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Bauernpräsident Heidl bittet EU-Abgeordnete um Unterstützung für Bauernfamilien

11.03.2016 München.

Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse sind so niedrig wie seit 2009 nicht mehr und positive Signale fehlen nach wie vor. Letzte Woche haben die Discounter den Butterpreis sogar erneut gesenkt. Unter diesen Vorzeichen kommen am Montag die europäischen Landwirtschaftsminister zum EU-Agrarrat in Brüssel zusammen. „Der Markt wird durch das Russland-Embargo, den niedrigen Ölpreis und die stotternde Weltwirtschaft völlig destabilisiert. sagt Bauernpräsident Walter Heidl. „Durch die skandalös-niedrigen Preise in den Supermärkten wird den Bauern auch noch die letzte Luft zum Atmen genommen.“

Der Bayerische Bauernverband warnt in diesem Zusammenhang vor einer Wirtschaftskrise auf dem Land und dem Verlust tausender Arbeitsplätze. „Die Zukunft vieler bayerischer Bauernhöfe steht auf Messers Schneide. Wenn die EU-Landwirtschaftsminister jetzt nichts unternehmen, droht auf vielen Betrieben das Licht auszugehen“, so Heidl. Wer die Struktur der bäuerlichen Familienbetriebe, die regionale Erzeugung von Lebensmittel und die vielfältige Kulturlandschaft in Bayern erhalten will, muss endlich handeln.“

Angesichts der dramatischen Situation hat der Bayerische Bauernverband nochmals seine Forderungen unterstrichen und einen Katalog mit konkreten Maßnahmen auf den Tisch gelegt. Nötig seien jetzt Initiativen zur Stabilisierung der Agrarmärkte und zur Absatzförderung für heimische Erzeugnisse. Außerdem setzt sich der Bauernverband für steuerliche Entlastungen sowie weitere Entlastungen bei den Sozialversicherungsbeiträgen ein. „Ich bitte Sie, sehr geehrte Mitglieder des Europäischen Parlaments, unsere Anliegen aus dem beiliegenden Forderungskatalog tatkräftig zu unterstützen“, bittet der Bauernpräsident deshalb in einem Schreiben an die bayerischen Abgeordneten im EU-Parlament.

Damit die bayerischen Bäuerinnen und Bauern auch künftig regionale Lebensmittel erzeugen können, braucht es laut Heidl aber auch eine grundsätzliche politische Kurskorrektur. „Während viele Höfe um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen, werden die Probleme durch politische Entscheidungen weiter verschärft“, kritisiert er. „Dabei spielen auch und gerade viele Vorgaben aus Brüssel eine entscheidende Rolle – und das, obwohl Agrarkommissar Phil Hogan immer wieder Vereinfachungen für die Land- und Forstwirte angekündigt hat.“ Heidl fordert daher endlich ein Moratorium für neue Auflagen und Regulierungen.

Den kompletten Forderungskatalog des Bayerischen Bauernverbandes finden Sie unter www.BayerischerBauernVerband.de/Forderungen-Wirtschaftskrise
 

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