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Ausstellung: Spuren und Emotionen Deutsch-Russischer Verknüpfungen: Deutsche aus Russland – Gestern und Heute

16.01.2015 Neumarkt.

Spuren und Emotionen Deutsch-Russischer Verknüpfungen:

Deutsche aus Russland – Gestern und Heute


Eine von der Bundesregierung geförderte Wanderausstellung über die Geschichte und Integration der Russlanddeutschen macht Halt vom 21. Januar bis 10. Februar 2015 im Landratsamt Neumarkt i. d. OPf.

Viele Deutsche folgten dem Ruf der russischen Zarin

Vor 250 Jahren begann die Einwanderung von Deutschen in das Russische Zarenreich – in das Wolgagebiet -  aufgrund des Manifestes der Zarin Katharina II. von Russland (1762 -1796).

„Wurzeln schlagen und die Gesellschaft stärken“, das ist der Leitgedanke der Wanderausstellung „DEUTSCHE AUS RUSSLAND - Geschichte und Gegenwart“ im Landratsamt Neumarkt i. d. Opf., die vom 21. Januar bis 10. Februar 2015 von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland mit Sitz in Stuttgart präsentiert wird.

Die Wanderausstellung ist Teil eines bundesweiten Integrationsprojektes, gefördert vom Bundesministerium des Innern, Berlin, und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, 21. Januar 2015, um 18 Uhr im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Grußworten, Vortrag, Film und Kulturprogramm im  Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Neumarkt  i.d. OPf., eröffnet.

Die Grußworte spricht Willibald Gailler, Landrat des Landkreises Neumarkt i. d. OPf.

Die Projektleiter Jakob Fischer, selbst Deutscher aus Kasachstan, führt mit einer Power-Point-Präsentation in die Ausstellung ein und zeigt auf Großleinwand Kurzfilme über die Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland. Er informiert mit interessanten Dokumentationen über die Geschichte dieses leidgeprüften Volkes, benennt Beispiele von Zusammenleben, von glücklichem Ankommen, von neuen Wurzeln, neuer Heimat, verständnisvollem Miteinander.

Die Ausstellung zeigt mit Vorträgen, Schaubildern, Filmen  und Tafeln das wechselvolle Schicksal und illustriert die Historie und die kulturellen Verknüpfungen der Russlanddeutschen mit dem riesigen Land Russland:

Wie deutsche Fachleute in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Zarin Katharina der Großen, der geborenen Prinzessin Sophie  Friederike von Anhalt-Zerbst, zur Besiedlung und Kultivierung nach Russland gerufen wurden - an die Wolga, in die Ukraine, in den Kaukasus, nach Wolhynien und Bessarabien sowie in die Großstädte des Russischen Zarenreiches.

Deutsche in Russland: von Vorbild zum Sündenbock

Die heimisch gewordenen und seit fast 200 Jahren  hoch geachteten Russlanddeutschen mussten jedoch nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Jahr 1941 dort einen unbeschreiblichen Leidensweg antreten. Zigtausende Russlanddeutsche verloren ihr Leben durch Deportation, Verschleppung und Ermordung, weil der sowjetische Diktator Stalin sie der Kollaboration mit Hitler-Deutschland verdächtigte.

Deutsche in der Sowjetunion zwischen Bleiben und Gehen

Hunderttausende kamen in den 1990er Jahren zurück in das Land ihrer Vorfahren, das für sie als Synonym für Hoffnung und Gerechtigkeit stand – Deutschland. Vorurteile und Ablehnung schlugen vielen von ihnen entgegen von Menschen, denen alles Fremde fremd ist.

Seit 1950 konnten rund 2,8 Millionen deutsche Aussiedler aus der ehem. UdSSR nach Deutschland zurückkehren, dank geduldiger Diplomatie und erfolgreicher Entspannungspolitik  besonders nach 1990.

Die Ausstellung dokumentiert auch, wie die russlanddeutschen Rückkehrer unter oftmals schwierigen Bedingungen in Deutschland wieder Fuß fassten, ihre Integration in die Nachkriegsgesellschaft geschafft haben und wie gerade in Bayern Deutsche aus Russland heute das Land in vielfacher Weise mitgestalten.

Es ist auch die Präsentation eines weiteren Exemplars der Ausstellung als Unterrichtsprojekt zum Thema Migration und Integration am Beispiel der Deutschen aus Russland in einigen Schulen des Landkreises Neumarkt i. d. Opf. vorgesehen.

Für diese Spätaussiedler, die Deutsche aus Russland sind und eben als Deutsche kommen, sind deshalb andere politische, gesellschaftliche und rechtliche Voraussetzungen maßgebend als für ausländische Zuwanderer und Flüchtlinge.

Für Rückfragen und Anmeldung für Führungen durch die Ausstellung:

www.deutscheausrussland.de;

Jakob Fischer, Tel. 0171 – 40 34 329, Email: fischer.russlanddeutsche@t-online.de;

Josef Schleicher, Tel. 0176 – 29 47 73 53, Email: j.schleicher@lmdr.de;

Der Eintritt ist frei. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

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