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Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 für den Dienstbereich der PI Neumarkt i.d.Opf.

15.05.2023 Neumarkt.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist ein wichtiger Indikator für die Innere Sicherheit und wird jährlich von der Polizei Neumarkt für den gesamten Dienstbereich veröffentlicht.
 
Sie diene nicht zuletzt auch „als Kompass für das fortgesetzte Handeln von Polizei und Sicherheitsbehörden“, sagte der Leiter der Neumarkter Inspektion, Polizeioberrat Wolfgang Schüler am Montag bei der Pressekonferenz. Gemeinsam mit Polizeihauptkommissar Martin Meier, dem Leiter des Sachbereichs Einsatz der Neumarkter Polizei, stellte Schüler das Zahlenwerk für das Jahr 2022 vor. „Wir können es vorwegnehmen, Neumarkt hat eine sehr gute Sicherheitsbilanz“, so Schüler.
 
Der Wegfall der Corona-Einschränkungen habe 2022 zwar insgesamt zu dem auch erwarteten Anstieg von Straftaten im Vergleich zum Vorjahr geführt, jedoch blieben diese unter dem Wert vom letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Der Hauptgradmesser sei die Kriminalitätsbelastung. Im Zuständigkeitsbereich der PI Neumarkt sind demnach 2537 Straftaten bekannt geworden (+ 105 zum Vorjahr). Damit könne man die zweitniedrigste Kriminalitätsrate im 10-Jahres-Vergleich vorweisen, „was eine sehr erfreuliche Bilanz“ darstelle. 65,5 % aller Straftaten konnten aufgeklärt werden, wobei man laut POR Schüler leicht über dem bayerischen Durchschnitt liege.
 
Die höchste Kriminalitätsbelastung weise nachvollziehbarer Weise die Große Kreisstadt auf, wo alleine 1582 aller registrierten Taten verzeichnet wurden. Wie bereits im Vorjahr nahm auch heuer die Gemeinde Berngau den Spitzenplatz mit den wenigsten Straftaten im gesamten Zuständigkeitsbereich ein.
 
PHK Meier erläuterte den anwesenden Medienvertretern im Anschluss die einzelnen Deliktsfelder und ging auch auf die Einsatz- und Veranstaltungslage ein. Gerade viele Versammlungen und Demonstrationen im Stadtgebiet wurden teils mit hohem Kräfteansatz betreut und hätten neben zahlreichen Veranstaltungslagen die Einsatzkräfte gefordert. Laut Meier positiv erwähnenswert seien die meist sehr friedlichen Verläufe der Demos. Auch die Großveranstaltungen, wie das JURA-Volksfest mit ca. 300.000 Besuchern, zeigten sich mit wenigen Ausnahmen als polizeilich unauffällig.
 
Einen deutlichen Rückgang bilanzierte Martin Meier im Bereich der Wohnungseinbrüche. Mit 17 erfassten Fällen hätten sich die Fallzahlen hier seit 2020 beinahe halbiert. Grund hierfür seien „sicherlich nicht zuletzt auch die umfangreichen Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen“. Einen ebenso erfreulichen Rückgang würden die Rauschgiftverstöße aufzeigen. Mit knapp 200 registrierten Fällen bewege man sich zwar im niedrigsten Bereich seit sechs Jahren, werde jedoch „die Kontrolldichte gerade in diesem Deliktsfeld weiter hochhalten“, kündigten Schüler und Meier an.
 
Den signifikantesten Anstieg habe man in den Bereichen der Diebstahlsdelikte zu verzeichnen. Hier verzeichnete man ein Plus von 124 Taten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Gewaltkriminalität habe zugenommen und weist mit 95 erfassten Fällen den höchsten Wert seit 2018 auf. Unter diesem Begriff verbergen sich schwere Deliktsformen wie z.B. Tötungsdelikte oder Raub, wobei in Neumarkt auf diesem Feld mit mehr als 80% die Körperverletzungsdelikte (gefährliche, schwere Körperverletzung, Körperverletzung mit Todesfolge) den größten Anteil einnehmen. Allerdings hatte man auch einen Totschlag mit einer getöteten Person sowie ein versuchtes Tötungsdelikt im südlichen Stadtbereich zu verzeichnen. Bei beiden handelte es sich um Messerstechereien, wo die Täter unmittelbar festgenommen werden konnten.
 
Knapp dreiviertel der 1374 ermittelten Tatverdächtigen seien Männer. Etwas mehr als 25% der Straftaten wurden von Personen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit begangen und „jede siebte Straftat geschah unter dem Einfluss von Alkohol- Drogen oder Medikamenteneinfluss“, so Polizeihauptkommissar Meier.
 
Laut Polizeichef Wolfgang Schüler ereigneten sich im Jahr 2022 insgesamt 2333 Unfälle, was wiederum ca. 6 Unfällen pro Tag entspreche. Hierbei wurden 436 Personen verletzt, 83 davon schwer. „Leider mussten auch fünf Verkehrsteilnehmer ihr Leben lassen“, so Schüler. Hier konstatierte man insbesondere bei den Radfahrunfällen mit 143 einen Höchstwert. In 75% davon setzten Fahrradfahrer die Unfallursache. Die wenigsten Unfälle registrierte man in den Gemeinden Berngau und Sengenthal. 

Polizeioberrat Wolfgang Schüler und Polizeihauptkommissar Martin Meier bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik am 15.05.2023
Foto: Käsewieter, Polizei Neumarkt

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