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Hinreißendes Programm

07.03.2016 Oberweiling.

Achim Goettert (Sopran-, Alt- und Tenorsaxophon), Peter Pelzner (Gitarre) und Hendrik Gosmann (Kontrabass) gastierten am Samstag auf der Kneipenbühne mit ihrem hinreißenden Programm „Blues Roots“. Goettert, eine, wenn nicht die Nürnberger Saxophonlegende, schrieb während seiner Tätigkeit als Musiklehrer immer wieder Etüden für seine Schüler; unter anderem Übungsstücke,  die alle Facetten des Blues abdecken. Johann Sebastian Bach arbeitete sich vor über 270 Jahren mit seinem „Wohltemperierten Klavier“ durch alle Tonarten; Goettert nahm diese Idee auf und experimentierte gnadenlos mit dem zur Verfügung stehenden Material – gnadenlos, weil die erstaunlichen Lehrstücke aufgrund instrumententechnischer Gegebenheiten oft wirklich gar nicht einfach zu bewältigen sind. 
 
Wenn  Virtuosen am Werk sind, ist das allerdings kein Problem und so konnte das beeindruckende Resultat im Oberweilinger Klassenzimmer nahezu zwölf Mal in Dur und zwölf mal in Moll in vollen Zügen genossen werden.
 
Aber nicht nur die immer neuen musikalischen Vorzeichen machten den Abend packend: die Musiker präsentierten im O’wei’-Konzert eine Menge von Grooves und Patterns, die zeigten, über welch eine große Bandbreite der Blues verfügt. Das hatte natürlich nichts mit dem gemütlichen triolendummen Zwölftakt-Mümmelbrei zu tun, der hier in den bequemen Provinzköpfen nach wie vor gut ankommt und simple Befindlichkeiten betoniert. Vielmehr funkelte und sprühte es in alle Richtungen, denn Goettert, Pelzner und Gosmann brillierten mit Soli, die dem gesamten Abend zu atemloser Spannung verhalfen. Dass es Jazz wohl ohne Blues gar nicht geben würde, wurde von Bravourstück zu Bravourstück immer klarer. 
 
Die wunderschöne Zugabe mit dem merkwürdigen Namen „Dasypeltis scabra“ (eierfressende Schlange) soll nicht unerwähnt bleiben – hier gab es wunderbar exakte unisono-Läufe auf Saxophon und Gitarre. Die begeisterten Zuhörer gingen jedenfalls beswingt, nein falsch: bebluest nach Hause. 
 
 
Foto: Heike Kindl
 
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