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Höchststand an Bevölkerung und Finanzen in der Gemeinde Berg

05.01.2018 Berg.

Die schuldenfreie Gemeinde Berg ist nach Aussagen von Bürgermeister Helmut Himmler bestens positioniert und wird ihre erheblichen Rücklagen vollständig in große Zukunftsprojekte – mithin also in die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger – investieren.
 
Stetiges Bevölkerungswachstum
 
Am 31.12.2017 lebten 8.159 Bürgerinnen und Bürger in der Schwarzach-Gemeinde, davon 7.800 mit Hauptwohnsitz. Den 64 Geburten standen im vergangenen Jahr 67 Sterbefälle gegenüber. Gleichwohl wächst die Gemeinde stetig und auch im letzten Jahr standen den 408 Weg-Zügen 495 Zuzüge gegenüber.
 
Im Standesamt wurden 47 Ehen geschlossen und im Bauamt waren 96 Bauanträge im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zu bearbeiten. Wie in vielen anderen Gemeinden herrschte ein wahrer Bauboom, der auch 2018 anhalten wird.
 
Schuldenfreiheit trotz 12-Millionen-Projekt Sportzentrum
 
Auch hinsichtlich der Haushaltswirtschaft war das Jahr 2017 in Berg ein Rekordjahr. Bei 26,6 Millionen Euro Einnahmen konnte wiederum ein hoher Haushaltsüberschuss erwirtschaftet werden. Die Steuereinnahmen erreichten mit nahezu 8 Millionen Euro -  einschließlich der staatlichen Zuweisungen waren es sogar 9,5 Millionen Euro - einen Höchststand in der demnächst 40jährigen Geschichte der 1978 aus sechs Altgemeinden gebildeten Gemeinde Berg. Dieses Gründungsjubiläum wird  am 27. April 2018 mit einem Festakt gefeiert.
 
Bürgermeister Helmut Himmler teilt  mit, dass derzeit und auch in den kommenden Jahren massiv in die Zukunft der „Brückengemeinde Berg“ und damit in die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit Bergs mit 34 Orten investiert werde. Die Kommune definiert sich als Scharnier  zwischen der Oberpfalz und Mittelfranken.
 
Man habe in der fränkischen Nachbarschaft sowie im Landkreis Neumarkt starke Wettbewerber, mit denen man mithalten müsse und werde. Starke und finanzkräftige Nachbarn hätten auch den Vorteil, dass man immer vital und zukunftsfähig bleiben und nie selbstgefällig beim Erreichten stehen bleiben dürfe. Daher werden die aktuell 8,7 Millionen Euro Rücklagen vollständig in anstehende Bau- und Zukunftsprojekte investiert, zumal man für Anlagen bei Banken derzeit und wohl auch in absehbarer Zukunft sog. Aufbewahrungsgebühren bezahlen müsse. Das 12-Millionen-Projekt Sport- und Kulturzentrum liege exakt im Rahmen des Bauzeitenplans und sei Ende des Jahres weitgehend fertig. Die neue Mehrzweckhalle geht im September 2018 in Betrieb und das Hallenbad Anfang 2019. Darüber hinaus werde man den Allwetterplatz und die Laufanlage am Schulsportplatz sanieren und die Park- und Grünflächen an der Schulstraße werden völlig neu gestaltet. Aktuell sind bereits 4,6 Millionen Euro des neuen Sportzentrums bezahlt.
 
Zukunftsinvestitionen in die technische und soziale Infrastruktur
 
Die Gesundheitswirtschaft in Berg wird ebenfalls zukunftsfähig organisiert. Nachdem das Ärztehaus I  mit Apotheke und Physiotherapie  in der Neumarkter Straße seit Sommer 2017   seine Dienstleistungen anbietet, läuft zur Zeit  das Bebauungsplanverfahren für das Sondergebiet am ehemaligen Festplatz in der Schulstraße. Dort soll ein weiteres Pflegeheim der AWO Nürnberger Land  entstehen sowie das Ärztehaus II mit Apotheke.
 
Der Bürgermeister bezeichnet dieses Gesundheitszentrum als eminent wichtig für eine angemessene und gute barrierefreie Pflege- und Gesundheitsversorgung in den kommenden Jahrzehnten. Er werde dem Gemeinderat im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens eine Reduzierung der Baudichte vorschlagen. Das geplante dritte Gebäude mit kleinen Wohnungen soll demnach entfallen.
 
2018 werde die Gemeinde Berg in der Neumarkter Straße den inzwischen sechsten Kindergarten errichten, der ebenfalls von der AWO Nürnberger Land in Betriebsträgerschaft geführt werde. Für die Betreuung in den Kindertagesstätten mit Krippen werde 2018 etwa eine Million Euro ausgegeben und der neue zweigruppige Kindergarten in der Neumarkter Straße kostet nach den Planungen  ca. 1,8 Millionen Euro.
 
Für den laufenden Betrieb der Schwarzachtal-Schule Berg mit der Chunradus-Grundschule Sindlbach habe man ebenfalls eine Million Euro eingeplant. In der Ganztags-, Mittags- und Ferienbetreuung seien inzwischen rund zwei Drittel der Grundschulkinder in Betreuung über den Schulunterricht hinaus. Das sei Ergebnis der kommunalen Familienpolitik in Berg, so dass die Berufstätigkeit der Eltern, Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung der Familien gut organisiert werden kann. Hierfür beschäftigt die Gemeinde an ihren zwei Schulen 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 
Wohnen, Handel und Gewerbe bei Richtheim
 
Das große Entwicklungsprojekt Richtheim zwischen der Staatsstraße 2240 und dem Ludwigskanal mit der vorgesehenen Nutzung Wohnen, Handel und Gewerbe wird im neuen Jahr mit dem Bebauungsplan-Verfahren und anschließend der Erschließungsplanung konkret angegangen. Im Rahmen des Berger Familienmodells werden rund 100 Bauparzellen erstehen und die Nahversorgung der Bevölkerung mit ALDI- und einem Vollsortimenter-Markt kann deutlich verbessert bzw. ergänzt werden.
 
Das 10-Millionen-Projekt sei – so Bürgermeister Himmler – wegen der starken Nachfrage nach bezahlbarem Baugrund ebenfalls dringend erforderlich. Ziel der Gemeinde sei es auch bei diesem neuen Baugebiet, die Bauplätze etwa zum halben Marktpreis – der beständig ansteige – an junge Leute anzubieten.
 
Digitale Modernisierung und Ortsumgehungen
 
Derzeit laufen die letzten Breitband-Ausbauprojekte in verschiedenen kleinen Orten der Gemeinde Berg, so dass im Frühjahr im gesamten Gemeindegebiet mindestens 30 Mbit/s Übertragungsgeschwindigkeit möglich sind – weitgehend sogar über 100 Mbit/s. Der Ausbau privater Betreiber sei von der Gemeinde Berg mit 622.000 Euro und vom Freistaat Bayern mit 474.000 Euro gefördert worden.
 
Die Gemeindeverbindungsstraße Gnadenberg – Klostermühle – Staatsstraße 2240 werde man 2018 neu bauen und am kommunalen Straßennetz seien verschiedene Sanierungsmaßnahmen in Vorbereitung.
 
Zwei anstehende Verkehrsprojekte werden die Sicherheit und Lebensqualität von Bürgerinnen und Bürgern ebenfalls deutlich verbessern und in dieser Hinsicht sei das Jahr 2018 die Zeit der Entwurfsplanungen für die Ortsumgehung Berg und die Spange Oberölsbach in Zuständigkeit des Freistaates Bayern bzw. des Landkreises Neumarkt.
 
Insgesamt – so der Bürgermeister – werde 2018 auf der Basis solider Gemeindefinanzen wiederum ein Jahr kräftiger Investitionen. Trotz gewaltiger Projektkosten werde die Gemeinde Berg daher auch Ende 2018 und darüber hinaus schuldenfrei bleiben. 
 
Foto: Gemeidne Berg
 
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