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Modellprojekt im Gemeindewald Berg am Dillberg gestartet – wichtiges „Totholz“

16.05.2016 Berg.

Forstdirektor Harald Gebhardt und Bernhard Raschka von der Forstverwaltung Neumarkt, Bürgermeister Helmut Himmler,  Kreisvorsitzender Dr. Bernd Söhnlein und Armin Wimmelbücker vom Landesbund für Vogelschutz sowie Stefan Weigl von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt waren sich bei einem Ortstermin im Berger Gemeindewald unterhalb des Dillbergs einig, dass der Wald eben nicht „aufgeräumt“ werden soll wie ein bürgerlichen Vorgarten. „Totholz“ oder alte Bäume mit einem hohen Anteil an Totholz seien nämlich unverzichtbare Elemente in der „Lebensgemeinschaft“ Wald.

Mit dem jetzt gestarteten Modellprojekt – weitere werden im Landkreis folgen - sollen diese Zusammenhänge wieder in das Bewusstsein der Menschen gebracht werden. 


 
Aspekte:

Gemeinschaftsprojekt von Landesbund für Vogelschutz (Initiator), Gemeinde; Naturschutz- und Forstverwaltung.

Zielsetzung des Projektes: Entwicklung, langfristige Sicherung und Vernetzung naturnaher Waldbestände im Landkreis Neumarkt.

Gemeindewälder erfüllen eine Vorbildfunktion für eine Waldwirtschaft, die auch die Biologische Vielfalt schützt. Auch im Kirchen- und Privatwald kann der Naturschutz in die Bewirtschaftung integriert werden.

Bewirtschaftete Wälder können auch im Bereich Naturschutzleistungen Punkten. Eine über Generationen gelebte, gezielte und nachhaltige Forstwirtschaft hat wertvolle Strukturen entstehen lassen.

Vielfalt: Wälder werden durch aktive Gestaltung gemischter. 13.000 Waldbesitzer im Landkreis sorgen sehr gezielt für Mischwälder. Auch sehr seltene Baumarten wie z.B. Elsbeere und Eibe finden Berücksichtigung.

Die forstliche finanzielle Förderung der Waldbesitzer setzt Mischbestände voraus. Beratung durch die Revierleiter.

Hier spezielles Förderprogramm VNP-Wald in Kooperation Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt und Forstverwaltung.

Naturverjüngung ist ein wichtiger Faktor. Gezielte Steuerung; Pflege und Entwicklung ist für die Artenvielfalt erforderlich.

Unterschiedlichste Alter der Wälder bieten eine große Anzahl von verschiedenen Strukturen und damit Lebensräume. Wälder (In Bay; BWI III sind im Schnitt über 80 Jahre alt; steigende Tendenz).

Alte Laubbäume sind wichtiger Lebensraum. Allein an Eiche kommen in Mitteleuropa über 1000 Käferarten vor. u.a. der beeindruckende Hirschkäfer.

In den sehr alten Wäldern über 160 Jahre ist nach wie vor jeder zweite Baum ein Laubbaum. Starke Bäume mit der Möglichkeit große Bruthöhlen anzulegen (Schwarzspecht und Folgenutzer) oder auch Lebensraum für Fledermäuse in Rindenspalten und Höhlungen.

Abgestorbene Bäume und auch liegendes totes Material: Kronen; Äste, und Baumstümpfe bieten vielen Tieren und vor allem Pilzen Lebensgrundlage(2500 Pilzarten sind auf Totholz angewiesen) Von 13.000 Arten die in Wäldern vorkommen, hängen rd. 4500 vom Totholz ab. Der Wald kann dann nicht „aufgeräumt“ sein

Besondere Lebensräume werden berücksichtigt und vorsichtig weiterentwickelt. Kalksinterbäche (Feuersalamander), Flechtenkiefernwälder; Offenstandorte im Trockenen; Hutangerstrukturen; Kleingewässer usw.

Integration naturschutzfachlicher Aspekte in die Bewirtschaftung ist in vielen Fällen auch im Privatwald möglich. Beratung durch die Revierförster.

Fotos: Gemeinde Berg
 

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