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Volles Haus bei der ÖDP-Wahlveranstaltung in Trautmannshofen

04.03.2020 Trautmannshofen.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Wirtsstube im Trautmannshofener Gasthaus Schraml, wo sich die Kandidatinnen und Kandidaten der ÖDP für den Lauterhofener Gemeinderat vorstellten. Den Auftakt allerdings machte die Rede des bayerischen ÖDP-Landesvorsitzenden Klaus Mrasek, zugleich längjähriger Stadtrat in Amberg. Er zeigte anschaulich auf, weshalb in der Politik schnellstens ein Umdenken erforderlich sei. Denn noch 1971 sei der „Welterschöpfungstag“ der 21. Dezember gewesen, der Zeitpunkt also, an dem die Menschheit im laufenden Jahr mehr Ressourcen verbraucht hatte, als die Erde in einem Jahr produzieren kann. Im Jahr 2019 dagegen seien die natürlichen Ressourcen bereits am 29. Juli erschöpft gewesen, sodass die Menschheit in Kürze zwei Erden brauche, um diesen Lebensstil aufrechterhalten zu können. Der „Green New Deal“, wie er von den Grünen propagiert werde, sei jedoch keine Lösung, da er die herrschende Wachstumsideologie nicht in Frage stelle. Nur mit einer Selbstbeschränkung, z.B. beim Thema Flächenfraß, ließen sich lokale und weltweite Probleme lösen, so ÖDP-Landesvorsitzender Mrasek.

Monika Schönfelder-Hans, Markträtin und ÖDP-Listenführerin bei der Gemeinderatswahl in Lauterhofen, schloss sich den Ausführungen Mraseks an und überreichte ihm als kleines Dankeschön eine Tasse mit dem aktuellen Slogan der Öko-Demokraten im Landkreis Neumarkt: „Weniger Beton und Asphalt – mehr Natur WILL  I  BALD“ - in Anspielung auf den amtierenden Landrat.

Anschließend führte Monika Schönfelder-Hans die Ziele der ÖDP für Lauterhofen aus. So wolle man unter anderem die vollständige Umsetzung des Kinder- und Jugendplans, der vom Gemeinderat bereits einstimmig beschlossen, dann aber blockiert worden sei. Man werde weiter auf die Anstellung eines hauptamtlichen Jugendbetreuers bzw. Generationenmanagers drängen und die Jugendlichen bei politischen Entscheidungen zu Wort kommen lassen. Grundsätzlich müsse das bürgerschaftliche Engagement in der Gemeinde mehr geschätzt und gefördert werden. Um die Städtebauförderung und die Belebung der Ortszentren in Gang zu bringen, müssten Bürgersprechstunden und Zukunftsforen etabliert werden. Außerdem dürfe man nicht weiter tatenlos zusehen, wie das Lauterhofener Zentrum langsam aussterbe, während die „Nahversorgung“ weiter außerhalb des Ortes auf der grünen Wiese angesiedelt werde.
Größeren Raum nahm das Thema „Seniorenzentrum“ ein, dem man grundsätzlich positiv gegenüberstehe. Allerdings werde seitens der ÖDP Wert darauf gelegt, dass dieses eine vollstätionäre Pflegestation beinhalte, die dringend benötigt werde. Tatsächlich sei eine solche aber, anders als von Bürgermeister Lang und den Freien Wählern suggeriert, derzeit nicht geplant. In diesem Zusammenhang äußerten mehrere Kandidaten und Zuhörer ihre Enttäuschung darüber, dass die Freien Wähler bei diesem Thema gezielt auf Falschinformationen und Diffamierung der politischen Gegner setzten. Dies sei ein schmutziger politischer Stil, dem man sich keinesfalls anschließen wolle, so die beiden ÖDP-Markträte Monika Schönfelder-Hans und Ludwig Härteis.

Vor der ausgiebigen Frage- und Diskussionsrunde stellte ÖDP-Kreisvorsitzender Ludwig Härteis, der dazu auch die weiteren Spitzenkandidaten auf Kreisebene, Wolfgang Branner aus Berching und Adolf Winter aus Neumarkt, begrüßen konnte, die Ziele der Öko-Demokraten im Kreis vor, wo die ÖDP heuer erstmals mit einer eigenen Liste antritt. Ähnlich wie auf Gemeindeebene gelte es auch hier, eine wirklich nachhaltige Politik zu machen, die unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Heimat hinterlasse. Dazu gehöre unter anderem, das Konkurrenzdenken zwischen den einzelnen Gemeinden zu überwinden, um  wirklich zukunftsfähige Lösungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und bei der Begrenzung des Flächenfraßes zu entwickeln. Zudem brauche es einen leistungsfähigen ÖPNV, während man eine Verkehrspolitik strikt ablehne, die nur auf den maßlosen Ausbau des Straßennetzes setze, wofür die geplante Autobahnausfahrt bei Traunfeld oder der völlig überdimensionierte Ausbau der B299 abschreckende Beispiele seien.

ÖDP-Kreisvorsitzender Ludwig Härteis zeigte sich angesichts der vielfältigen positiven Resonanz, die man bisher sowohl für die Lauterhofener Gemeinderatsliste als auch für die Kreistagsliste erhalten habe, zuversichtlich, dass die ÖDP bei der Kommunalwahl ein beachtliches Ergebnis einfahren werde. Die ÖDP sei die Partei, die für eine ehrliche, unabhängige und wirklich nachhaltige Politik stehe, in der der Mensch stets vor dem Profit komme.

Die Kandidatenliste der ÖDP finden Sie hier

Foto: Jutta Riedel
 

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