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Das Gesundheitsamt Neumarkt empfiehlt für ungetrübte Urlaubsfreuden ….

19.06.2019 Neumarkt.

Der Sommerurlaub steht vor der Tür. Zu einem genussreichen Urlaub gehört auch die Gesundheitsvorsorge mit den notwendigen Reiseimpfungen. Ein Blick in den Impfpass genügt, um festzustellen, ob noch ein ausreichender Schutz gegen Tetanus/Diphtherie besteht: Die letzte Impfung sollte nicht länger als 10 Jahre zurückliegen. Im Fall einer notwendigen Auffrischimpfung empfiehlt das Gesundheitsamt, die Tetanus-/Diphtherie-impfung mit einer Keuchhusten-Komponente zu ergänzen, da Keuchhusten auch im Erwachsenenalter vorkommen kann. So ist ein Impfschutz gegen Keuchhusten nicht nur für den Erwachsenen sinnvoll, sondern insbesondere auch zum Schutz von noch nicht geimpften Säuglingen vor einer Ansteckung.
 
Jeder Erwachsene sollte auch eine zweimalige Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten haben. Insbesondere bei jungen Erwachsenen werden immer wieder dies-bezüglich Impflücken festgestellt. In jeder Altersstufe kann eine Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) nachgeholt werden.
 
Bei anstehenden Fernreisen sollte insbesondere an eine Hepatitis A-Impfung gedacht werden, so vor allem bei Reisen nach Südamerika, nach Afrika und auch in den südost-asiatischen Raum. So kann z.B. der Verzehr von Meeresfrüchten zu einer Hepatitis A  (Leberentzündung mit Gelbsucht) führen. Ca. 40% sowohl der gezüchteten als auch der wildlebenden Muscheln aus dem Atlantischen Ozean tragen diese Viren in sich. Vor allem der rohe oder nur leicht gedünstete Verzehr von Meeresfrüchten sollte daher vermieden werden.
 
Die Erreger werden über den Stuhl ausgeschieden und können so in das Wasser, Trinkwasser bzw. auf Speisen gelangen.
 
Im letzten Jahr gab es in Bayern 111 Hepatitis A-Neuinfektionen. 2/3 der Betroffenen infizierte sich in Deutschland, bei 1/3 der Fälle handelt es sich um Reiserückkehrer, die sich bei ihrer Reise in Länder mit einer starken Hepatitis A-Verbreitung mit dem Virus infiziert haben. Meist verläuft die Erkrankung bei Erwachsenen mit schwereren Symptomen als bei Kindern, die die Infektion in der Regel ohne Symptome durchmachen. 
 
Ein typisches Krankheitssymptom ist die Gelbfärbung der Haut und Augen, aber auch unspezifische Krankheitssymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen und Abgeschlagenheit/Müdigkeit können auf eine Infektion mit dem Hepatitis A-Virus hinweisen.
 
Da keine spezifische Therapie existiert, können bei Erkrankungen lediglich die Symptome behandelt werden.
 
Einen sicheren und effektiven Schutz gegen eine Virus A-Infektion bietet eine Impfung. Die Hepatitis A-Impfung gibt es derzeit als Einzelimpfstoff oder in Kombination mit einer Impfung gegen Hepatitis B bzw. Typhus.
 
Eine Schutzwirkung bei einem Einzelimpfstoff tritt meist bereits 2 Wochen nach der ersten Impfung ein. Eine zweite Impfdosis, ein halbes Jahr nach der ersten Impfung zu verabreichen, führt zu einer wesentlich längeren Schutzwirkung von 20 bis 25 Jahren.
 
Natürlich sollte man, wie in allen südlichen Ländern, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen beachten:
 
Wasser sollte in der Regel nie aus Wasserleitungen getrunken werden.
Speisen sollten nur gekocht, gegart oder gebraten gegessen werden.
Obst sollte niemals ungeschält verzehrt werden.
 
Für Impfberatungen vor Durchführung einer Fernreise steht das Gesundheitsamt gerne zur Verfügung unter der Telefonnummer: 09181/470-512.
 
Dr. med. Werner Richter
Medizinaldirektor
 
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