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Psychische Erkrankungen zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit

09.10.2021 Bayern.

Anteil der AU-Fälle aufgrund psychischer Erkrankungen in vergangen Jahren leicht gestiegen. IKK classic plädiert für offenen Umgang mit psychischen Belastungen.

Leistungsdruck, Dauererreichbarkeit und Doppelbelastungen aufgrund beruflicher und privater Anforderungen machen immer mehr Menschen zu schaffen. Viele kommen auch abends nicht mehr richtig zur Ruhe und fühlen sich im sprichwörtlichen Hamsterrad gefangen. Darunter kann die mentale Gesundheit langfristig leiden. Ein Gefühl des Ausgebrannt-Seins, Depressionen und Angststörungen können die Folge sein. Die Ursachen psychischer Erkrankungen sind vielfältig. Nicht selten ziehen psychische Belastungen zudem auch körperliche Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach sich.

Frauen häufiger wegen psychischer Belastungen arbeitsunfähig

Mittlerweile stellen psychische Erkrankungen die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit dar. In Bayern lag der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) aufgrund psychischer Erkrankungen an der Gesamtzahl der AU-Fälle von Versicherten der IKK classic im ersten Halbjahr 2021 bei über zehn Prozent. In den vergangenen beiden Jahren betrug der Anteil im vergleichbaren Zeitraum nur rund acht Prozent. Die Fehlzeitenanalyse der IKK classic zeigt zudem, dass besagter Anteil psychischer Erkrankungen bei Frauen deutlicher gestiegen ist als bei männlichen Versicherten. So wuchs der Anteil bei weiblichen Versicherten von neun Prozent im ersten Halbjahr 2019 auf knapp dreizehn Prozent im ersten Halbjahr 2021. Im Fall der männlichen Versicherten vergrößerte sich der Anteil dagegen nur um zwei Prozent, von acht im ersten Halbjahr 2019 auf zehn Prozent im ersten Halbjahr 2021.

Zwischen den einzelnen Altersgruppen zeigen sich in Bezug auf den Anteil psychischer Erkrankungen an den Fehlzeiten dagegen kaum Abweichungen. Der Anteil psychisch bedingter Arbeitsunfähigkeit lag im ersten Halbjahr 2019 in allen Altersgruppen ab 20 Jahre bei sieben bis neun Prozent und stieg bis zum Ende des ersten Halbjahrs 2021 um rund zwei Prozent.

Fehlzeiten steigen im Alter

Markante Unterschiede lassen sich jedoch in der Länge der Arbeitsunfähigkeitszeiten beobachten. So fehlten über 60-jährige Versicherte der IKK classic in Bayern mit knapp 65 Tagen pro Arbeitsunfähigkeitsfall aufgrund psychischer Erkrankungen doppelt so lang wie die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen (33 Fehltage je AU-Fall). Der Fehlzeitenanalyse zufolge steigt die Anzahl der Fehltage je Arbeitsunfähigkeitsfall mit fortschreitendem Alter stetig an. Diese Entwicklung stellt keine Besonderheit der psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeit dar, sondern verläuft analog zur Entwicklung der diagnoseübergreifenden Fehltage. So fehlten IKK-Versicherte der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre im ersten Halbjahr 2021 durchschnittlich 11,72 Tage je AU-Fall, während sich über 60-jährige IKK-Versicherte durchschnittlich 33,04 Tage je Arbeitsunfähigkeitsfall krankmeldeten.

Plädoyer für offenen Umgang mit psychischen Belastungen

Anlässlich des internationalen Tages der seelischen Gesundheit weist die IKK classic auf das vielfältige Angebot rund um Stressprävention und Behandlung psychischer Erkrankungen hin. Karl Simon, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Bayern plädiert für einen vorurteilsfreien Umgang mit psychischen Erkrankungen: „Viele Menschen scheuen sich immer noch davor, über psychische Belastungen zu sprechen. Wir müssen der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen ein Ende setzen. Nicht zuletzt, da eben diese Stigmatisierung dazu führt, dass sich Betroffene spät oder gar nicht in Behandlung begeben. Der gesellschaftliche Umgang mit psychischen Belastungen und deren Folgen muss offener werden und den präventiven Gedanken noch stärker in sich verankern.“

Risikofaktoren erkennen und vorbeugen

Die Risikofaktoren, die psychische Erkrankungen begünstigen können, reichen von individuellen Merkmalen über soziale Verhältnisse bis hin zu Umweltfaktoren. Manche Faktoren lassen sich individuell beeinflussen. Sport und regelmäßige Entspannungsphasen helfen beim Stressabbau und wirken sich positiv auf die mentale Gesundheit aus. Entspannungskurse wie Yoga oder Meditation können helfen, die Balance zwischen Belastung und Ausgleich zu schaffen. Versicherte der IKK classic können ihren Stresspegel zudem mithilfe der Anti-Stress-App Kenkou selbst messen, beobachten und positive Gewohnheiten in ihrem (Arbeits-)Alltag etablieren.

Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 12 Milliarden Euro.

ikk-classic.de

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