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Phantastische Stimmung herrschte im gut gefüllten O’wei-Garten, als das Quartett „Julie & The Banned“ am Samstag mit seinem Retro-Pop die vorwiegend gesetzteren Herrschaften in der Zuhörerschaft begeistern konnte: „Mungo Jerry“ und Doris Day eröffneten den vielfältigen Reigen. Gleich danach durfte man in Erinnerungen an pubertäre Gefühle schwelgen, als der Hit „A Whiter Shade Of Pale“ erklang. Später zog „Das Leben des Brian“ am inneren Auge vorbei, als die aus London stammende Julie Brooks-Weigand in breitem Heimatdialekt „Always Look on the Bright Side of Life“ interpretierte. Die charismatische, charmant plaudernde Sängerin pickte sich überhaupt mit viel Gespür und Geschmack musikalische Gemmen heraus. „Diamonds Are A Girl's Best Friend“ durfte in diesem Zusammenhang natürlich nicht fehlen, neben „Psycho Killer“, „Bei mir bistu shein“ und vielen anderen wunderbaren Songs von Folk bis Reggae, von Punk bis weißnichtwasnochalles.

 

Auch auf andere Art und Weise scheint Julie auf Edelsteine erpicht zu sein: Jeder ihrer Begleitmusiker ist ein Juwel, etwa ihr Ehemann Norbert Weigand, ein exzellenter Tubist, dessen sauberes grooviges Spiel die zuverlässige Basis für das legt, was da ansonsten musikalisch passiert. Und das ist nicht wenig! Udo Schwendler, ein mit allen Wassern gewaschener Multiinstrumentalist, zeigt am Saxophon, an der Klarinette, an der Querflöte, am Akkordeon, am Cajón, an der chromatischen Mundharmonika (wurde hier etwas vergessen?) stets viel Geschmack und Einfühlungsvermögen: Was er wie einsetzt, hat immer Hand und Fuß. Und last not least Peter Pelzner! Ein Gitarrist von höchster Güte, der virtuos Blues- und Jazzelemente ins oft spontan wirkende Geschehen einbaut, unprätentiös und derart locker und integrativ, dass man getrost staunen darf und mit den Zugabeforderungen am Ende gar nicht aufzuhören braucht. 

 

 

Foto / Bericht: Golly Hertlein