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Hanse Schoierer war zu Gast

10.01.2016 Oberweiling, Kneipenbühne.

Wenn man auf 50 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken kann, und das nicht nur als Gelegenheitsmusiker und Amateur sondern als knallharter Profi, kann man eine Menge erzählen. Und wenn man sich dann wirklich lustige und skurrile Geschichten aus seinem bewegten Musikantenleben herauspickt oder reihenweise erfundene Absurditäten zum Besten gibt, hat man nicht nur die Lacher, sondern auch alle Sympathien auf seiner Seite. Von wem hier die Rede ist? Selbstverständlich von Hanse Schoierer, dem „Chuck Berry vom Schlachthofviertel“, wie ihn einmal ein Feuilletonist erstaunlich trefflich tituliert hat. Das Münchner Urgestein rockte am Samstag die voll besetzte Kneipenbühne mit ebenso viel Routine wie Spielfreude und Elan und zeigte in einem Mammutkonzert von gut drei Stunden auf ebenso humorvolle wie spannende Weise, wie Rock’n’Roll und Beatmusik, österreichischer Schmäh und einheimische Folklore ein Leben prägen kann.

Das Besondere am Hanse ist seine Art, Gitarre zu spielen – beinhart und gnadenlos: die bayerische Version von Hendrix’ „Hey Joe“ etwa ist immer noch zum Niederknien gut! Dabei braucht er keine zwei Mitmusiker (Bass und Schlagzeug) mehr wie vor 30 Jahren, als er damit zum ersten Mal das Oberweilinger Klassenzimmer zum Vibrieren brachte. Heute stehen ihm die „Freibier Shadows“ zur Seite, eine – seine! – virtuelle Band, mit der er auf You Tube mittlerweile weit über eine Million (!) Klicks zu vermelden hat: Der „Haberfeldtreiber“ ist ein echter Dauerbrenner und der „Lebakassemme-Blues“ ist diesem Hit durchaus auf den Fersen.

Der Hanse hat übrigens alle Tonspuren (Schlagzeug, Bass, Keyboards, Backing Vocals) selbst produziert; und das mit einem Knowhow, das den Kenner schier umhaut: das hat Groove, das treibt, das überzeugt. Und über dem stets austarierten Klangteppich können sich seine Geschichten entfalten, kann er sich mit seiner Rock’n’Roll-Stimme und seiner halbakustischen Gitarre hemmungslos auslassen – was er natürlich auch tut, mit wachsender Begeisterung seitens seiner Zuhörerschaft.



Foto: Heike Berghofer

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