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Bayerisches Fernsehen heute zu Gast in Lauterhofen

20.03.2019 Lauterhofen .

 
Besuch bei Familie Weber, die unter dem Namen Zipflbauer in Lauterhofen bekannt ist.- Foto: Maria Rammelmeier

Am Mittwoch, den 20.03.2019 war das Bayerische Fernsehen zu Gast in Lauterhofen, um eine Reportage über das Projekt „Historische Hausnamen“ zu drehen. 

Das Kamerateam filmte über mehrere Stunden hinweg bei verschiedenen Besitzern und Häusern, die einen Hausnamen besitzen. Das Projekt „Historische Hausnamen“ hatte die Sozialwissenschaftlerin Maria Rammelmeier auf den Weg gebracht. In den vier Kommunen des LEADER-geförderten Regionalparks QuellenReich Neumarkt, Pilsach Lauterhofen und Velburg wurden über die letzten Monate hinweg Hausnamen gesammelt. Nach einer Auswahl- und Systematisierungsphase sind die Bewohner der Häuser angeschrieben worden und sie sind nun gefragt, ihre Einverständniserklärung über die Teilnahme am Projekt bei den jeweiligen Gemeindeverwaltungen abzugeben. 
 
Der Bayerische Rundfunk war über die Medien auf das Projekt aufmerksam geworden. Am Beispiel Lauterhofen sollte das Projekt verdeutlicht werden. Seinen Anfang machte das Filmteam beim „Zipflbauern“, auf dessen Türschild „Familie Weber“ steht. Aus den Katastern geht hervor, dass der Name vom ehemaligen Besitzer mit Nachnamen Zipf stammt. Im Volksmund ist aber auch die Bedeutung vertreten, dass der Name daher kommt, weil der Bauer im „letzten Zipfel“ des Ortes angesiedelt ist. Vom Zipflbauern ging es weiter zum Ochsaseffn. Der Ochsaseffn ist heute unter dem Namen „Kulturstadel Lauterhofen“ oder auch „Stodel“ bekannt. Der Namen stammt vom ehemaligen Gasthaus zum roten Ochsen. Michael Meyer als Archiv-Experte und Sepp Gruner als Lauterhofener Urgestein als Unterstützer des Projekts erzählten die alten Geschichten zu den Hausnamen. Heute kauft man seine Getränke immer noch beim „Hejcharameier“, dem Getränkemarkt Geitner. Dieser war die nächste Station. Der Betreiber Thomas Geitner ist begeistert vom Hausnamenprojekt und stolz auf dieses historische Erbe, das es auf jeden Fall zu erhalten gibt. Das Anbringen von historischen Emaille-Schildern mit den Hausnamen und deren Bedeutung kann dazu einen positiven Beitrag zur Förderung des kulturellen Engagements leisten.  
 
Die Hausnamen in Lauterhofen und im gesamten Regionalpark-Gebiet weisen eine lange Historie auf und so gibt es teilweise Hausnamen, die sich von 1780 bis heute gehalten haben. Die Hausnamen können von Nachnamen, Vornamen, Spitznahmen, Berufsbezeichnungen, Standorte des Anwesens oder Hofzeichen abgeleitet werden, weiß Projektmanagerin Maria Rammelmeier. In Kombination mit einem Attribut wie neu, alt, ober, hinter, unter, usw. wird die Eindeutigkeit des Namens gewährleistet. Denn Hausnamen kamen damals auf, um jemanden im Ort eindeutig zu identifizieren in der Zeit vor Straßennamen und Hausnummern. Bis heute sind sie speziell in bayerischen, ländlichen Regionen gebräuchlich und bedeutend für die Ortsgeschichte.
 
Die Reportage erscheint -insofern es keine größeren Zwischenfälle gibt- bereits morgen, den 21.03.2019 um 17.30 Uhr in der Abendschau im Bayerischen Fernsehen, also im dritten Programm.
 
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