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EU-Kommissar bei BBV-Landesversammlung – Milchpräsident fordert endlich Ergebnisse

04.12.2015 München.

Seit Monaten sind die Preise für Milch und andere landwirtschaftliche Produkte in Bayern auf einem viel zu niedrigen Niveau. In dieser Situation kommt am heutigen Donnerstag EU-Agrarkommissar Phil Hogan zur Landesversammlung des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching. „Die 200 Delegierten aus ganz Bayern erwarten ein klares Signal von Kommissar Hogan“, sagt der bayerische Milchpräsident Günther Felßner. „Die bayerischen Milchbauern erzeugen hochwertige Milchprodukte, die in Bayern und weltweit gefragt sind. Die guten Milchpreise in 2013/2014 waren in erster Linie das Ergebnis erfolgreicher Exportbemühungen. Um die aktuell hochproblematische Situation auf dem Milchmarkt zu verbessern, muss die EU uns Milchbauern bei der Erschließung von Märkten im In- und Ausland besser unterstützen.“

Außerdem sei die EU in der Pflicht, endlich ernsthafte Gespräche mit Russland zu führen und dort Ergebnisse zu erzielen. „Ein Hauptgrund für die schwierige Situation auf dem Milchmarkt ist das russische Embargo für westliche Agrarprodukte. Die Handelsbeschränkungen wurden aus politischen Gründen und wegen der Ukrainekrise verhängt“, sagt Felßner. „Diese politische Entscheidung hat den gesamten EU-Binnenmarkt durcheinandergewirbelt, die Zeche zahlen die Bauern.“ Eine Untersuchung des Deutschen Bauernverbandes zeigt: Einen Familienbetrieb mit 60 Kühen kostet der „Russlandeffekt“ etwa vier Cent/kg Milch oder 16.000 Euro/Jahr. Für die bayerischen Milchbauern summieren sich die Auswirkungen auf jährlich rund 300 Millionen Euro.

Eine weitere wichtige Maßnahme aus Felßners Sicht: „Die gesamten rund 900 Millionen Euro, die bei der Superabgabe nach Brüssel überwiesen werden mussten, sollten so schnell und so direkt wie möglich wieder an die Milchbauern fließen.“ Das EU-Hilfspaket, das Ende September auf den Weg gebracht wurde, sei völlig unzureichend.

Diese Forderung ist auch Teil eines 10-Punkte-Forderungskatalogs. Damit setzen sich der BBV und Bauernpräsident Walter Heidl seit Wochen für eine wirksame Unterstützung der bayerischen Bauernfamilien ein. So konnten Liquiditätshilfen für besonders stark betroffene Betriebe auf den Weg gebracht werden. Außerdem stehen im Bundeshaushalt für 2016 zusätzlich 78 Millionen Euro für die Landwirtschaftliche Unfallversicherung zur Verfügung. „Diese ergänzenden Bundesmittel helfen allen landwirtschaftlichen Betrieben. Der betriebsbezogene Beitrag wird dadurch um durchschnittlich 16 Prozent gesenkt“, sagt Bauernpräsident Heidl. „Durch die erhöhten Bundesmittel wurde eine weitere zentrale Forderung des Bayerischen Bauernverbandes umgesetzt. Dadurch wird deutlich, dass sich unser konsequenter Einsatz gelohnt hat.“

Den gesamten 10-Punkte-Forderungskatalog des Bayerischen Bauernverbandes finden Sie online unter: www.BayerischerBauernVerband.de/Forderungen-Preismisere

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