News

Wir sollten versuchen, mit allen im Gespräch zu bleiben

 

Am Samstag fand zum dritten Mal ein großer Demonstrationszug durch Neumarkt statt, zu dem Rechtsradikale, Holocaustleugner etc. erwartet worden waren. Die Linke hatte zu einer „Gegendemonstration“ aufgerufen, die gleichzeitig Solidarität mit den Pflegekräften ausdrücken sollte. 

 

Der Kreisverband der FDP Neumarkt war im Vorfeld aufgefordert worden, sich zu positionieren. Die Liberalen betonen, dass Demonstrations-, Rede- und Meinungsfreiheit Grundlage unserer Demokratie sind. Dazu gehört auch, es auszuhalten, dass andere Menschen für Überzeugungen demonstrieren, die man selbst für völlig verquer hält. 

 

Wir verstehen jeden, der gegen eine Impfpflicht auf die Straße geht, aber nicht diejenigen, die gegen Impfungen auf die Straße gehen. Wir verstehen jeden, der für eine Impfung auf die Straße geht und akzeptieren diejenigen, die für eine Impflicht auf die Straße gehen, so Kreisvorstand Sascha Renner. Wir verstehen auch jeden, der Freiheit für sich einfordert, wir erwarten aber, dass alle auch die Freiheit der anderen respektieren. Die Impfgegner mögen bitte darüber nachdenken, dass die Freiheit sich nicht impfen zu lassen, die sie für sich selbst einfordern, die Freiheit aller, die ein schnelles Ende der Pandemie herbeisehnen, stark einschränkt. Die Impfbefürworter sollten aber die Demonstrationsfreiheit respektieren, solange sich die Reden und Plakate im Rahmen des durch die Meinungsfreiheit gedeckten Diskus halten. 

 

Natürlich kann es nicht angehen, mit Rechtsradikalen und Holocaustleugner gemeinsam zu demonstrieren. Bei beim Demonstrationszug der Impfgegner am letzten Samstag wurden aber zum Glück keine rechtsradikalen oder strafrechtlich relevanten Plakate gesichtet, wie auch die Polizei bestätigt hat. Irrationales war auf beiden Seiten zu hören und lesen. 

 

Die Liberalen werben ausdrücklich für verfügbaren Impfungen gegen Corona und sehen diese als beste Möglichkeit, weitere Lockdowns und andere Einschränkungen zu verhindern und das Pflegepersonal in der aktuellen Situation zu unterstützen. Dennoch können und wollen sie die Gegendemonstration nicht vorbehaltlos unterstützen. Sie fordern vielmehr die Demonstranten auf beiden Seiten auf, die Demonstrationsfreiheit der Andersdenkenden zur respektieren und sich nicht von Radikalen instrumentalisieren zu lassen, die die Proteste als gute Gelegenheit sehen, ihre Parolen unter das Volk zu bringen.