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Kreisverkehrswacht Neumarkt: Höchste Anerkennung als Sicherheitsorgan

25.03.2018 Neumarkt.

Die Kreisverkehrswacht Neumarkt durfte sich mit Recht anlässlich ihrer Jahreshauptversammlung freuen: Alle Ehrengäste, an der Spitze Erster Polizeihauptkommissar Hubert Schröder vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, Landrat Willibald Gailler, Jakob Bierschneider als Verkehrsreferent im Stadtrat und in Vertretung des Oberbürgermeisters wie Bezirksvorsitzender Gernot Schötz anerkannten unisono die herausragende erfolgreiche Arbeit im Sinne der Verkehrssicherheit und deren stete Erhöhung für alle Verkehrsteilnehmer in Stadt und Landkreis.

Erster Vorsitzender Hermann Pfeifer eröffnete denn auch die Versammlung mit dem Dank an die Gemeinden, die Funktionsträger, die Vorstandschaft und die überaus zahlreichen Mitglieder sowie die Sponsoren, die ganz erheblich zum Gelingen vieler Aktionen beigetragen hätten. In seinem Rechenschaftsbericht ließ er die schwierige Zeit seit einem Jahr mit neuen Vorstandsmitgliedern nicht unerwähnt: Unzählige Anfragen für die Mitwirkung an Veranstaltungen, für Vorträge und effektive Präventionsarbeit hätten die Verantwortlichen an den Rand der Leistungsfähigkeit gebracht. Eine Großveranstaltung, viele Info-Abende und Trainingseinheiten für Biker und Pedelecfahrer seien nur einige Beispiele. Er selbst sei von der Deutschen Verkehrswacht zum Thema E – Mobilität in verschiedene Akademien in Deutschland eingeladen worden. In diesem Zusammenhang erwähnte Pfeifer die eigentlichen Sorgenkinder, die Radfahrer, die sich teils an gar keine Regeln hielten. Polizeidirektor Michael Danninger sprach von einer deutlichen Zunahme der Unfälle 2017 von 55%. Von 113 Unfällen waren 72 Pedelecfahrer Unfall verursachend.  Hier wolle man gemeinsam mit Aktionen gegensteuern.

Landrat Gailler betonte das gut ausgebaute Radwegenetz und die Maßnahmen im Straßenbau zu Gunsten der Sicherheit. Man werde weiter optimieren. Letztlich sei es Aufgabe aller Gemeinden, mit Organisationen wie der Verkehrswacht kooperativ positiv zu wirken.

Jakob Bierschneider freute sich über die stets konstruktiven Beiträge der Kreisverkehrswacht, die im Zusammenspiel mit der Stadt und den Gemeinden zumeist zu guten Lösungen führten.

Ein Paradebeispiel sei, wie Pfeifer ausführte, die Initiative insbesondere der 2. Bürgermeisterin Ulrike Nißlbeck aus Pilsach, die zusammen mit dem Rektor eine Schulweghelfergruppe zum Schutz der Kinder initiierte und dafür Dank und Anerkennung bekam.

Den Verkehrssicherheitspreis erhielt H. Schlögel für das Schotterwerk Bärnreuther auf Grund der höchsten Sicherheitsausstattung für die Fahrzeugflotte.

Im Rückblick zeugte ein Kurzfilm von den verschiedenen Aktivitäten im Ehrenamt. So erhielt Geschäftsführerin und stv. Vorsitzende Petra Traboulsi bei der Jahressitzung des Stadtrats die besondere Ehrung als „stille Heldin“, da sie ihre Freizeit nahezu ausschließlich der Verkehrswacht widmet.

In ihrem Geschäftsbericht verwies sie auf ca. 1800 Arbeitsstunden der Vorstandsmitglieder 2017. Im Programm fanden die Anwesenden u. a. Veranstaltungen für Eltern und Erzieherinnen, Verkehrssicherheitstage für Kinder, Beratungsgespräche mit Senioren, Vorträge von Richtern, Polizeibeamten und Rechtsanwälten, Demonstrationen zum „Toten Winkel“ und erhielten Einblick in die verschiedenen Zahlen: So seien 100 Schulweghelfer im Einsatz, 30 Schülerlotsen helfen ihren Mitschülern, 102 Schulbuslotsen unterstützen die Fahrer.  Sicherheitstrainings insbesondere für Motorradfahrer rundeten ein extrem arbeitsreiches Jahr ab. Hier galt der Dank den Fahrlehrern. Dem Geschäftsbericht ließ die Schatzmeisterin Sabrin Traboulsi eine n sehr positiven Kassenbericht folgen. Auf dieser Grundlage und bei einwandfreier Führung beantragte Kassenprüfer Mader mit Ludwig Biller die Entlastung, die einstimmig erfolgte.

Mit großem Interesse verfolgte die Versammlung die detaillierten Ausführungen von 1.PHK Hubert Schröder. Bei den Schulwegunfällen gab es 2015 und 2016 kein einziges getötetes Kind, aber im Februar 2017 bereits drei. Deshalb appellierte er an alle, alles zu tun, um Unfälle vermeiden zu helfen. Trotz hohem Sicherheitsstand bei den PKW gab es im vergangenen Jahr mehr Unfälle. Der KFZ – Bestand in Bayern werde in Kürze die 10-Millionenmarke erreichen. Besondere Sorge bereite die Unfallsituation bei den Bikern. So entfielen 20% der getöteten Personen auf die Motorradfahrer. Der Anteil der getöteten Senioren betrug 26,8%. Bei den Ursachen stand die Geschwindigkeit an der Spitze. Deshalb würden 2018 vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Schröder sprach allen seine Anerkennung, auch namens des Innenministers, aus, die zur Verkehrssicherheit beitrügen, insbesondere den zahlreichen Schulweghelfern, denen es in Neumarkt und im Landkreis zu verdanken sei, dass kein einziger schwerer Unfall sich in den letzten Jahren ereignete.

Jakob Bierschneider begann seinen Überblick zur generellen Verkehrssituation in Neumarkt mit der Bemerkung, dass die derzeitigen und nahenden Baumaßnahmen viel Verständnis und Rücksicht erforderten. Steigendes Verkehrsaufkommen fordere zeitnahe und zukunftsweisende Lösungen. Und die könnten nur im Konsens nach intensiver sachlicher Auseinandersetzung gefunden werden. Alles müsse jedoch rechtlich und finanziell umsetzbar sein. So komme man um manche Abstriche nicht herum. Er bat dringend, die Diskussion um die Parkplätze am Bad zu beenden. Bei der Remontenstraße seien Ausbau und Erweiterung von Parkplätzen denkbar. Rad- und Gehwege zwischen den beiden Realschulen würden die Gefahren grundsätzlich verringern. Radwege durch den Park seien auf Grund der Fläche ebenfalls realistisch.

Als neuen Gedanken warf er in die Runde: Er könnte sich kostenloses Parken auf dem Volksfestplatz vorstellen bei regelmäßigem günstigem Personentransport in die Innenstadt.

Abschließend gab es noch einzelne sinnvolle Diskussionsbeiträge, die Hermann Pfeifer und Jakob Bierschneider zusammen mit der Gesamtsituation erörtern würden, unter Hinzuziehung von Fachleuten, die nahezu täglich mit Verkehr konfrontiert werden. Auch baten beide um Beiträge aus der Bürgerschaft.

Foto: Adelfinger
 

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