Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Dienstag, 14.05.2024 / 02:12:36 Uhr
Neumarkt/OPf.

12° C

 News

Mehr Krankmeldungen während der Corona-Pandemie

17.06.2020 Neumarkt.

Einen deutlichen Anstieg der Krankmeldungen verzeichnete die AOK Bayern während der Corona-Pandemie. So waren zwischen 16. März und 5. April 2020 im Durchschnitt 54 Prozent mehr AOK-Mitglieder krankgeschrieben als im Vorjahr. Die Diagnose Corona selbst spielt in diesem Zeitraum mit durchschnittlich 1,5 Prozent eine untergeordnete Rolle. „Uns liegt darüber hinaus noch keine Auswertung nach Krankheitsursachen vor, aber schon jetzt lässt sich sagen, dass sich während der Hochphase der Corona-Pandemie deutlich mehr Versicherte krank gemeldet haben als in den Vorjahren“, so Gerhard Lindner, Direktor der AOK in Neumarkt. In den Osterferien (6. bis 19. April) hat sich die Zahl der Krankmeldungen dann wieder normalisiert – und lag sogar im Schnitt um 4 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.
 
Im Landkreis Neumarkt gibt es weniger Krankmeldungen als im Vorjahr
 
Während für 2020 noch keine detaillierte Analyse der Krankenstandszahlen vorliegt, stehen aktuelle Auswertungen für 2019 jetzt zur Verfügung. Demnach sind AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis Neumarkt kränker als im bayernweiten Vergleich. Mit 5,1 Prozent liegt der Krankenstand über dem Bayernwert von 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich weniger Beschäftigte krank gemeldet. Der Krankenstand sank in Neumarkt um 0,1 Prozentpunkte. 
 
Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen. 42,9 Krankmeldungen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Neumarkt wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es 47 Krankmeldungen. Auf Muskel-/Skeletterkrankungen entfielen 29,7, auf Erkrankungen des Verdauungssystems 16,7 und auf Verletzungen 16,3 Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, so Gerhard Lindner von der AOK in Neumarkt. Statistisch gesehen war deswegen 2019 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis 5,4 Tage krank geschrieben. 2,6 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 3,4 Krankheitstage wegen Verletzungen. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 17,5 Kalendertage krank, im Landkreis Neumarkt waren es im Schnitt 18,6 Tage.
 
Im Norden mehr, im Süden weniger Krankschreibungen
 
Unverändert gibt es in Bayern ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Während in Oberfranken der Krankenstand mit 5,6 Prozent am höchsten war, betrug er in Oberbayern lediglich 4,2 Prozent. Im Regierungsbezirk Oberpfalz lag er bei 5,0 Prozent. Die Ursachen hierfür: Nordbayerische Unternehmen haben deutlich ältere Belegschaften. Oberbayerische Arbeitgeber dagegen profitieren von einem starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer. 
 
„Um arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden, unterstützen wir seit über 20 Jahren Unternehmen aus unserer Region beim betrieblichen Gesundheitsmanagement“, so AOK-Chef Lindner. Allein im AOK-Direktionsbereich Neumarkt nutzen jährlich rund 60 Unternehmen diesen Service. Bayernweit waren es allein im vergangenen Jahr 2.800 Unternehmen. Vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen profitieren von individuellen Angeboten für einen gesunden Arbeitsplatz. 40 Prozent der Unternehmen mit langfristigen Projekten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 
« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: