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Für Veränderungen gewappnet

16.12.2015 Neumarkt.

Botschaft des Präsidenten der Handwerkskammer Dr. Georg Haber zum Jahreswechsel

„Was bringt das neue Jahr? Mit neuen Herausforderungen und auch Unwägbarkeiten müssen wir rechnen: Die Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise ist immer noch nicht beendet. Die Digitalisierung wird Produktions- und Geschäftsabläufe rasch und zunehmend verändern. Außerdem wird das Bemühen um Fachkräfte die Wirtschaft im gewerblich-technischen Bereich ungebrochen fordern. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einflüsse des enormen Zustroms von Flüchtlingen und Asylbewerbern sind noch nicht abzuschätzen.

Auch die Handwerker in Ostbayern können sich dieser globalen Einflüsse nicht entziehen, doch sie sehen sich mit einer vergleichsweise überschaubaren Situation konfrontiert: Die Niedrigzinsphase trifft die Handwerker in ihrer Vorsorge, die aber nach wie vor in weiten Bereichen des Handwerks eine Sonderkonjunktur hervorbringt. Sie erlaubt es vielen, Eigenkapital zu bilden.

Ebenso bei den Strukturveränderungen durch ‚Industrie 4.0‘ bleibt das Handwerk ein unverzichtbares Glied in den Wertschöpfungsketten. Denn am Ende ist es die ‚Wirtschaftsmacht von nebenan‘, die installiert, wartet und wertvolle Dienstleistungen erbringt. In wenigen Jahren wird die flexible, hochgradig vernetzte und sich selbst konfigurierende Produktion samt Logistik zum wettbewerbsentscheidenden Faktor werden. Und so sind die Handwerksbetriebe in Zukunft gefordert, mit ‚Handwerk 4.0‘ ihren eigenen Platz zu finden.

Der gestoppte Negativ-Trend bei den unbesetzten Ausbildungsplätzen ist ein Zeichen für ein verbessertes Image des Handwerks und für ein Umdenken der jungen Menschen hinsichtlich ihrer Karriereplanungen. Chancen dahingehend ergeben sich auch durch die in Ostbayern ankommenden Flüchtlinge. Das Handwerk widmet sich hier der großen Integrationsaufgabe – bereits mit ersten Erfolgen. Bei der täglichen Zusammenarbeit zwischen den Flüchtlingen und ihren deutschen Kollegen beweist das Handwerk einmal mehr, warum es seit jeher für seine integrativen Kräfte bekannt ist.

Für die Handwerkskammer resultiert aus diesen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Auftrag und die Verpflichtung, ihre Mitglieder vorausschauend, engagiert und mit zielgerichteten Maßnahmen in Beratung, Bildung und politischer Arbeit zu unterstützen. So wird sich das Handwerk auch im kommenden Jahr behaupten. Dank der breiten Qualifikation der Betriebsinhaber und Mitarbeiter können die Betriebe flexibel, mit großer Kompetenz und Innovationsfähigkeit Risiken minimieren und auf die anstehenden Herausforderungen reagieren.“



Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz

Foto: Foto Graggo

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