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Neumarkt: Der Kampf der Friseure

30.12.2020 Neumarkt.

Acht Monate lang, nach dem Frühjahrs-Lockdown, haben Bayerns Friseure bewiesen das mit der Einhaltung aller vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln ein verantwortungsvoller Salonbetrieb im Pandemie-Alltag möglich und umsetzbar ist. Der politische Dank dafür: Lockdown Nummer 2 ab dem 16. Dezember 2020. Resultat: *Aktuell über 30 Prozent Umsatzeinbrüche im Friseurhandwerk und große wirtschaftliche Existenzängste der Betriebe. 
 
Denkanstöße im Umgang mit den Friseuren in der Pandemiezeit möchte daher Friseurmeisterin Elisabeth Würz aus Neumarkt mit Ihrem Video bewirken. Trotz aller positiven Aussichten in Sachen Impfung, lautet ihre Fragestellung: Welchen Plan B hat die Politik im Alltag für Friseure nun parat? „Man würde mit dem Wissen heute, das kann ich Ihnen sagen, keine Friseure mehr schließen und keinen Einzelhandel mehr schließen”. Dieses bekannte Zitat von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aus dem September 2020 hatte leider keine lange Haltbarkeit. 
 
In ihrer Funktion als Obermeisterin der Friseur-Innung Neumarkt, kennt Würz auch die weiteren Schattenseiten der Lockdowns: Steigende Schwarzarbeit und Friseurtermine an geheimen Orten ohne jegliche Hygiene. Kunden die Friseure oder einzelne Mitarbeiter mit dreistelligen Bestechungssummen zu einem Termin bewegen wollen sind zudem auch schon längst keine Ausnahme mehr. 
 
Übrigens – Friseure zählen offiziell zu Vollhandwerkern. Handwerker dürfen im zweiten Lockdown ihrer Tätigkeit nachgehen, nur eben Friseure nicht. An solchen Kleinigkeiten merkt man das man von einem Leben mit der Pandemie weit entfernt ist. Und das wird nicht die letzte ihrer Art gewesen sein. 
 
*Ergebnisse einer Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV). Insgesamt haben über 1.300 Friseurunternehmerinnen und Friseurunternehmer an der Umfrage teilgenommen. 70 Prozent der Befragten schätzen ihren Umsatzverlust für das Jahr 2020 mit 30 Prozent oder sogar mehr als 30 Prozent ein. Über 57 Prozent der Befragten haben starke oder sehr starke Existenznöte. Nur 8 Prozent der Teilnehmer geben an, keine Existenzängste zu haben. 

Foto: Haarstudio Elisabeth

 

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