpotenziale wurden vor allem in „Kampf ums Wasser“ sehr deutlich. In vielen Ländern wird Wasser rücksichtslos aufgestaut, um Bewässerungsprojekte zu stützen, die sehr fragwürdig sind. Den Nachfolgeländern im Flusssystem stehen dann nur noch geringere Wassermengen zur Verfügung, was große Auseinandersetzungen zur Folge haben kann. Angebaut wird z.B. die Unmengen an Wasser verbrauchende Avocado, die dann nach Europa oder die USA exportiert wird, wodurch diese Länder mit zum Wassermangel in den Produktionsländern beitragen. Ähnlich ist es bei der Baumwolle, ebenfalls einem sehr wasserintensiven landwirtschaftlichen Produkt, an dessen Ende ein modisches T-Shirt steht, das höchstens eine Saison genutzt wird oder die Designer-Jeans, die weit von Nachhaltigkeitsansprüchen entfernt ist.

Von den Teilnehmern wurde im anschließenden Filmgespräch auch deutlich kritisiert, dass der angegebene Wasserverbrauch in Deutschland mit ca. 130l/Tag weit vom tatsächlichen Verbrauch entfernt wäre. Denn die vielen Konsumprodukte, die wir täglich nutzen, brauchen zu ihrer Erzeugung ein Vielfaches davon. Aber selbst für die 130 Liter werden schon immer häufiger Tiefenbrunnen gebohrt und alte Wasserschichten gedankenlos einem nicht zu rechtfertigenden Konsum geopfert. Bei Gabionen oder Laubbläsern denkt niemand an Wasserverbrauch und dennoch versteckt sich in solchen „Luxusgütern“ virtuelles Wasser und verschwendete Energie. Ein Dorn im Auge war einigen Teilnehmern auch der neue Verbrauchermarkt in Deinung, der in der Auenlandschaft errichtet wird und damit nicht nur einen wichtigen Moorkörper zerstört und damit gedankenlos CO2 freigesetzt und ein wichtiger Speicher zerstört wird.
Hier wird auch die Hochwassersicherung massiv eingeschränkt und den talabwärts gelegenen Orten überlassen. Nach den Ereignissen im Ahrtal zeigten sich viele Teilnehmer bestürzt, dass Gemeinderat und Bürgermeister so wenig Rücksicht zeigen. Allgemein kam deutlich zum Ausdruck, dass die Bürger kein Verständnis dafür aufbringen, dass derart fahrlässig mit der Zukunft der nachfolgenden Generationen umgegangen wird. Im Film drückte es Klaus Töpfer (CDU) so aus: „es ist alles gesagt, was gesagt werden muss“. Die Probleme sind also alle erkannt und Lösungen gibt es. Wann werden sie angegangen?

Beim nächsten Filmabend am 16. November um 19 Uhr im Johanneszentrum steht das Wasser, dem blauen Gold der Zukunft als lebensnotwendiger Rohstoff im Mittelpunkt. Wasser wird in Zukunft begehrter als Öl und es ist zu befürchten, dass Kriege um den Zugang zu sauberem Trinkwasser ausbrechen werden.

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