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Jahreshauptversammlung der Zimmerer-Innung Neumarkt

06.02.2020 Neumarkt.

Jahreshauptversammlung am Mittwoch, 06.02.2020 - Obermeister Josef Zachmeier mit den teilnehmenden Innungskollegen der Zimmerer-Innung Neumarkt. Bild Kreishandwerkerschaft – GF Patrick Brandl


Herr Obermeister Josef Zachmeier begrüßte die zahlreich erschienenen Innungskollegen zur Jahreshauptversammlung. Er begrüßte die Referenten des Abends, Herrn Rechtsanwalt Harm Plesch vom LIV des Bayerischen Zimmererhandwerks, und Herrn Mario Bilandzic von der Firma Wolf Bavaria - neues Fördermitglied der Innung und Herrn Geschäftsführer Patrick Brandl. Nach der Begrüßung referierte Herr Rechtsanwalt Harm Plesch vom LIV Zimmerer Bayern zum Thema: „Leisten statt Lasten – Sicherung der Vergütung“ und Herr Mario Bilandzic von der Firma Wolf Bavaria referierte zum Thema: „Schalldämmung, Fußbodenheizung und Schallkopplung im Holzbau“. Anschließend berichtete Herr Obermeister Zachmeier über das abgelaufene Geschäftsjahr 2019:

MARKT UND KONJUNKTUR - Es gibt viel zu bauen

Zimmerer können nicht nur Dächer, sondern auch Anbauten und ganze Häuser bauen. Die zahlenmäßig bedeutendste Projektart ist das Bauen im Bestand, bei der erhebliche Fachkenntnis und Leistungsfähigkeit notwendig sind. Am gegenwärtigen Bauboom partizipieren gegenwärtig auch die Betriebe des Zimmerer- und Holzbaugewerbes. Der Auftragsbestand betrug im Februar 2019 durchschnittlich 15 Wochen (Vorjahr 13 Wochen).

Bauleistungen des Zimmerer- und Holzbaugewerbes werden überwiegend von privaten und gewerblichen Bauherren beauftragt. Öffentliche Auftraggeber spielen eine untergeordnete Rolle. In den zurückliegenden fünf Jahren hat sich dieses Bild nicht wesentlich verändert. Das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern. Impulse erwarten wir uns aus den Themen Nachverdichtung bestehender Quartiere, Umwandlung brachliegender Flächen und Ressourcenschonung bei Baumaßnahmen, die in naher Zukunft auch bei Kommunen entsprechenden Handlungsbedarf auslösen werden

AUSBILDUNG UND KARRIERE - Facharbeiter im Mittelpunkt

Gut ausgebildete Fachkräfte sind der Dreh- und Angelpunkt im Betrieb und einer der Erfolgsfaktoren in Hinblick auf positive betriebswirtschaftliche Ergebnisse. Nachdem sich die Suche nach geeigneten Kräften immer schwieriger gestaltet, setzen die Betriebe vermehrt auf die Ausbildung

Erfolgreiche Unternehmen haben für junge Leute eine hohe Attraktivität. Dabei kommt es nicht nur auf betriebswirtschaftliche Zahlen sondern gelebte Werte an. Denn Arbeitszeit ist auch Lebenszeit. Sinnhaftigkeit des Handelns, Spaß an Teamarbeit und Arbeitsergebnis sowie Krisensicherheit sind Werte, mit denen das Zimmerer- und Holzbaugewerbe bei jungen Gesellen und aufstrebenden Fachkräften punkten kann.

Aus den Ergebnissen einer Konjunkturumfrage geht hervor, dass Unternehmen aktuell nicht nur nach Facharbeitern für Fertigung und Montage suchen, sondern auch dringend technische Angestellte für Planung, Arbeitsvorbereitung und Projektleitung nachfragen. Für die Ausbildung an Meisterschulen und Hochschulen (Bachelor) wünschen sie sich mehr Praxisrelevanz.

Kritisiert wird insbesondere das Fehlen einer Übergangszeit zwischen Gesellenprüfung und Meisterschule. Den Hochschulstudiengängen wird eine „Verkopfung“ nachgesagt. Nicht selten berichten die Absolventen über einen regelrechten „Praxisschock“. Dies kann als Hinweis für die Richtigkeit der Einschätzung durch die Unternehmer gewertet werden. Ein weiteres wichtiges Indiz ist die beobachtbare Frustration bei jungen Leuten, die schnell feststellen, dass sie den konkreten betrieblichen Herausforderungen nicht gewachsen sind.

Abhilfe können duale Studiengänge oder planmäßige Aufstiegskonzepte für Facharbeiter leisten. Holzbau Deutschland hat dazu ein Berufslaufbahnkonzept mit Fortbildungen zum Vorarbeiter, Werkpolier, geprüften Polier und Zimmermeister festgelegt. Jüngst hinzugekommen ist der Holzbauplaner als Qualifikation für Zimmerer, Bauzeichner und Bautechniker mit fünfjähriger Berufserfahrung. Er übernimmt die Arbeitsvorbereitung und Projektsteuerung moderner Holzbauten.

Im Anschluss an den Konjunkturbericht 2019 berichtete Herr Zachmeier über das Innungsgeschehen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Demnach wurden wieder viele Versammlungen und Vorstandssitzungen durchgeführt, auch Seminare, Kurse und Vorträge wurden angeboten, Erste-Hilfe-Kurse und Staplerkurse fanden statt und auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz. Die diesjährige Innungsfahrt führte zur Firma Pfeifer Holding GmbH nach Imst in Österreich.

Am ersten Adventssamstag fand die traditionelle Weihnachtsfahrt statt. Diese führte zur Firma Holzbau Stark nach Auhausen. Dort wurden die Fahrtteilnehmer von der Familie Stark wir mit einem Weißwurstfrühstück begrüßt, bevor sie durch den Betrieb durchgeführt wurden. Danach wurde in Augsburg das Museum der Augsburger Puppenkiste besichtigt und der bekannte Christkindlesmarkt besucht.

Auch über das Ausbildungs- und Prüfungswesen wurde berichtet, so auch, dass 32 neue Berufsausbildungsverträge abgeschlossen wurden. Im Berufsgrundschuljahr sind derzeit 18 Schüler gemeldet.

Nach diesen Ausführungen folgte der Bericht der beiden Rechnungsprüfer, die einstimmige Genehmigung der Jahresrechnung 2019 - vorgestellt durch Herrn Geschäftsführer Patrick Brandl - und damit die Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung.

Als letzter Tagesordnungspunkt stand „Verschiedenes – Allgemeine Aussprache“ auf dem Programm und im Anschluss daran bedankte sich Obermeister Zachmeier bei allen, allen voran den Herren der Vorstandschaft, für die gute Zusammenarbeit und wünschte sich für das neue Jahr eine weiterhin tatkräftige Mitarbeit, damit auch in Zukunft wieder Positives vom Berufsstand der Zimmerer berichtet werden kann.
 

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