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OB und Feuerwehrvorsitzender Thumann: „Unsere Feuerwehren leisten Großartiges“

27.01.2022 Neumarkt.

„Unsere Feuerwehren leisten Großartiges“, stellt Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann fest. „Gerade bei den in den letzten Wochen gefährlichen und sehr strapaziösen Einsätze wurde wieder deutlich, wie sehr wir uns auf unsere Feuerwehrleute verlassen können. Dafür ein großes und herzliches Dankeschön allen, die sich ehrenamtlich und hauptberuflich in diesem Feld engagieren und die zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden.“ Die wegen dem coronabedingten Ausfall zweier Jahreshauptversammlungen erst jetzt vorliegenden Jahresberichte für die Jahre 2019 und 2020 belegen, wie unverzichtbar die vielen Helfer in den Wehren sind. Den Doppelband 2019/2020 haben nun Kommandant und Stadtbrandinspektor Christian Kürzinger und der Leiter des Ordnungsamtes Daniel Gottschalk an Oberbürgermeister Thumann übergeben, der zugleich auch 1. Vorsitzender des „Freiwillige Feuerwehr Neumarkt i.d.OPf. e.V.“ ist. Kommandant Kürzinger bestätigte, dass die Einsatzzahlen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben: „Auch die Art der Einsätze wird immer vielfältiger und anspruchsvoller“, ergänzt er. „Brände, Unfälle, technische Hilfsdienste oder Gefahrensituationen haben eine Quantität und Qualität erhalten, die unsere Kräfte enorm fordert. Und Fehlalarme sowie falsch auslösende Brandmeldeanlagen tun ein Übriges, um unsere Alarmierungszahlen nach oben zu treiben.“
 
Vielen sei laut Oberbürgermeister Thumann gar nicht bewusst, welche Leistungsbereitschaft bei den Dienstleistenden der Feuerwehr vorherrscht und wie sehr sie oft an ihre Grenzen gehen müssen. „Als Beispiel kann man den schweren Unfall auf der Autobahn A 3 bei Parsberg mit den Militärfahrzeugen und dem verunglückten Transporter-Fahrer anführen, um zu unterstreichen, wie sehr unsere Feuerwehren gefordert sind und wie vielseitig die Ansprüche und Anforderungen in den Einsätzen selber sind“ erinnert Oberbürgermeister Thumann. „Hier oder wie bei dem Brandfall im Heimstättenweg waren auch Tote zu beklagen und auch damit müssen unsere Feuerwehrkräfte umgehen. Das sind psychisch sehr belastende Einsatzsituationen und jeder kann sich vorstellen, dass diese Eindrücke lange nachwirken und die Einsatzkräfte damit auch zu kämpfen haben. Ich habe jedenfalls höchsten Respekt und größte Dankbarkeit dafür, dass es noch so viele sind, die sich freiwillig bei den Feuerwehren engagieren und im Alarmfall Zeit, Gesundheit und ihr Leben für andere einsetzen.“ Dass dabei neben den Einsätzen selber noch viele tausend Stunden an Übungen, Weiter- und Ausbildungen hinzukommen, genauso wie eine vorbildliche Jugendarbeit, macht die Feuerwehr Neumarkt zu einer Bürgerbewegung, die nicht gegen, sondern für etwas steht.
 
Der nun vorgelegte Jahresbericht für die Jahre 2019 und 2020 macht dies eindrucksvoll deutlich. Laut Oberbürgermeister Thumann ist er ein fast 50-seitiger Beweis für die hohe Einsatz- und Leistungsbereitschaft der rund 65 Aktiven bei der FFW Neumarkt. Schon im Jahr 2018 hatte die Zahl der Einsätze bei der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt mit 542 erstmals die 500er Marke überschritten“, wie Amtsleiter Gottschalk erläutert. „2019 waren es dann 551 Einsätze und 2020 kamen 543 Einsätze zusammen, so dass das hohe Niveau der Einsatzzahlen selbst im ersten Coronajahr beibehalten wurde.“
 
Bei der Zahl der geleisteten Stunden hat die Corona-Pandemie dagegen für einen deutlichen Rückgang gesorgt. Während die Ehrenamtlichen bei der FFW Neumarkt im Nicht-Corona-Jahr 2019 noch auf insgesamt 5.537 Einsatzstunden kamen, waren es im Corona-Jahr 2020 mit 3.848 um 30,5 Prozent weniger Stunden. „Das ist dadurch erklärbar, dass stets nur die unbedingt notwendige Anzahl an Einsatzkräften zu den Einsätzen ausrückte“, erklärt Kommandant Kürzinger, „Und im Bereich der Aus- und Fortbildung wurden zudem nur unbedingt erforderliche Übungs- und sonstige Dienststunden durchgeführt, so dass nach 1.026 Lehrgangsstunden im Jahr 2019 dann im Corona-Jahr 2020 nur noch 347 Lehrgangsstunden angefallen waren“. Gleiches gilt auch für die Stunden in der Standortausbildung, die 2019 bei 2.784 Stunden gelegen waren, während es im Jahr darauf mit 1.061 nur noch weniger als die Hälfte waren. Ebenso zeigt sich dies bei den Ausbildungen und Lehrgänge, die für die Feuerwehren in der Region angeboten wurden: Dabei wurden 2019 noch 681 sogenannte Ausbildungsstunden geleistet, 2020 waren es nur noch 86 – Corona hat vieles unmöglich gemacht.
 
Fasst man alle Dienste der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt zusammen, so summieren sich Einsätze, Bereitschaftsdienste, Lehrgänge, Ausbildungen und sonstigen Bereiche auf zusammen 21.637 Dienststunden für das Jahr 2019. „Das ist ein stolzer Wert“, stellt Neumarkts Oberbürgermeister Thumann fest. Selbst im Corona-Jahr 2020 ergaben sich noch bemerkenswerte 14.814 Dienststunden. Das Vereinsleben musste fast vollständig ruhen, bedauert er als Vereinsvorsitzender, denn der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft ordneten die Verantwortlichen alles unter, sodass diese jederzeit aufrechterhalten werden konnte.
 
Die Arbeit der Feuerwehr hat sich ohnehin deutlich gewandelt, wie die Jahresberichte zeigen. Neben den Einsätzen bei Brandfällen sind es inzwischen in großer Mehrzahl technische Hilfsdienste, zu denen die Feuerwehr gerufen wird. Auch Einsätze bei Gefahrstoff-, Kraftstoff- und Mineralölunfällen schlagen dabei zu Buche. Zu den Einsätzen im technischen Hilfsdienst zählen zum Beispiel die Tür- bzw. Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr, die Unterstützung des Rettungsdienstes, die Suche vermisster Personen bzw. die Rettung absturzgefährdeter Personen, Tierunfälle und eine Vielzahlt von Unwetterschäden. Besonders stellte OB Thumann den 17- tägigen Katastropheneinsatz im Ahrthal heraus, bei dem auch Neumarkter Einsatzkräfte und Gerätschaften das Kontingent des Landkreises beim Abpumpen von Heizöl aus beschädigten Gebäuden unterstützt hatten.
 
„Als Stadt haben wir eine gute Tradition, dass wir für unsere Feuerwehren stets gute Bedingungen schaffen“, betont Oberbürgermeister Thumann. „Egal ob bei der technischen Ausrüstung, bei der Schutzkleidung oder den Fahrzeugen achten wir darauf, dass die Wehren für diesen großartigen ehrenamtlichen Einsatz entsprechend gerüstet sind. Nicht umsonst geben wir dafür pro Jahr im Durchschnitt rund eine Million Euro aus. In diesem Sinne verstehen wir auch den Feuerwehrbedarfsplan und dessen Fortschreibung sowie die daraus entspringenden Aufgaben für uns, unter anderem mit dem Neubau der Hauptfeuerwache in Neumarkt. Sie soll dafür sorgen, dass unsere Feuerwehrkräfte noch schlagkräftiger werden und noch rascher an die Einsatzorte gelangen können als bisher“. Immerhin umfasst das Neumarkter Stadtgebiet eine Fläche von über 79 Quadratkilometern mit zahlreichen Einsatzbesonderheiten, wie einem Autobahnabschnitt, der Bahnlinie, einem Klinikum, zahlreichen Pflegeeinrichtungen und drehleiterpflichtigen Gebäuden sowie vielschichtigen Gewerbebetrieben. Auch höhenmäßig muss man in Neumarkt mit verschiedenen Bedingungen umgehen, immerhin beträgt die Höhenlage der Stadt zwischen 406 und 595 Metern. All dies ist von den Feuerwehrkräften der Feuerwehr Neumarkt und den Stadtteilfeuerwehren abzudecken. „Ich bin sehr froh, dass wir sie haben und uns im Fall der Fälle immer auf sie verlassen können“, stellt der Vorsitzende der FFW Neumarkt Oberbürgermeister Thumann fest.
 
 
Jahresbericht übergeben, Christian Kürzinger (links) und Daniel Gottschalk (rechts) haben den Jahresbericht 2019/2020 an Oberbürgermeister Thomas Thumann (Mitte) übergeben - Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt
 
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