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Heimatverbundenheit in Bayern nimmt weiter zu

05.10.2015 Bayern.

Junge Menschen unter 30 Jahren sind besonders stolz darauf, im Freistaat zu leben

Bayern - Heimat - Wohlfühlen: Für nahezu alle in Bayern Lebenden gehört das zusammen. Die Menschen bekennen sich heute mehr denn je zu ihrer Region und sind stolz auf sie. Fast 100 Prozent leben gerne in Bayern, fühlen sich in ihrer Region zu Hause und bezeichnen sie als ihre Heimat. Die Zunahme der Verbundenheit mit Bayern und der Heimatregion geht vor allem auf die Unter-30-Jährigen und die nach Bayern Zugezogenen zurück. Bayern wird als Land im Wandel erlebt, wobei die Veränderungen von der Bevölkerung mehrheitlich positiv gesehen werden. Dies sind die Kernergebnisse der "BR-Bayernstudie 2015", die anlässlich der ARD-Themenwoche "Heimat" vorgestellt wird.

Wie schon 2009 und 2012 hat der Bayerische Rundfunk mit der "BR-Bayernstudie" in einer groß angelegten Repräsentativbefragung die Stimmungslage in der Bevölkerung ergründet. Die Untersuchung zeigt, wie die Menschen in Bayern leben, fühlen und denken. Insgesamt wurden dazu vom Institut mindline media von Ende Juli bis Anfang August dieses Jahres 1.031 zufällig ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren im Freistaat telefonisch befragt.

Die Identifikation der Menschen in Bayern mit ihrer Heimatregion und ihrem Bundesland hat im Vergleich zu 2009 und 2012 noch einmal zugenommen: 97 Prozent der Bayern leben gerne in ihrer jeweiligen Region, 75 Prozent sogar "sehr gerne" (2009: 69 Prozent, 2012: 73 Prozent). 88 Prozent fühlen sich in ihrer Region "absolut" zuhause (2009: 79 Prozent, 2012: 82 Prozent), 83 Prozent stimmen der Aussage "hier ist meine Heimat" "absolut" zu (2009: 75 Prozent, 78 Prozent). Im Freistaat Bayern leben 97 Prozent gerne, 80 Prozent sogar "sehr gerne" (2009: 74 Prozent, 2012: 79 Prozent).

Es sind gerade die Unter-30-Jährigen, deren Verbundenheit mit Bayern und ihrer Region in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Damit gibt es bei der Heimatverbundenheit inzwischen keine größeren Unterschiede mehr zu älteren Generationen. 82 Prozent der Unter-30-Jährigen leben "sehr gerne" in Bayern (2009: 70 Prozent, 2012: 77 Prozent) und 84 Prozent fühlen sich in ihrer Region "absolut" zuhause (2009: 71 Prozent, 2012: 77 Prozent). Ihre Heimatliebe vertreten die jungen Bayern offensiv: Rund 80 Prozent sind stolz auf ihre Region und generell "stolz darauf, ein Bayer zu sein".

Gefühl eines guten sozialen Miteinanders stärkt Verbundenheit mit der Heimatregion

Zentrale Ursachen dafür, dass sich die in Bayern lebenden Menschen so wohlfühlen, sind Landschaft und Natur, die Nähe zu Freunden und Familie sowie das spezielle Lebensgefühl vor Ort. Darauf können sich - unabhängig vom Alter und der regionalen Herkunft - rund 90 Prozent der Bevölkerung (zumindest "weitgehend") einigen. Der "Wohlfühlfaktor", der gegenüber der letzten Erhebung 2012 am stärksten angestiegen ist, ist das Gefühl eines guten sozialen Miteinanders und Füreinander-Daseins.

Zugezogene mit starker regionaler Verbundenheit

Das Bekenntnis zu Bayern ist bei den Zugezogenen aus anderen Bundesländern oder dem Ausland erwartungsgemäß nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei den Menschen, die im Freistaat geboren und aufgewachsen sind. Bemerkenswert ist die Verbundenheit der aus dem Ausland Zugezogenen mit ihrer Wohnregion, die gegenüber der letzten BR-Bayernstudie 2012 noch einmal angestiegen ist. Inzwischen stehen sie darin den gebürtigen Bayern kaum nach.

Auch Traditionspflege und Dialekt gewinnen an Bedeutung, so ein weiteres Ergebnis der BR-Bayernstudie 2015. Für 77 Prozent der Menschen im Freistaat ist es wichtig, die Traditionen ihrer Region zu pflegen. Der gestiegene Stellenwert für die Bewahrung von Traditionen ist durchaus auch als Reaktion auf den starken Wandel zu deuten, den die Menschen im Freistaat und ihrer jeweiligen Heimatregion wahrnehmen. Der Großteil der Menschen steht den Veränderungen jedoch positiv gegenüber, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Freizeit- und Kulturangebot, Ortsbild und Bildungsmöglichkeiten. Die Bewertung der - insgesamt als eher nicht so stark wahrgenommenen - Veränderungen in der regionalen Politik polarisiert dagegen.

Durchaus kritisch gesehen wird der Einfluss einer Reihe von Organisationen und Institutionen auf die bayerische Gesellschaft. Die große Mehrheit der Bayern sieht Land und Gesellschaft der Einflussnahme einer Vielzahl von gesellschaftlichen Akteuren ausgesetzt. Kontroverse Reaktionen erfahren dabei die Rolle der EU, der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie der politischen Parteien und der Wirtschaft.

BR bildet Klammer um regionale Vielfalt Bayerns und gilt als wichtiger Kulturträger

Der Bayerische Rundfunk bildet nach Meinung vieler Befragter das Geschehen im gesamten Bundesland facettenreich ab und trägt zur Pflege und Weiterentwicklung der bayerischen Identität bei. So sagen 82 Prozent, der BR halte die Traditionen der bayerischen Regionen lebendig, 80 Prozent bezeichnen ihn als wichtigen Kulturträger Bayerns, und 80 Prozent sind der Ansicht, der BR bringe die verschiedenen Regionen unter ein Dach. Die Ergebnisse der "BR-Bayernstudie 2015" nutzt der Bayerische Rundfunk, um sein Programmangebot noch besser den Wünschen und Erwartungen seines Publikums entsprechend zu gestalten.

Die gesamte Bayernstudie 2015, inklusive Ergebnissen für die einzelnen Regierungsbezirke, im Internet unter: http://story.br.de/bayern-studie-2015

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