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Mit der Resonanz sehr zufrieden

06.05.2019 Neumarkt.

In Vorbereitung der Neuwahlen des kompletten Kreisvorstands der Neumarkter CSU am 17. Mai stellten sich die vier Bewerber um den Kreisvorsitz in drei Regionalkonferenzen den Fragen der Ortsdelegierten – zunächst in Berching (wir berichteten) dann in Berg und schließlich in Neumarkt. Der noch amtierende Kreisvorsitzende MdB Alois Karl moderierte. Der war mit der Resonanz sehr zufrieden. Rund die Hälfte der Delegierten nutzte die Gelegenheiten, sich ein Bild  von den Kandidaten zu machen Susanne Hierl, die wie Alexander Dorr, Helga Huber und Stephan Meier antritt, hatte beim Knör in Berg ein Heimspeil. Die CSU-Ortsverbandsvorsitzende schilderte in der Begrüßung den Zustand der Gemeinde. Die stehe sehr gut da, es gebe nur ein Manko: Der Bürgermeister habe das falsche Parteibuch. „Aber wir arbeiten daran“, versprach sie.

Breiten Raum in der Diskussion nahm die Frage ein, wie die vier Kandidaten zu dem Vorschlag eines Ein-Euro-Tickets für den Öffentlichen Personennahverkehr, beziehungsweise dem 365-Euro-Ticket auf das Jahr gesehen, stünden. Durch die Bank verhehlten sie nicht, dass die aus Wien stammende Idee einen gewissen Charme habe, aber die Umsetzung auf Deutschland noch unausgegoren sei. Alois Karl ist nicht begeistert. Er warnte davor, dass solch ein Ticket nur den Menschen in den Ballungsräumen etwas bringe. „Die Nürnberger und Münchener hätten sicher was davon, die Litzloher und Burggriesbacher müssen lediglich als Steuerzahler die hohen Kosten mit tragen“.

Thema war auch erneut die finanzielle Schieflage des Klinikums Neumarkt. Einigkeit herrschte bei den Kandidaten, dass der Auftrag des Krankenhauses in erster Linie die Gesundheit der Bevölkerung sei. Die Wirtschaftlichkeit sei anzustreben, denn sie verhindere Privatisierungstendenzen, die niemand wolle.

Mit Blick auf die Nominierung des Bundestagskandidaten stand auch der Mitgliederschwund im Fokus. Zwar hielten sich Neueintritte und Austritte die Waage, aber bei einem Durchschnittsalter von 58 Jahren seien die Verluste durch Tod naturgemäß nicht mehr auszugleichen. Dennoch habe Neumarkt immer noch gegenüber Amberg und Amberg-Sulzbach einen Vorsprung bei den Delegierten. Aber die Sorge zog sich wie ein roter Faden durch die drei Regionalkonferenzen, wie die CSU für junge Leute attraktiver werden könne. Unter anderem wurde eine verstärkte Präsenz in den sozialen Medien gefordert, aber es musste auch eine gesellschaftliche Entwicklung weg von festen Bindungen aller Art registriert werden.

Wie es mit de Ortsumgehung von Berg weiter gehen werde, wollte ein Delegiertee wissen. Die ernüchternde Antwort von Susanne Hierl: „Das kommt darauf an, mit wem zu redest.“ MdB Alois Karl ist überzeugt, dass die schon geglückten Umgehungen ein Segen für die betroffenen Menschen sind, und warnte vor weiterem Zaudern. „In zehn Jahren geht gar nichts mehr“. Konsequenter Rückbau überflüssiger Straßen sei ein Weg den Neubau von Straßen akzeptabler zu machen, lautete eine Forderung aus dem Kreis der Delegierten.

Bei der lebhaften Regionalkonferenz im Johannes-Zentrum in Neumarkt beklagte Arnold Graf, dass sich die CSU von einfachen populistischen Formulierungen in Bürgerbegehren und Volksabstimmungen ins Bockshorn jagen lasse, statt klar selbst Stellung zu beziehen. Aus dem Publikum wurden die Kandidaten gefragt, wo sie aus dem Amt eines CSU-Kreisvorsitzenden heraus ansetzen möchten, um die Natur zu bewahren und gegen den Klimawandel anzukämpfen. Die Wahl der Waffen sei da beschränkt, mussten die Bewerber zugeben. Doch sie würden sich dafür einsetzen, dass die öffentliche Hand auf Landkreisebene und in den Gemeinden mit gutem Beispiel voran geht.

Fachkräftemangel sei auch ein Problem des Handwerks hierzulande, klagte Markus Ochsenkühn, räumte aber auch eigenes Verschulden des Handwerks in der Vergangenheit ein, als einfach zu wenige Lehrlinge ausgebildet wurden. Gleichwohl sei es, da stimmten alle überein, an der Zeit, in den Schulen, dem unseligen Streben nach Abitur und Studium um jeden Preis entgegen zu treten. Denn die Ausbildung im Handwerk sei gleichwertig und nach wie vor habe das Handwerk „goldenen Boden“.
 

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