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Parsberg: Keine tödlichen Verkehrsunfälle im Jahr 2019

06.03.2020 Parsberg.

Allgemeine Entwicklung
 
Im Berichtsjahr 2019 stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg um 5,02% an und folgte somit dem bayernweiten Trend. Diese Entwicklung korreliert mit den stetig steigenden Verkehrsteilnehmerzahlen. Die PI Parsberg nahm im Jahresverlauf insgesamt 1046 Verkehrsunfälle auf. Bemerkenswert ist, dass mehr als die Hälfte aller Schadensereignisse im Straßenverkehr (55,8%) auf einen Zusammenstoß mit Wildtieren zurückzuführen sind. Überproportional erhöhte sich die Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer um 10,68% auf 114 Personen. Dennoch wurden im Jahr 2019 weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt als durchschnittlich in den letzten 10 Jahren. Erfreulicherweise ereigneten sich keine tödlichen Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg. 
 
 
Unfallbereiche im Einzelnen
 
Die Unfallzahlen mit Personenschäden stiegen um 25,64 % auf 98 (78) Schadensfälle. Dabei wurden 0 (2) Personen getötet, 114 (103) Personen verletzt, 84 (80) Personen davon leicht, 30 (23) Personen schwer.
 
Die Anzahl der schwerwiegenden Sachschadenunfälle blieb mit 104 (104) Unfällen konstant. Bei diesen beiden Unfallgruppen entstand ein Gesamtschaden von über 920.000 Euro. Allerdings dürfte der reale Schaden deutlich höher liegen, wenn alle Folgekosten berücksichtigt werden.
 
Die Kleinunfallzahlen (d.h. Unfälle mit geringfügigen Rechtsverstößen und geringem Schaden u. Wildunfälle) steigen um 3,69% von 814 auf 844 Unfälle im Jahr 2019.  Die Zahl der Wildunfälle stieg im Jahr 2019 stark um 9,36% von 534 auf 584 Fälle an. 

Die Anzahl der gemeldeten „Unfallfluchten“ sank um 8,57% von 70 auf 64 Unfälle. Davon konnten 20 Fälle (31%) geklärt werden. Hier sei einer ganzen Reihe von guten Zeugen und Hinweisgebern gedankt, deren Informationen außerordentlich wichtig waren und weiterhin sind.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache Alkoholeinwirkung stieg von 5 auf 9 Schadensfälle. Bei fünf dieser Unfallsituationen wurden insgesamt fünf Personen verletzt. 
 
 
Risikogruppen
 
Geringfügig verbesserte sich mit 16 (20) der Zahlenwert der aufgenommenen MotorradUnfälle. Dabei wurden jedoch mehr Personen 27 (20) verletzt, neun (9) davon schwer. Die dargestellten Werte zeigen, dass die Gesamtunfallzahlen dieser Risikogruppe überschaubar, aber die jeweiligen Folgen eklatant sind.
 
Es wird daher auch im Jahr 2020 insbesondere im Bereich der Motoradsicherheit eine Vielzahl von Kontroll- und Messaktionen geben.
 
Deutlich mehr Fahrradfahrer 20 (11) waren in Unfallgeschehen verwickelt. 18 (11) wurden verletzt, sechs (3) davon schwer. Auch im Bereich der PI Parsberg zeichnete sich eine deutliche Zunahme der Verkehrsteilnehmer mit sog. Pedelecs ab. Aus dieser Gruppe ereignete sich im Jahr 2019 aber lediglich ein Verkehrsunfall mit einer leichtverletzten Person. Alkoholbedingte Fahrradunfälle waren nicht zu verzeichnen. Im Bereich der verunfallten Fahrrad- bzw. Pedelecfahrer zeichnet sich jedoch ab, dass hier die Altersgruppe zwischen 45 und 64 Jahren mit insgesamt acht Unfallbeteiligungen am meisten betroffen ist.
 
An insgesamt fünf (3) Verkehrsunfällen waren Fußgänger beteiligt, hierbei wurden zwei Personen schwer und vier Personen leicht verletzt.
 
Die Altersgruppe der Unfallbeteiligten im Alter von 25 - 44 Jahren weist mit 61 Unfällen den höchsten Wert bei schweren Unfallgeschehen aus. Dabei heben sich Ursachen wie Nichtbeachtung der Vorfahrt und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren besonders ab. Bei Fahren unter Alkoholeinfluss kristallisierte sich die gleiche Altersgruppe der 25 - 44jährigen heraus, die bei sechs von insgesamt neun Alkoholunfällen beteiligt waren.
 
Die Altersgruppe über 65 Jahren war in 25 schweren Unfallgeschehen (S- und P-Unfälle) beteiligt. Diese Gruppe der Senioren zeigt sich hinsichtlich des geschwindigkeitsbedingten Fehlverhaltens unauffällig und fällt eher durch Vorfahrtsverletzungen, Abbiegefehler und Rechtsfahrgebotsverstöße auf. Erfreulicherweise ereigneten sich im Jahr 2019 keine Schulwegunfälle. Im Jahr 2019 wurde kein Unfall mit Drogeneinwirkung aktenkundig.
 
Unfallursachen
 
Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg 328 Unfälle mit schweren
Folgen. Hierzu zählen Unfälle mit Personen- und hohem Sachschaden.
Zu den Hauptursachen der schweren Unfälle zählen:
- Nichtbeachten der Vorfahrt/des Vorrangs mit 44 (36)
- Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren mit 35 (44)
- überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit mit 32 (20)
- Nichtbeachten des Rechtsfahrgebots mit 30 (24) Unfällen.
 
Ein enormes Dunkelfeld ist anzunehmen bei Unfallsituationen, in denen fehlende Konzentration und abgelenkte Aufmerksamkeit durch Nutzung von elektronischen Geräten  einen oftmals schwer nachzuvollziehenden Schadensfall verursachen. Der Anspruch, „immer online sein zu wollen“ ist brandgefährlich und erhöht das Unfallrisiko um ein Vielfaches. Auch der vom Gesetzgeber verhängte Bußgeldsatz von 100,-- Euro und ein Punkt in Flensburg halten leider viele nicht davon ab, „mal schnell eine E-Mail oder einen Chat zu checken“.
 
Unfallörtlichkeiten
 
Von den unterschiedlichen Straßenarten (Bundes-, Staats-, Kreis-, Gemeindestraßen) weist der Bereich der Staatsstraßen mit insgesamt 412 Unfällen die höchste Unfalldichte.
 
Im Dienstbereich der PI Parsberg mit seinen sieben Gemeinden ist aktuell kein regional eingrenzbarer Unfallschwerpunkt benannt.
 
Verkehrsstraftaten
 
Die Anzahl der Verkehrsstraftaten wie Nötigung und Beleidigung im Straßenverkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Kennzeichenmissbrauch ist mit 44 Fällen (33) aktuell steigend. Diese Entwicklung ist unter anderem auf die verstärkt durchgeführte, ganzheitliche Kontrollen zurückzuführen. Beispielhaft wurden in 27 (22) Fällen „Schwarzfahrer“ bei Verkehrskontrollen ohne erforderliche Fahrerlaubnis auf frischer Tat ertappt.
 
Gemeinde-Unfallzahlen
 
Nachfolgend sind die Gesamtunfallzahlen in den einzelnen Inspektions-Gemeinden aufgelistet. In der jeweils zweiten Zeile sind die Zahlen der folgenschweren Unfälle (d.h. mit Personenschäden oder gravierenden Verkehrsverstößen -VUP/VUS-) vermerkt: 

Kontrollen
 
Jeder Verletzte oder Getötete im Straßenverkehr ist einer zu viel. Präventive Polizeikontrollen sind daher unerlässlich.
 
- Neben stationären Geschwindigkeitsmessungen der überregional tätigen Verkehrspolizeiinspektion Regensburg ahndeten die Beamten der PI Parsberg bei insgesamt 125,5 Handlaser-Messstunden 214 (256) gravierende Geschwindigkeitsverstöße im Anzeigen- sowie 222 (170) Verstöße im Verwarnungsbereich. 24 (22) Fahrverbote wurden verhängt.
- 46 Fahrzeugführer wurden wegen Alkoholisierung am Steuer „aus dem Verkehr gezogen“ und mit Fahrverboten oder Entzug der Fahrerlaubnis belegt.
- Unter Drogeneinwirkung wurde 14 Fahrzeuglenker festgestellt und angezeigt.
- Bei zehn fahruntüchtigen Autofahrern wurde die drohende Trunkenheitsfahrt verhindert. Sie konnten rechtzeitig vor Fahrtantritt von der Polizeistreife gestoppt werden.
- 168 (107) Gurt-Sünder sowie 102 (69) „Autotelefonierer“ wurden mit Verwarnungsoder Bußgeld belegt.
 
Das Bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil - sicher ans Ziel“ wird fortgeführt. Örtliche Aktionen wie Geschwindigkeitsmessungen und verstärkte Alkoholkontrollen, Kontrollen hinsichtlich Ablenkung im Straßenverkehr, aber auch Aufklärungsveranstaltungen werden ihren Beitrag für mehr Verkehrssicherheit leisten. 

Appell der PI Parsberg
 
Leider scheinen Tugenden der verantwortungsbewussten Verkehrsteilnahme wie´gegenseitige Rücksichtnahme, angemessenes Geschwindigkeitsverhalten, vorausschauendes Fahren und auch Kleinigkeiten wie vorschriftsmäßiges Parken oder rechtzeitiges „Blinken“ immer mehr von der persönlichen Hektik oder auch vom Egoismus verdrängt zu werden. Denken Sie bitte daran, dass von Fahrzeuglenkern unter Alkoholeinfluss oder unter Drogeneinwirkungen sowie von solchen, die sich von mobilen Kommunikationsgeräten ablenken lassen, eine erhöhte Gefahr für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer ausgeht. Die Polizeiinspektion Parsberg wird ihre Verkehrskontrollen weiter intensivieren, um den Einen oder Anderen wieder an korrektes Verhalten zu erinnern. In diesem Sinne allzeit gute Fahrt und vergessen Sie nicht, den lebensrettenden Gurt anund im Fahrzeug das Mobiltelefon wegzulegen. 

 

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