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Tag der Rückengesundheit - Teufelskreis Rückenschmerz

10.03.2016 Neumarkt.

Neben Herz- und Kreislauferkrankungen sind Rückenschmerzen in Deutschland zu einer Volkskrankheit geworden. So leiden 75% aller Deutschen mindestens einmal im Leben an Kreuzschmerzen, wobei jüngere Menschen arbeitsplatzbedingt häufiger betroffen sind als ältere Menschen, insbesondere bei handwerklichen Berufen. Jedoch kann es auch bei überwiegend sitzenden Tätigkeiten zu Kreuzschmerzen kommen, wenn z.B. vor dem PC eine falsche Sitzhaltung eingenommen wird. Auch im privaten Umfeld sollte auf rückenfreundliche Verhältnisse geachtet werden (rückengerechte Bett-Matratze sowie Autositz). Auch Schuhe mit hohen Absätzen können zu chronischen Rückenbeschwerden führen. Die gute Nachricht ist, dass über 90% aller Rückenschmerzen vorübergehender Natur sind; nur selten handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung. Außerdem können rückenschmerzgeplagte Bürger sehr viel selbst tun, um die lästigen Beschwerden wieder los zu werden. 
 
Der häufigste Grund für das Auftreten von Kreuzschmerzen sind Muskelverspannungen aufgrund von Fehlhaltungen, häufigen einseitigen Zwangshaltungen der Wirbelsäule, wobei hierdurch die Muskulatur ungleichmäßig beansprucht wird. Hierdurch kommt es zu Muskelverkürzungen. Dieses muskuläre Ungleichgewicht ist sehr häufig Grund für das Auftreten der Schmerzen.
 
Neben diesen muskelbedingten Rückenschmerzen sind Bandscheibenschäden mit etwa 5% der zweithäufigste Grund für Kreuzschmerzen. Ursache kann ein eingeklemmter Nerv sein oder auch eine Verengung eines Nervenaustrittpunktes an der Wirbelsäule.
 
Gutartige und bösartige Tumoren der Wirbelsäule oder auch eine mit zunehmendem Alter auftretende Verminderung der Knochendichte, genannt Osteoporose, sind weitere, aber seltene Gründe für das Auftreten von Kreuzschmerzen. 
 
Dass Rückenschmerzen oft in einem Teufelskreis enden, hat seine Ursache darin, dass viele Menschen mit akuten Beschwerden aus Angst, dass die Beschwerden zunehmen, jede Bewegung vermeiden und mit einer Schonhaltung reagieren. Dies führt aber dazu, dass noch nicht schmerzende Rückenmuskeln hierdurch überlastet werden, so dass die anfänglich örtlich begrenzten Muskelverspannungen auf den ganzen Rücken übergreifen können. 
 
Um die akuten Schmerzen in den Griff zu bekommen, helfen einfache Schmerzmittel, Wärmeanwendungen und auch Massagen.
 
„Auf keinen Fall ins Bett legen!“ warnt Dr. Richter vom Gesundheitsamt. „Wichtig ist, so gut es geht, weiter aktiv zu bleiben und sich zu bewegen. Wer still hält und sich ins Bett legt, riskiert, dass sich der Schmerz einnistet“. 
 
Wenn möglich, sollte man bei unkomplizierten Rückenschmerzen mehrmals täglich 10 bis 15 Minuten spazieren gehen, auch leichtes Fahrradfahren kann die Beschwerden bessern.
 
Um Rückenschmerzen von Anfang an zu vermeiden, wird zu einer rückenfreundlichen sportlichen Aktivität geraten. Hierdurch wird die Rückenmuskulatur gekräftigt und kann ihre wichtige Stützfunktion erfüllen. Bei der Auswahl einer geeigneten Sportart geht es jedoch weniger darum, ob sie allgemein „rückenfreundlich“ ist. Viel wichtiger ist, dass der gewählte Sport Spaß macht, regelmäßig betrieben wird und zeitlich in den eigenen Tagesablauf passt.
 
Sollte es im Rahmen von akut auftretenden Rückenschmerzen zu Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen bzw. Kraftminderung in Armen oder Beinen kommen, ist der Gang zum Orthopäden unausweichlich, denn in diesem Fall könnte es sich um eine Band-scheibenvorwölbung oder noch schlimmer um einen Bandscheibenvorfall handeln. Die endgültige Diagnose kann durch eine Kernspintomographie gesichert werden. Nach Ausschöpfung konservativer Therapiemöglichkeiten ohne befriedigendes Ergebnis käme als nächster Schritt ein neurochirurgischer Eingriff in Frage. Im Klinikum Neumarkt gibt es diesbezüglich eine entsprechende neurochirurgische Abteilung.
 
Weiterführende Informationen zum Thema „Rückenschmerzen“ finden Sie unter www.agr-ev.de sowie www.rheuma-liga-neumarkt.de.
 
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