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Klinikum Neumarkt fordert zügige und nachhaltige Unterstützung der Bundesregierung

19.06.2023 Neumarkt.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) dramatisch. Die derzeit gültigen Finanzierungssysteme seien nicht für Extremsituationen wie Pandemien oder die seit 2022 vorherrschende sehr hohe Inflation gemacht und würden bestenfalls in normalen Zeiten funktionieren. Knapp 90 Prozent der bayerischen Kliniken schreiben nach einer aktuellen Umfrage der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) derzeit negative Ergebnisse. 
 
Auch das Klinikum Neumarkt, das in den vergangenen Jahren stets wirtschaftlich stabil gewirtschaftet hat, weist aktuell für das Jahr 2023 ein deutlich negatives Ergebnis aus. Um die Patientenversorgung weiter aufrecht erhalten zu können, fordern Vorstand Markus Graf und Landrat Willibald Gailler nun gemeinsam die Bundesregierung auf, die finanziellen Auswirkungen dieser schwierigen Zeit ernst zu nehmen und Lösungen anzubieten. 
 
Eine Vielzahl von Sondereffekten – bedingt durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen, durch den Krieg verursachte Kostensteigerungen, die Inflation und vereinbarte Tarifsteigerungen – können durch die bisherigen Instrumente nicht aufgefangen werden. „Unsere Krankenhäuser benötigen in dieser schwierigen Situation zuverlässige, zügige und vor allem auch nachhaltige Unterstützung“, so der Neumarkter Landrat. „Die bisher angekündigten finanziellen Hilfen aus Berlin sind bis heute kaum geflossen und werden auch nicht ausreichen, um das strukturelle Defizit und die inflationsbedingten Kostensteigerungen auffangen zu können“, so Gailler. 
 
Deshalb brauche es noch vor der geplanten Krankenhausreform wirksame Soforthilfen für die Kliniken. Die derzeitig gültige gesetzliche Deckelung auf der Erlösseite ermöglicht den Kliniken nicht, die massiven Sach- und Personalkostensteigerungen der Jahre 2022 und 2023 auszugleichen. „Die unzureichende Refinanzierung der Personal- und Sachkosten sowie die unzureichende Investitionskostenfinanzierung müssen dauerhaft beendet werden“, fordert Vorstand Markus Graf. 
 
Landrat Gailler ergänzt: „Der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. hat in der Vergangenheit die Krankenhauslandschaft vorbildlich bereinigt. Von ursprünglich fünf Krankenhäusern in den 80er Jahren ist nur noch das Klinikum Neumarkt als Haus der Schwerpunktversorgung in der akutstationären Versorgung übrig. Als Krankenhausträger haben wir+ zudem stetig unsere Strukturen angepasst, um dem seitens Bund und Kassen gezielt aufgebauten Kostendruck entgegenzutreten und bei wenig verlässlichen Rahmenbedingungen die Existenz unseres Hauses zu sichern. Das werden wir sicher auch künftig tun. Nur ist die Situation aufgrund dreier Jahre Katastrophenmodus, Inflation und Kostenexplosion mittlerweile in keinster Weise mehr vor Ort lösbar, Bund und Kassen stehen schlicht in der Pflicht, sofort und dauerhaft für eine ordnungsgemäße Finanzierung zu sorgen. Die Alternative, flächenhaftes Kliniksterben, ist hoffentlich nicht gewollt.“
 
Das Klinikum Neumarkt bietet eine Gesundheitsversorgung für die Bürgerinnen und Bürger auf höchstem Niveau. „Während der Corona-Pandemie haben wir gemerkt, wie wichtig eine ausgezeichnete, flächendeckende Gesundheitsversorgung in der Region ist und wie sehr wir diese benötigen“, so Vorstand Graf. 
 
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