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Behinderten einen Platz in der Mitte der Gemeinden geben

21.09.2018 Neumarkt.

Vertreterinnen und Vertreter aus katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden und Einrichtungen haben der Öffentlichkeit einen Flyer präsentiert, der unter dem Titel „Mittendrin“ Menschen mit Handicap sowohl konkrete Veranstaltungsangebote als auch Ansprechpartner vor Ort aufzeigt.



„Als Seelsorger ist es mir wichtig, dass alle Menschen – mit und ohne Behinderung – am Leben unserer Pfarrgemeinde teilhaben können“, sagt Krzysztof Labak, Pfarrer von Neumarkt-Heilig Kreuz. Bei der Renovierung der Kirche habe man daher für Schwerhörige eine Induktionsschleife eingebaut. Der frisch gedruckte Flyer, der in den Pfarr- und Kirchengemeinden sowie den Einrichtungen der Behindertenhilfe in und um Neumarkt ausliegt, zeigt nun auf, wo Veranstaltungsorte barrierefrei erreicht werden können, wo Aufzüge und behindertengerechte Toiletten zur Verfügung stehen und wer vor Ort weiter helfen kann. Die Broschüre soll zukünftig zweimal jährlich erscheinen.

„Wenn Kinder nach Jesus gefragt werden, erzählen sie oft als Erstes Heilungsgeschichten von Kranken oder Behinderten“, weiß Dekanatsreferent Christian Schrödl. Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen einen Platz in der Mitte unserer Pfarrgemeinden zu geben, fordere daher auch die Glaubwürdigkeit der Kirche. „Es ist uns daher wichtig, für Behinderte nicht eigene Zielgruppenangebote aus dem Boden zu stampfen, sondern die bestehenden Angebote für Menschen mit Behinderung besser zugänglich zu machen“, hebt Franziska Kneißl, die regionale Mitarbeiterin für behindertenpastoral in der Diözese Eichstätt, hervor. Sie koordinierte die Arbeit eines eigens eingerichteten Arbeitskreises und stellte die Informationen zusammen. Das Logo dazu wurde von Jugendreferent Stephan Götz, dem Leiter der katholischen Jugendstelle Neumarkt, entworfen.

„Dieser Flyer ist deshalb wo wichtig“, ist sich Woffenbachs Pfarrer Roland Seger sicher, „weil wir auch ein Bewusstsein dafür schaffen müssen, dass behinderte Menschen einen guten Zugang zu unseren Angeboten haben.“ So müsse man beispielsweise in seiner Pfarrei überlegen, wie ältere Menschen mit Gehbehinderungen Veranstaltungen des Seniorenkreises besuchen können, die im 1. Stock des Pfarrheims stattfänden. „Wir wollen, dass es in Zukunft nicht an den Kleinigkeiten vor Ort scheitert“, fasst Franziska Kneißl zusammen.

Elisabeth Setzer, die den Fachdienst Seelsorge bei Regens Wagner in Lauterhofen leitet, ist ganz begeistert von dieser Initiative. Sie betont: „Als Einrichtung der Behindertenhilfe ist es uns ein Anliegen, dass es nicht nur bei uns selbst seelsorgliche Angebote gibt, sondern dass Menschen mit Behinderung selbst am kirchlichen Leben teilnehmen können“. Ganz konkret wisse man nun, zu welchen Veranstaltungen man eine E-Rolli-Fahrerin einladen könne. „Auch durch diese vernetzte Zusammenarbeit in unserem Arbeitskreis haben wir langsam kapiert, dass es mehr als eine Selbstverständlichkeit ist, Inklusion im Alltag zu leben“, fasst Jugendreferent Stephan Götz zusammen.

Foto: Dekanatsbüro

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