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Susanne Hierl ist neue Vorsitzende des CSU-Kreisverbands

18.05.2019 Neumarkt.

Mit Susanne Hierl als Nachfolgerin von Bundestagsabgeordnetem Alois Karl steht erstmals eine Frau an de Spitze des CSU-Kreisverbands Neumarkt. Die 45 Jahre alte Juristin setzte sich mit 97 der abgegebenen 188 gültigen Stimmen bei der Kreisdelegierten-Versammlung schon im ersten Wahlgang klar gegen ihre Mitbewerber Stephan Meier (51), Alexander Dorr (23) und Helga Huber (17) durch.

Nach vier Jahren hatte Alois Karl das Amt, das er von Albert Füracker übernommen hatte, zur Verfügung gestellt. Die „Neue“ , Mutter zweier Söhne, engagiert sich seit zehn Jahren in der CSU, war zuletzt stellvertretende Kreisvorsitzende und ist stellvertretende Bürgermeisterin in Berg. Bei den drei Regionalkonferenzen in Berching, Berg und Neumarkt, die Alois Karl im Vorfeld abgehalten hatte, hatte sie mit ihrer Vorstellung überzeugt. Und das tat sie auch am Wahlabend vor den 189 der 215 geladenen Delegierten, die ins Johanneszentrum gekommen waren. Die Neuwahlen leitete mit Erfahrung, viel Humor und bierernster Miene einmal wieder Elmar Forster.

Der scheidende Vorsitzende blickte mit Stolz auf die vier Jahre zurück. Er hinterlasse ein geordnetes Haus. Das bestätigte auch der Rechenschaftsbericht von Schatzmeister Maximilian Federhofer, der einstimmig entlastet wurde.

2600 Mitglieder habe der Kreisverband, die in 92 Ortsverbänden organisiert seine. So eine Dichte sei einmalig, da könnten andere Kreisverbände nicht im entferntesten hinschmecken. Vom „Wurzelwerk“ der CSU habe Franz Josef Strauß gesprochen. Das könne er nur unterstreichen, sagte Alois Karl.
Sein Dank galt Staatsminister Albert Füracker, Europa-Abgeordneten Albert Dess, der nicht mehr zur Wahl antritt, Landrat Willbald Gailler und seinen Stellvertretern Heidi Rackl, Susanne Hierl, Alois Scherer und Jochen Zehender. Die wurden in der Neuwahl in ihren Ämtern bestätigt. Für Susanne Hierl rücke Helga Huber ins Vorstandsgremium nach.

Ein besonderes Dankeschön galt Kreis-Geschäftsführer Werner Mikulasch. Der sei ein Glücksfall für den Kreisverband.

Alois Karl erinnerte an die „etwas holprige Zeit“, die 2015 seiner Wahl zum Kreisvorsitzenden voraus gegangen war. Ein Wechsel war notwendig geworden, weil Albert Füracker zum Bezirksvorsitzenden gewählt worden war und aus Satzungsgründen nicht länger Kreisvorsitzender sein konnte. Es habe eine Reihe von Absagen aus nachvollziehbaren Gründen gegeben.

Doch da er bereits zehn Jahre Stellvertreter gewesen sei, habe er sich, so Alois Karl, ganz bewusst dieser Kandidatur gestellt, weil der Verband eine starke Führung brauche. Dass er in Berlin stark eingebunden sein würde, war allen klar.

„Bei der Wahl am 8. November 2015 haben 79 Prozent für mich gestimmt“, erinnert sich Alois Karl. „Da wurde mir offenbar noch etwas Luft nach oben eingeräumt“. Zwei Jahre später waren es dann 93 Prozent.

Auch personell gab es einige Anlaufschwierigkeiten, weil Albert Füracker seine bewährten Leute mit nach München, bzw. Nürnberg genommen hatte. Immerhin, hab er sich so räumlich nicht eingeengt gefühlt, witzelte Alois Karl. „Aber schlussendlich haben wir wieder ein „Schwarzes Haus „ an der Hallertor-Straße.
Ich glaube, wir haben gut los gelegt“, fuhr er fort und nannte als Beispiele die sieben Regionalkonferenzen, um zu hören, was sich draußen in den Ortsverbänden tut.

In das Jahr 2015 fiel auch der Zustrom von 890 000 Flüchtlingen. Diese Entwicklung und der unschöbe Zwist zwischen Horst Seehofer und Angela Merkel habe die CSU fast zerrissen. Die Erkenntnis daraus sei, dass die Menschen keine groben Streitereien sehen wollen, sondern ein Ringen um die Lösung von Problemen. Das Thema Asylpolitik habe auch auf der Tagesordnung des Kreisverbands gestanden. Unter anderem sei Wolfgang Bosbach nach Neumarkt gekommen, um darüber zu sprechen.

Die Energiewende war Hauptthema der zweiten Amtsperiode, dem man sich in kontroverser Diskussion gestellt habe.

Die Bundestagswahl 2017 und die Landtagswahl ein Jahr darauf hatten Ergebnisse gebracht, mit denen die CSU nicht glücklich sein könne. Mit dem eigenen Abschneiden in Neumarkt im besonderen sei er sehr zufrieden und Albert Füracker sei de einzige in Bayern gewesen, der die 50-Prozent-Hürde übersprungen hat.
Der neue Kreisvorstand unter Susanne Hierl werde sich intensiv mit der anstehenden Kommunalwahl im Jahr 2020 befassen müssen. Es gelte dafür zu sorgen, dass die CSU die Bürgermeistersessel in Pyrbaum und Pilsach zurück erobert.

Foto: Christian Biersack

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