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„Grüne Hausummern“ an vorbildliche Bauherren verliehen

23.11.2015 Neumarkt.

Oberbürgermeister Thomas Thumann hat zusammen mit Marion Burkhardt an sechs Besitzer die „Grüne Hausnummer“ verliehen. Einer der Empfänger ist diesmal die Stadt Neumarkt selber für das Jugendstilgebäude Rainbügl 4 d. Dieses Gebäude war 2011 für rund 660.000 Euro energetisch und denkmalgerecht saniert worden. Dafür habe die Stadt damals sogar den Deutschen Fassadenpreis erhalten, so Neumarkts Oberbürgermeister. Weitere fünf Hausbesitzer haben beim Neubau bzw. bei der Sanierung auf nachhaltige und umweltfreundliche Umsetzung geachtet. Marion Burkhardt vom Amt für Nachhaltigkeitsförderung, Klimaschutz und Energie stellte die einzelnen Objekte vor. Die Bewertung erfolgte dabei nach einem strengen Punktesystem. In diesem Jahr gingen die Auszeichnungen an die Familie Polster in der Brunnenstraße, die Familie Eckl im Großbergweg, die Familie Lehmeier im Habichtsweg, die Familie Regnath in der Holzheimer Hauptstraße und die Familie Meier in der Kreuzstraße. Oberbürgermeister Thumann lobte die Bauherren dafür, dass sie sich für eine energetische und klima- sowie rohstoffschonende Bauweise bemüht haben. „Sie haben die Verantwortung für die Zukunft ernst genommen“, mit diesen Worten dankte Oberbürgermeister Thumann den Bauherren.
 
In Neumarkt steht Klimaschutz seit 2004 im Zentrum der Stadtentwicklung. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass es sich hierbei nicht um einen verwaltungsinternen Prozess handelt. Erfolgreicher Klimaschutz braucht Akteure: Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Bürger und Bürgerinnen können mit ihren Baumaßnahmen aktiv Klimaschutz betreiben. Mit dem Förderprogramm Faktor 10 für energetisches Bauen und Sanieren  werden seit Beginn 2010 über 260 Sanierungs- und Neubauprojekte im Stadtgebiet  mit  einer Höhe von 950.000 € gefördert. Eine der Möglichkeiten als Einzelner hier einen Beitrag zu leisten, ergibt sich beim Bauen. Bauen und Wohnen verursachen neben dem Autoverkehr und der Industrie die größten Umweltbelastungen. Die Herstellung der Baustoffe, der Transport und auch die Erstellung der Bauwerke verbraucht Rohstoffe und Energie. Im Gegensatz zu gesundheits- und umweltschädlichen Bestandteilen die in Materialien enthalten sein können bringt das Bauen mit der Natur das persönliche Wohlbefinden der Nutzer und den Umweltschutz voran. Wir sparen damit auch eine Menge Geld und umweltfreundlich erstellte Gebäude sind mehr wert.

Bild: OB lobt die Bauherren, Foto Herbert Meier / Foto 1: Dr. Franz Janka
 
Die „Grüne Hausnummer“
Die „Grüne Hausnummer“ ist ein Baustein erstmalig verliehen 2011 in Neumarkts umfangreichem Programm für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Mit diesem Prädikat werden Eigentümer nachhaltig und umweltfreundlich gebauter und betriebener Gebäude für ihr Engagement mit einer Plakette und einer Urkunde ausgezeichnet. Seit 2011 wurden 38 Gebäude ausgezeichnet. Die Bewertung erfolgt dabei nach einem in verschiedene Bereiche unterteilten Punktesystem. Ab einer Gesamtzahl von 100 von insgesamt 200 möglichen Punkten erhalten Bewerber das Gütesiegel „Vorbildliches Umwelthaus“. Jeder Hauseigentümer der Stadt Neumarkt kann sich um die „Grüne Hausnummer“ bewerben. In die Bewertung fließen u.a. die energetische Qualität von Gebäuden, die Baustoffwahl, das Thema „Bauen mit der Sonne“, der Umgang mit Wasser sowie Begrünung und Garten mit ein. Eine Sonderbewertung können Betriebe und Schulen geltend machen, sofern hier Umweltaspekte Berücksichtigung finden. Dieses jährlich verliehene Prädikat soll unterstreichen, dass sich die Gebäudeeigentümer der Verantwortung für die Zukunft stellen. Eigentümer von Gebäuden können sich jederzeit um die „Grüne Hausnummer“ bei der Stadt Neumarkt bewerben. Jährlich zum 30.Juli werden die Bewerbungen für die Verleihung gesichtet. Frau Burkhardt als Architektin und Baubiologin IBN für die Stadt Neumarkt im Bereich  Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Gebäuden tätig, stellt die Gebäude vor. Auch hat die Stadt Neumarkt in diesem Jahr begonnen ihre eigenen Gebäude, die Kriterien der grünen Hausnummer betreffend zu sichten.
Folgendes Objekt hat die Kriterien erfüllt:
 
Objekt Sanierung eines Jugendstilhauses Stadt Neumarkt, Rainbügl 4d
Massivgebäude BJ 1910, Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg, Fassade Dach und Decken mit Mineralfaser und Holzfaser gedämmt, Fenster aus Holz, Böden aus Linoleum, Anstriche mineralisch
Solarthermieanlage mit 4,7 qm, Brennwerttechnik in Gas, Zu- und Abluft mit Wärmerückgewinnung
Nutzung von Regenwasser für den Garten, Gehölz ist erhalten, Obstbäume, Heizenergieverbrauch unter 60 kWh/(qm/a)
Gesamtpunktzahl    135
 
Folgende Gebäudeeigentümer haben sich in 2015 mit ihrem Gebäude beworben und erhalten  das Gütesiegel „Grüne Hausnummer“ für Ihr Gebäude:
 
Objekt Neubau EFH mit Einliegerwohnung Polster, kfw-55, Brunnenstr. 11
Holzhaus BJ 2013, Hochwärmegedämmte Fassade und Dach, Fenster mit 3-fach-Verglasung
Heizung als Wärmepumpe, Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung,  Regenwassernutzung für Garten
Gehölz wurde gepflanzt und ein Kräuterbeete angelegt, der Endenergieverbrauch liegt bei 16,2 kWh/(m²a), gefördert in Faktor 10
Gesamtpunktzahl 150
 
Objekt Sanierung und Aufstockung EFH Eckl kfw 70, Großbergweg 3
Bestehendes Massivgebäude, Sanierung in 2013 Aufstockung in Holzbauweise,  Dach und Wand mit Holzfaserdämmplatten und Zellulose gedämmt, Treppe in Holz Biomassefeuerung mit Warmwasser durch Pellet, Heizenergiebedarf unter 58 kWh/(m²a), Trinkwasserverbrauch unter 30 m³/Person/Jahr
Bestehendes Gehölz und Obstbäume, Nutzgarten, Nisthilfen, gefördert in Faktor 10
Gesamtpunktzahl  129
 
Objekt Sanierung 2-FH Lehmeier kfw 70, Habichtsweg 7
Bestehendes Massivgebäude, Sanierung in 2012 Wärmedämmung des Daches mit Mineral- und Holzfaser, Dämmung der Fassade und der Kellerdecke, 3-fach-Verglasung
Solarthermie für Warmwasser und Heizung, Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung,
Regenwassernutzung für Garten, Anlage eines Nutzgartens und von Kräuterbeeten, Obstbäume, Nisthilfen Endenergieverbrauch unter 41 kWh/(m²a), gefördert in Faktor 10
Gesamtpunktzahl 136
 
Objekt Neubau EFH Regnath, kfw-55, Holzheimer Hauptstr. 23d
Holzhaus BJ 2015, Hochwärmegedämmte Fassade und Dach in Holzfaser mit Zellulose, Holzfenster mit 3-fach-Verglasung, Geschosstreppe in Massivholz, Bekleidung der Innenwände mit Gipsfaserplatten
Biomassefeuerung mit Warmwasser ergänzt mit Wärmepumpe und einer Indach-Photovoltaikanlage > 4000 kWh/a, Regenwassernutzung für Garten
Gehölz wurde erhalten, der Endenergieverbrauch liegt unter  40 kWh/(m²a
Gesamtpunktzahl 175
 
Objekt Neubau EFH Familie Meier, kfw-55, Kreuzstr. 15
Massivhaus BJ 2013, hochwärmegedämmte Fassade und Dach, Holzfenster mit 3-fach-Verglasung, Bodenbeläge aus Massivholz
Heizung als Wärmepumpe mit  Photovoltaik und Biomassefeuerung für Warmwasser,  Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung,  Regenwassernutzung für Garten
Gehölz wurde gepflanzt, der Trinkwasserverbrauch liegt bei 27,5m³/Person/Jahr der Endenergieverbrauch liegt bei 10,9 kWh/(m²a), gefördert in Faktor 10
Gesamtpunktzahl 143

 

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