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Sicherheitsbericht 2020 der Polizeiinspektion Neumarkt i.d.OPf.

10.03.2021 Neumarkt / Landkreis.

Sichtlich zufrieden zeigte sich die Führungsebene der Polizeiinspektion Neumarkt über die Werte aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2020. 

Die Quintessenz aus dem Sicherheitsbericht 2020 bilanzierte der Leiter der PI Neumarkt, Polizeidirektor Michael Danninger, gleich vorneweg. „Die Polizeiinspektion Neumarkt verzeichnete im Jahr 2020 die niedrigste Anzahl an PKS-relevanten Straftaten seit 30 Jahren“. Dies sei sicherlich in gewisser Weise zurückzuführen auf die Corona-Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Gleichwohl bedeute dieser Wert für den Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt ein eindeutiges Zeichen immenser Sicherheitsstabilität. „Ein Ausfluss daraus ist wiederum ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl für die hier lebende Bevölkerung, welches nicht zuletzt als wichtige Komponente für die Lebensqualität anzusehen ist“, so Danninger.  

Rein rechnerisch verzeichne die Polizeiinspektion Neumarkt damit bei einer Jahresgesamtzahl von 2540 PKS-relevanten Straftaten durchschnittlich im Monat 212 sowie wiederum am Tag sieben Straftaten. Mit einer Aufklärungsquote von exakt 67 % liege man im bayernweiten Schnitt und verzeichne auch auf diesem Gebiet einen guten Wert.  

„Den signifikantesten Rückgang erkennen wir im Bereich der Straßenkriminalität sowie bei den so bezeichneten Sonstigen Straftaten“, sagte Danninger. Letztere umfassen alle Straftaten aus dem Strafgesetzbuch, welche nicht zu Diebstählen, den Rohheitsdelikten, den Sexualdelikten, den Straftaten gegen das Leben oder den Vermögens- und Fälschungsdelikten gerechnet werden.  

Gerade die Sachbeschädigungsdelikte, ob an Kfz oder auf Straßen, Wegen und Plätzen, lägen deutlich hinter den Zahlen der vergangenen Jahre. So bilanzierten sich die Gesamtfälle aus den beiden Bereichen im Jahre 2019 auf 361 Fälle, wohingegen diese sich im Jahr 2020 auf „nur“ 228 Fälle beschränkten.

Ebenso verhalte es sich im Bereich der Allgemeinen Sachbeschädigungen, wo ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum vergangenen Jahr von 477 auf 331 Fälle zu verzeichnen sei. In dieser Rubrik seien unter anderem auch Graffitischmierereien verortet.  

Anstiege gegenüber dem Vorjahr seien zu erkennen bei den Diebstahlsdelikten. „Diese erklären sich aus den gestiegenen Fallzahlen bei Fahrrad- sowie Ladendiebstählen, sind aber langzeitbetrachtet ebenfalls rückläufig“, so Danninger in seiner Analyse der Kriminalstatistik.

Die Zahl von 33 Wohnungseinbrüchen sei auf eine Serie von 15 Einbrüchen im Dezember 2019 zurückzuführen, welche nach Abschluss der Ermittlungen erst im Jahr 2020 in die Statistik einflossen und daher die gestiegene Zahl begründeten.  

Eine kontinuierliche Zunahme verfolge man bei den registrierten Drogendelikten. Damit liege man zwar auch in Neumarkt in einem bundesweiten Trend, jedoch sei dies „kein Grund für Akzeptanz“. Rauschgiftdelikte fänden immer im konspirativen Bereich statt, so dass eine erhöhte Anzahl von entdeckten Vergehen tatsächlich nur auf den Kontroll- und Ermittlungsdruck der Polizei zurückzuführen sei, so Michael Danninger. In dem Zusammenhang kündigte er an, den Kontrolldruck nicht nur beibehalten, sondern noch weiter erhöhen zu wollen.

Ebenso einen Anstieg im Jahresvergleich hätte der Bereich der Sexualdelikte aufzuweisen, erklärt der Polizeichef. Dies habe viele Gründe, unter anderem hänge dies mit einer vor wenigen Jahren ratifizierten Gesetzesnovelle zusammen, in deren Folge auch bereits niederschwellige Formen sexueller Übergriffe unter Strafe gestellt wurden. Ebenso habe sich bei vielen Opfern auch das Anzeigeverhalten verändert. „Die Scheu der meist betroffenen Frauen, sich der Polizei zu offenbaren ist glücklicherweise gesunken“, so Danninger. Dies spiegle sich dann auch in einer gesteigerten Anzeigenbereitschaft und somit auch gestiegenen Fallzahlen wider.  

Positiv überrascht zeigte sich die Neumarkter Polizeiführung von der Auswertung im Sektor der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Hier sei, entgegen dem bayernweiten Trend, ein Rückgang um 6,1 % vorzuweisen. „Dies überrascht uns deshalb, da der Onlinehandel während der Pandemie-Zeit stark an Nutzern zunahm und damit natürlich auch die Gefahr von kriminellen Handlungsfeldern weiter eröffnet schien“. Mit insgesamt 250 Betrugsdelikten verzeichne man 41 Betrügereien weniger als noch im Jahr 2019.

Der Sicherheitsbericht bietet ein Gesamtbild der Kriminalitätslage für den Schutzbereich der Polizeiinspektion Neumarkt i.d.OPf. Er dient somit als wichtiges Instrument und hilfreiche Quelle für die Praxis repressiver und präventiver Kriminalitätsbekämpfung. Die aus den Analysen der einzelnen Deliktsbereiche gewonnenen Erkenntnisse ließen sich dementsprechend als sehr positive Gesamtbilanz bewerten, hieß es von Seiten der Neumarkter Polizeispitze, so dass der Schutzbereich der Polizeiinspektion Neumarkt auch künftig seinem Status als Sicherheitsanker in der Oberpfalz Rechnung tragen könne.

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