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Weltweite Proteste

24.03.2021 Neumarkt.

Mit weltweiten Protesten hat in der vergangenen Woche die Fridays for Future Bewegung wiederholt auf den bedrohlichen Klimawandel aufmerksam gemacht.  Anlass genug für die Neumarkter Bürgerbewegung „ Eltern- und Großeltern for Future“  besonders  an Oberbürgermeister T. Thumann und an Landrat W. Gailler zu appellieren, auch in der Stadt und im Landkreis dem aktiven Klimaschutz bei allen politischen Entscheidungen den Vorrang einzuräumen und energisch um nachhaltige Lösungen zu ringen.

Auch wenn die jüngsten Berichte zeigen, dass die CO2 Emissionen leicht gesunken sind, wissen wir, dass dies zum großen Teil dem Lockdown, nicht aber dauerhaften, strukturellen Verbesserungen zu verdanken ist.  Im  April 2020 ging in unserer Region der Verkehr auf der B299 um mehr als 46% zurück. Home Office sei Dank.  „Eine positive Erkenntnis für die notwendige Verkehrswende“, sagt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. Sie zeigt „dass weniger Verkehr zu besserer Luft und weniger Lärm führt und sich damit die Lebensqualität für die Menschen in unseren Städten erhöht“. Mit einem gewaltigen Milliardenprogramm zur Verlagerung des Personen- und vor allem des Schwerverkehrs auf die Schiene hat die Bundesregierung die entscheidenden Schritte für eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur gestartet. Eine große Chance, die wir auch für  Neumarkt unbedingt nutzen müssen, betonen die Neumarkter Klimaaktivisten, um die zukunftsweisenden Lösungen, wie sie die Stadt in den Nachhaltigkeitsplänen aus den Jahren 2013 und 2018 schon angedacht hat, endlich umzusetzen.

In diesem Sinne zeigte auch Manfred Miosga, Professor für  Stadt- und  Regional-entwicklung,  zuletzt bei der Klimaschutzkonferenz in Bayreuth den Bürgermeistern- und Oberbürgermeistern der Metropolregion Nürnberg   konkrete Lösungen zu einem „Pfadwechsel“ auch im Sektor Verkehr auf.  Wohlstandsmodelle, die  nicht mehr funktionierten, sondern jeden Tag mehr Schaden anrichteten, müssten doch in Frage gestellt und  neu ausgerichtet werden. Und Andreas Knie, Professor für Verkehrs- und   Innovationsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin, verweist auf die vielen Möglichkeiten, die heutzutage für eine effiziente Verkehrssteuerung zur Verfügung stünden. Es sei daher nicht mehr zu verantworten, dass täglich zig Hektar an Böden und Ackerland unterm Asphalt verschwänden. Deshalb müssen auch die Ausbaupläne des Münchener Rings zugunsten einer ökologisch nachhaltigen Lösung gestoppt werden, fordern die Eltern und Großeltern for Future. Wir brauchen dringend, unabhängig vom Staatlichen Bauamt, Gutachter für ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept. Gerade Oberbürgermeister Thumann hat als der klimapolitische Sprecher der Metropolregion Nürnberg eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion. Die Überlegungen zur Beschleunigung des Verkehrs auf dem Ring führen dagegen auf fatale Weise zu noch mehr CO2 Emissionen. Und erfahrungsgemäß zur Zunahme, statt zur Verringerung des Schwerverkehrs. Gerade für die Berufspendler und  für den Werktagsverkehr bringen die  Ausbaupläne  keinen nachweisbaren Zeitvorteil.  Nur eine ganzheitliche Lösung für eine nachhaltige Mobilität, im Einklang  mit hoher  Wohn- und Lebensqualität, mit dem Ausbau unserer Naherholungs-gebiete, dem Schutz unserer Böden, unserer Landschaft und unseres Klimas  rechtfertigt die Investition von Millionen an Steuergeldern. Eine Planung also im Einklang mit und doch nicht gegen unserer nachhaltigen Stadt. Dafür brauchen wir eine Denkpause. Dafür brauchen wir einen nachhaltigen Pfadwechsel.

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