Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Freitag, 03.05.2024 / 01:10:38 Uhr
Neumarkt/OPf.

13° C

 News

CSU-Kreisvorsitz: Bewerber stellen sich vor

02.05.2019 Neumarkt.

Bild: v. l. Berchings CSU-Stadtverbandsvorsitzender Thomas Frölich, Bürgermeister Alexander Dorr, stellv. Kreisvorsitzende Susanne Hierl, Kreisvorsitzender und Moderator MdB Alois Karl, Helga Huber und Stephan Meier. Foto: Christian Biersack


Am 17. Mai wählen die Delegierten aus den Ortsverbänden einen neuen CSU-Kreisvorsitzenden. Bundestagsabgeordneter Alois Karl hatte den CSU-Vorsitz von Albert Füracker 2015 übernommen, mit der Maßgabe den CSU-Kreisvorsitz 2019 wieder abzugeben. Vier Bewerber stehen für die Neuwahl als CSU-Kreisvorsitzender an. Solch eine hohe Bewerberzahlt hatte die CSU noch nie! Auf diese neue Situation reagiert Alois Karl mit einer neuen Lösung. In drei Regionalkonferenzen stellen sich Alexander Dorr, Susanne Hierl, Helga Huber und Stephan Meier den Mitgliedern aus den Ortsverbänden vor und stehen ihnen Rede und Antwort.

Der Auftakt wurde am Montagabend in der Gewürzmühle in Berching gemacht. Am Donnerstag um 19 Uhr kam das Quartett in den nördlichen Landkreis zum Knör in Berg und am Samstag um 10 Uhr präsentieren sich die Vier im Johannes-Zentrum in Neumarkt.

Fünf Minuten Redezeit räumte Alois Karl als Moderator den Kandidaten ein und, wie es sich für einen gestandenen Politiker gehört, der glaubt, etwas zu sagen zu haben, überzogen alle gewaltig.

Das Los legte fest, wer beginnen durfte und es entschied sich, vielleicht ein gutes Omen für eine faire Auseinandersetzung, für die alphabetische Reihenfolge. So begann also der 46-jährige Freystädter Bürgermeister Alexander Dorr, verheiratet, Vater eines Sohnes und einer Tochter und neben der Kommunalpolitik passionierter Musiker.

Er legte, wie auch seine Mitbewerber ein klares Bekenntnis zu Europa ab. Sein Politikverständnis sei, dass es den Menschen in einer Gesellschaft wie der unseren gut gehe, wenn es der Wirtschaft gut geht. Der Staat müsse, wenn nötig auf sozialen Feldern eingreifen. Der Landkreis stehe mit erfolgreichen Unternehmen und Vollbeschäftigung ausgezeichnet da. Darauf gelte es aufzubauen. Dorr sprach aber auch die finanzielle Schieflage des Klinikums an. Er werde im Fall seine Wahl Wege suchen helfen, aus der Situation heraus zu kommen.

Susanne Hierl gestand, dass es während des letzten Wochen, als sie viele Neuwahlen leitete und Ortsverband um Ortsverband besucht hatte, bei ihr wieder zu Kribbeln begonnen habe. Die verheiratete 45 Jahre alte Juristin ist Mutter zweier Kinder. In ihrem Beruf leite sie eine Mannschaft von 27 Mitarbeitern und praktiziere täglich Führungsqualitäten und Teamfähigkeit zugleich. Sie forderte eine engere Vernetzung der Ortsverbände, um die Sorgen und Nöte der Menschen aufzugreifen und Lösungen anzubieten. Die CSU im Landkreis könne auf 2.600 Mitglieder in mehr als 90 Ortsverbänden bauen. Als stellvertretende Kreisvorsitzende und bei zwei Landtagswahlen, die sie mit Spitzenergebnissen abschloss, habe sie Erfahrung gesammelt und sie vertraue auf ihr Durchsetzungsvermögen. "Was ich anpacken will, das pack´ ich auch an".

Auch die 50-Jährige Helga Huber, ebenfalls Mutter zweier Söhne, warb mit ihrem Fleiß, den sie beim Landtagswahlkampf bewiesen und der Erfahrung, die sie daraus gewonnen habe. Seit zehn Jahren leite sie das Kreisbauamt und sie schaffe den schwierigen Spagat zwischen Familie und Beruf. Sie wolle für  Ehrlichkeit, Klarheit und Nachvollziehbarkeit einstehen, ein Hintenrum werde es mit ihr nicht geben. Mit Blick in die Zukunft sprach sie von beeindruckenden Standortvorteilen, die der Landkreis Neumarkt zu bieten habe. Diese gelte es zu nutzen.

Als Handwerker vom Herzen her beschrieb sich Stephan Meier, der jüngste in der Runde der Bewerber. Der 27-Jährige Betriebsleiter, kämpfte an der Seite von Alois Karl im Bundestagswahlkampf, dort war er zweimal Listenkandidat.  Auch er sieht den Landkreis  auf einem guten Weg. Ganz konkret fordert er den durchgehend dreistreifigen Ausbau der B 299 und einen Bahnhalt Neumarkt Süd als Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung. Er scheute sich aber auch nicht, den Umgang mit den Bauern zu beklagen. Nach dem Bürgerbegehen "Rettet die Bienen" würden sie völlig zu Unrecht ganz undifferenziert zu Sündenböcken gestempelt. Die Entscheidung von Ministerpräsident Markus Söder, dem Forderungen des Bürgerbegehrens so "Knall auf Fall" nachzugeben, könne er deswegen nicht mittragen.

Damit steht er nicht alleine da, wie ein hörbares Murren an der Basis verriet. Unter anderem Heidi Rackl hieb in die selbe Kerbe. In der anschließenden Diskussion wurde von verschiedenen Seiten beklagt, dass die CSU von Grünen und Bürgerbegehren getrieben werde, statt selbst auf das einzugehen, was die Menschen im Freistaat umtreibe. Mehr Selbstbewusstsein forderte da Alois Karl, wenn es darum gehe, aktuelle Herausforderungen mit vernünftigen Lösungen nachhaltig anzugehen. Die CSU sei zu großen Teilen mit verantwortlich dafür, dass es Bayern so gut gehe. "Wir müssen auch Kante zeigen und sagen: Hier stehen wir".

In diesem Zusammenhang wurde in der munteren Aussprache die Sorge laut, dass sich die Jugend mehr durch die plakativen Aussagen der Grünen angezogen fühlen könnte. Die jungen Leute müssten durch eine noch stärkere Diskussionskultur in den Ortsverbänden von der CSU überzeugt werden, müsse eine Antwort darauf lauten hieß es.

Halb im Spaß, halb im Ernst wollte Alois Karl von den vier Bewerbern wissen, ob sie es sich vorstellen könnten, als Bundestagsabgeordnete zu kandidieren. Prinzipiell trauen sich das alle zu. Aber, wie Alexander Dorr sagte, sei das jetzt nicht spruchreif, solange sich Alois Karl nicht erklärt habe, ob er weiter machen oder aufhören will.  Zudem will Alexander Dorr wieder als Bürgermeister kandidieren und möchte dieses Amt auch in den nächsten 6 Jahren ausführen. Alois Karl beschrieb die Aufgabe eines CSU-Kreisvorsitzenden als schönes Amt und "interessant für einen, der noch mehr vor hat".

 

« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: