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Volles Haus in O’wei

Volles Haus in O’wei bei einem außergewöhnlichen Liedermacher: am Samstag debütierte Dominik Plangger in der ausverkauften Kneipenbühne mit seinen gefühlvollen, intensiven, klugen, bewegenden und politisch korrekten Liedern. Der Südtiroler, ein grandioser Sänger, dessen klare, saubere Stimme manchmal an Konstantin Wecker erinnert und ein Gitarrist, dessen Fingerpicking hin und wieder Parallelen zu Hannes Wader aufleuchten lässt, hat Kompositionen und Texte im Gepäck, die den Zuhörer sofort berühren und packen. Da werden zwischen launigen Geschichtchen Liebeslieder geboten, die Gänsehaut erzeugen und Tränendrüsen anregen, da wird Landschaft und Heimat so glaubwürdig beschrieben, dass Fernsehserien wie „Dahoam is dahoam“ noch widerlicher erscheinen müssen als sie sowieso schon sind. Textbeispiel (Das Dorf): "Eine Frau lächelt scheu, auch wenn sie nicht will, ihre Augen suchen das Weite". Da werden Protest- und Antikriegstexte in Musik gesetzt, die aufwühlen, da werden Kompositionen anderer Songwriter wie Woody Guthry komplett neu eingekleidet und grandios umgemodelt. Das ist Liedermacherei im allerbesten Sinn. Dass die, obwohl sie generell ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheint, dank Plangger derart gut funktionieren kann, ist ebenso erstaunlich wie erfreulich und lässt hoffen, dass intelligente Musik und adäquate Texte doch noch einen Stellenwert im allgemeinen drögen Konsumbrei haben. Und das ist schön.



Foto Golly Hertlein

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